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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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arbeiten Sie?«
    »Normalerweise an der Ecke Manchester und Hereford.«

    »Waren Sie da auch letzte Nacht?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Und Sie sind zu ihm in den Wagen gestiegen. Wo ist er dann mit Ihnen hingefahren?«
    »Etwa einen halben Block weiter. Die Hereford Street rauf gibt es eine kleine Gasse.«
    »Fahren Sie da normalerweise hin?«
    »Sie haben ja keine Vorstellung, was in meinem Job normal ist«, sagt sie. »Ja, die Gasse ist sehr beliebt. Fahren ist das Letzte, was diese Typen im Sinn haben.«
    »Wie lange waren Sie mit ihm zusammen?«
    »Weiß nicht. Was spielt das für eine Rolle?«
    »Es spielt eine Rolle, weil er ermordet wurde und weil es mein Job ist, den Täter zu finden.«
    »Und was geht das mich an?«
    »Einiges. Es sollte einem nicht egal sein, wenn jemand ermordet wird.«
    Sie zuckt mit den Achseln. »Na schön. Ich weiß es nicht. Fünf Minuten. Vielleicht zehn. Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Ich bin müde.«
    Ich auch. »Nur noch ein paar Fragen. In zwei Minuten bin ich hier weg.«
    Sie seufzt, als hätte ich ihr gerade gesagt, sie müsse mir nächste Woche beim Umzug helfen.
    »Aber machen Sie schnell«, sagt sie.
    »Wie lange waren Sie mit ihm zusammen?«
    »Fünf Minuten.«
    »Kennen Sie eine dieser Personen?«, frage ich und zeige ihr die Fotos der anderen Opfer. Die Aufnahmen wurden
alle vor dem Mord gemacht  – es gibt keinen Grund, die Zeugen mit Bildern blutiger Leichen zu verstören. Ich breite sie nebeneinander auf dem Couchtisch aus.
    »Nein.«
    »Wollen Sie sie sich nicht mal genauer ansehen?«
    »Nein.«
    »Keiner davon ist ein Kunde von Ihnen?«
    »Ich mach’s nicht mit Mädels.«
    »Und die beiden anderen?«
    »Ich mach’s auch nicht mit Männern, die dabei draufgehen könnten. Auf den Ärger kann ich verzichten.«
    Ich nenne ihr die Namen der Personen, doch sie schüttelt jedes Mal den Kopf. »Keine Ahnung. Vielleicht. Sind das berühmte Leute?«
    »Nein«, sage ich und klaube die Fotos wieder zusammen.
    »Die hier, ist die nicht Anwältin?«
    Mit der Hand auf den Fotos halte ich inne. Das von Victoria Brown ziehe ich wieder heraus und lege es auf den Tisch. »Kennen Sie sie?«
    »Wann wurde das Foto aufgenommen?«, fragt sie.
    »Vor zehn Jahren«, antworte ich und spüre, wie ich aufgeregter werde, als sich eine mögliche Verbindung abzeichnet.
    »Mein Gott, ich kann mich absolut nicht erinnern, was vor zehn Jahren war. Ich hatte vor drei Jahren ein paar Schwierigkeiten wegen Drogen, aber das wissen Sie bestimmt, und die Geldstrafe ist der Grund dafür, warum ich in diesem Dreckloch hier lebe statt in dem nicht ganz
so schlimmen Dreckloch, in dem ich früher gewohnt habe. Ich glaube, sie war meine Anwältin.«
    Meine Aufregung verfliegt wieder. »Vor drei Jahren lag sie bereits im Koma.«
    »Das erklärt, warum sie so schlecht war.«
    »Sie müssen sie von irgendwo anders her kennen. Schauen Sie sich noch mal ihr Bild an«, sage ich und tippe mit dem Zeigefinger auf das Foto.
    »Sie meinten, das hier würde nur ein paar Minuten dauern.«
    »Bitte.«
    »Keine Ahnung«, sagt sie, und sie hört mir schon wieder nicht zu.
    »Was ist mit diesen beiden Männern?«, frage ich. »Der hier war ebenfalls Anwalt.« Ich zeige ihr noch mal das erste Foto.
    »Nie gesehen«, sagt sie.
    »Sind Sie sicher?«
    »Natürlich nicht. Ich gehe aus. Kaufe ein. Klamotten, was zu essen. Vielleicht bin ich ihm schon mal im Supermarkt oder auf der Straße begegnet. Woher zum Geier soll ich das wissen?«
    »Und der hier?«, frage ich und bin wieder bei Opfer Nummer zwei.
    »Ich kann mich nicht an ihn erinnern.«
    »Aber an sie«, sage ich und deute auf Victoria Brown. »Sie lag sieben Jahre lang im Koma. Das heißt, Sie kennen sie aus der Zeit davor. Haben Sie davor auch schon mal einen Anwalt gebraucht?«

    »Sicher, aber ich konnte mir nie einen leisten.«
    »Der Mann hier war aber nicht Ihr Lehrer, oder?«, frage ich und deute auf McFarlane.
    »Was? Weiß nicht. Ich kann mich an meine Lehrer nicht mehr erinnern.«
    »Er hat an der Papanui Highschool unterrichtet, haben Sie die besucht?«
    »Natürlich nicht. Sie müssen wirklich glauben, meine Eltern hätten mich gehasst.«
    »Sie wussten, dass sie Anwältin ist«, sage ich und tippe erneut auf Victorias Bild. »Sie müssen sie von irgendwoher kennen.«
    »Mann, Schluss jetzt mit der Anwältin, okay? Ich habe keine Ahnung, woher ich sie kenne.« Sie gähnt und macht sich nicht die Mühe, die Hand vor den Mund zu halten, dann

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