Haus des Todes
wir diesem Treffen zugestimmt haben. Das ist doch alles lächerlich”, sagte Cindy Stark.
“Sie haben zugestimmt, weil ich Ihnen erklärt habe, dass in diesem Haus jetzt eine ausgesprochen nette, unschuldige Frau wohnt, die gerade die Hölle durchmacht”, sagte Jack. “Und natürlich, weil ich massiv an Ihr Gewissen appelliert habe und Sie sonst ein schlechtes Gewissen bekommen hätten.”
Die Frau zog einen Schmollmund und guckte ihren Mann an. “Gut, aber das alles hat trotzdem nichts mit uns zu tun.” Sie sah Kiley von der Seite an. “Was auch immer Sie gerade durchmachen, hat nichts mit uns zu tun.”
“Das weiß ich”, sagte Kiley. “Aber wenn Sie mir einfach erzählen könnten, was Sie aus dem Haus vertrieben hat …?”
“Nichts hat uns vertrieben”, widersprach ihr Ehemann Brad mit einem nervösen Lachen. “Wir haben ein tolles Haus in Springs gefunden.”
“Oh, es ist fantastisch.” Cindy strahlte. “Komplett im viktorianischen Stil renoviert. Wir haben die Fassade irisch-grün und die Holzbalken in drei verschiedenen Rotbraun-Tönen streichen lassen.”
Jack nickte und übersetzte die Worte der beiden. “Sie führen jetzt ein nettes, sauberes, spukfreies Leben und wollen sich nicht an leidige, längst vergessene Probleme erinnern lassen. Und Sie haben fast Angst zuzugeben, dass im alten Haus etwas passiert ist, weil Sie dadurch versehentlich dieselben Probleme in Ihrem neuen Heim heraufbeschwören könnten.”
Cindy riss erstaunt die Augen auf. “Woher wissen Sie – woher weiß er …?”
“Sei nicht albern, Liebes”, sagte Brad und brachte sie zum Schweigen, indem er sanft seine Hand auf ihre legte. “Das war nur ein Schuss ins Blaue.”
“Nein”, flüsterte sie. “Er kann meine Gedanken lesen.”
Kiley guckte Jack an. In ihrem Blick lag so etwas wie Überraschung. Dann wandte sie sich wieder Cindy zu. “Er hilft mir, die Geister auszutreiben.”
“Das wird nicht funktionieren. Wir haben drei verschiedene Personen kommen lassen, aber es hat nichts genutzt.”
“Vielleicht nicht. Aber wenn irgendjemand es schafft, dann ist es Jack”, fuhr Kiley fort. “Die Sache ist die, dass unsere Erfolgschancen viel größer sind, wenn wir herausfinden, was wirklich die Ursache des Ganzen ist. Was haben Sie gesehen? Was haben Sie gehört? Was haben Sie in diesem Haus gespürt?”
Brad bedachte Cindy mit einem eindringlichen Blick, um zu verhindern, dass sie antwortete.
“Hören Sie auf damit, Kumpel. Wenn Sie uns nicht helfen wollen, ist das Ihre Angelegenheit. Versuchen Sie nicht, sie für Ihr schlechtes Karma verantwortlich zu machen.”
Brad verdrehte die Augen und schaute weg. “Ich glaube nicht an Karma.”
“Ich schon”, sagte Cindy. “Ich glaube an viele Dinge, an die ich früher nicht geglaubt habe.” Sie zögerte. “Es gibt mehr als einen Geist in diesem Haus, Ms. Brigham. Da wäre zum Beispiel die Frau in der Badewanne. Sie ist der Haupt-Geist.”
“Sie meinen, Sie haben sie auch gesehen?”, fragte Kiley.
Cindy nickte. “Einmal im Bad oben, einmal im unteren Badezimmer. Und manche von den Geistern sind wütend. Ein paar … schlagen um sich.”
“Wo haben Sie diese anderen Geister gesehen?”
“Wir haben sie nie gesehen”, schaltete Brad sich ein. “Aber es gab gewisse … Vorkommnisse. Meistens im Keller, aber hin und wieder kamen sie auch in den Wohnbereich. Um uns zu bedrohen.”
“Nicht uns”, sagte Cindy. “Nur dich, Brad. Sie haben nie versucht, mir Angst einzujagen oder etwas Böses anzutun.”
“Was haben sie Ihnen angetan?”, fragte Jack.
Brad biss sich kopfschüttelnd auf die Lippen und senkte den Blick.
“Einmal ist er in den Keller gegangen, um einen Sicherungsschalter zu überprüfen, und die Glühbirne ist explodiert. Er stand plötzlich im Dunkeln, und als er zurückging, um eine Taschenlampe zu holen, lag ein zusammengerolltes Stück Draht auf der Treppe.”
“Ich hätte schwören können, dass es noch nicht da lag, als ich hinuntergegangen bin.”
“Sind Sie gestürzt?”, fragte Kiley.
Er nickte. “Ich habe mir ein Bein und zwei Rippen gebrochen.”
“Und dann war da die Sache mit dem Wasserboiler. Die Pilotflamme ging ständig aus, die Zündhölzer ließen sich nicht anzünden, und das Gas ist in den Keller geströmt. Und als Brad versucht hat, über die Treppe nach oben zu flüchten, hat die Tür geklemmt. Sie ließ sich nicht öffnen.”
“Mein Gott, wie sind Sie hinausgekommen?”, fragte Kiley.
“Ich
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