Haut aus Seide
gebunden, auf dessen Silberklammer ein riesiger polierter Türkis prangte, den selbst Grand-mère nicht zu tragen gewagt hätte.
Er nahm Béatrix bei den Händen und strahlte, als hätte Gott niemals eine bezauberndere Frau geschaffen als sie.
Langsam verstand sie, weshalb ihre Freundin ihn mochte.
»Hör auf zu sabbern«, warnte ihn Lela und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die sonnengebräunte Wange zu drücken.
Andrews Grinsen verlor kein Quäntchen an Breite. »Sie erwidert mein Lächeln, chère. Ich glaube, sie mag mich.«
» Quel enfant fou!«, stellte Béatrix voller Belustigung über seine Albernheit fest.
» Non, non«, flüsterte Andrew ihr ins Ohr. »Ich bin kein alberner Junge. Ich komme aus New Orleans. Da mögen wir unsere Frauen scharf und mit Geld.«
Béatrix schubste ihn scherzhaft von sich. Es war schwer, auf solch ein sympathisches bête wütend zu sein. Sein Akzent war ein Brüller – genau wie Lela versprochen hatte. Eine Mischung aus Südstaaten-Dialekt und ihrem eigenen Französisch.
Völlig unbeeindruckt von ihrem Schubser hakte er sich erst bei ihr und dann bei Lela unter. Mit der Begründung, sie vor passierenden Fußgängern zu schützen, zog er Béatrix so eng an sich, dass ihre Brust gegen seinen Bizeps gepresst wurde. Ein unerwartetes Kitzeln lief über ihre Haut. Ihre Nippel wurden hart, und zwischen ihren Beinen machte sich ein leises Pulsieren breit. Andrew sah lächelnd zu ihr hinab. Seine hellblauen Augen funkelten verheißungsvoll.
»Du bist hübscher als ein Bild«, erklärte er in leichtem, freundlichem Tonfall. »Und das meine ich ernst, chère.«
»Siehst du«, erklang es lachend von Lela, »ich hab dir doch gesagt, er würde auf dich abfahren.«
Aber Béatrix war solche Schmeicheleien nicht gewöhnt.
Und auch nicht, dass sie von einer anderen Frau ermutigt wurde. Andrew schien ihre Verlegenheit zu spüren.
»Kaufen wir noch was ein?«, fragte er und betrachtete die bunten Stände. »Ich tauche nur ungern uneingeladen und mit leeren Händen auf einer Party auf.«
Sie kamen um acht, beladen mit Taschen, Flaschen und einem großen Blumenstrauß. Obwohl Béatrix sich so gut wie irgend möglich gewappnet hatte, trotz ihres neuen Bewunderers und trotz Lelas standhafter Unterstützung, wurde sie beim Anblick von Philip doch so rot, dass ihre Ohren fast glühten.
Sein Blick wanderte direkt zu ihr. Er sah erschrocken, aber nicht wütend aus.
»Ich habe Gäste mitgebracht«, erklärte sie und drückte Philip den riesigen Strauß gelber Chrysanthemen in die Hand, die Andrew zwar gekauft hatte, sie aber hatte tragen müssen.
»Das sehe ich. Danke.« Er wandte sich den anderen zu. »Lela. Ich hätte dich mit der Brille fast nicht erkannt.«
Die junge Amerikanerin stöhnte leicht genervt auf und schob sie hoch. »Das ist Andrew Laborteaux, ein Freund von mir. Er ist hier in Paris auf Parfümjagd. Andrew, Philip Carmichael, Vorstandsvorsitzender von Meilleurs Amis .«
Nachdem die beiden Männer sich die Hände geschüttelt hatten, beugte Philip sich vor, um Lela in die Arme zu schließen. Eigentlich war er kein großer Umarmer, aber mit Lela hatte er sich bei ihren beiden bisherigen Treffen außergewöhnlich gut verstanden. Wenn sie nicht gerade scheintot waren, kam Lela eigentlich mit den meisten Männern gut aus. Doch in diesem Fall war das
nicht nur dem Effekt ihrer koketten Natur zuzuschreiben. Der Umgang zwischen ihr und Philip war lockerer als der zwischen Béatrix und ihm. Doch Béatrix versuchte, sich nicht allzu viel daraus zu machen. Schließlich war Lela ja auch bereit, ihren Gespielen mit der Freundin zu teilen.
Philip hielt die Tür auf, während die anderen drei die Wohnung betraten. Eigentlich hatte Bea fest damit gerechnet, dass Philip wegen der Extragäste mit ihr schimpfen würde, doch er legte sanft eine Hand auf ihren Rücken und schob sie hinein. Béatrix’ Outfit war von Lela ausgesucht worden. Sie trug ein rotes Oberteil mit U-Boot-Ausschnitt und einen wadenlangen schwarzen Rock. Beide Kleidungsstücke waren enger, als sie es gewohnt war. Besonders das Oberteil war so dünn, dass es keinerlei Schutz gegen die Wärme von Philips Hand bot. Es geschah zweifellos aus Versehen, dass seine Handfläche beim Hineingehen tiefer und damit dichter an ihre Pobacken rutschte. Béatrix stand schon in Flammen, als sie über den glitzernden Marmorboden schritten. Natürlich hatte er sie schon mehrfach berührt. Ein Tätscheln der
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