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Haut aus Seide

Titel: Haut aus Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Holly
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unterschied sich von denen
moderner Modelle und war mit Stickereien und Edelsteinen verziert. Die fünf Zentimeter hohen Absätze verjüngten sich in der Mitte wie die Taille einer Frau.
    Dramatisch , dachte er und begutachtete das Arrangement genauestens. Vielleicht aber auch ein bisschen zu schlicht. Angenommen, die Betrachterinnen waren gar nicht in der Stimmung für Schuhe? Oder waren Frauen immer in der Stimmung für Schuhe? Ironischerweise waren die Wünsche der Frauen nicht unbedingt das, womit er sich am besten auskannte. Diese Frage überließ er lieber Angestellten wie Andrew. Mit einem Schulterzucken drückte er die Messingtürklinke nach unten. Wenn er schon mal hier war, würde er sich die Kette auch ansehen, die der Leiter seiner Marketingabteilung ihm aufzukaufen geraten hatte.
    Im Inneren war die Boutique fast ebenso leer wie im Schaufenster. Der Laden sah eher wie eine Kunstgalerie aus und nicht wie ein Geschäft. Simons Blick wanderte über die polierten Parkettfußböden, die glänzenden Vitrinen und die grellweißen Wände. Kein Wunder, dass hier kein Geld gemacht wurde – es lag einfach nichts aus, was man kaufen konnte. Wenn alle Boutiquen von Meilleurs Amis so aussahen, sah er nicht recht ein, was er von einem Erwerb der Ladenkette haben sollte. Die Graves -Kaufhäuser gaben sich zwar auch einen gewissen snobistischen Anstrich, aber dort wandte man sich wenigstens an den Genussmenschen und nicht an die reinen Asketen.
    Er blieb stehen, um mit der Hand über ein rotes Kleid im Cheongsam-Stil zu streichen. Immerhin war das, was sie tatsächlich verkauften, ausgesprochen exquisit.
    »Gefällt es Ihnen?«, fragte plötzlich jemand mit sanfter, kehliger Stimme.

    Als Simon sich umdrehte, meinte er, eine Vision zu haben, die ihm sofort jeglichen Atem raubte. Vor ihm stand ein Mädchen mit einem geschmeidigen, weiblichen Körper, elfengleichem Gesicht und blauen Augen, die mit goldenen Sprenkeln durchsetzt waren. Die Brauen waren dunkler als das glänzende haselnussbraune Haar, und ihr Mund sah einladend weich aus. Ein von Kopf bis Fuß perfekter Körper. Selbst die Arme waren wohlgeformt. Sie trug keinen BH unter ihrem zarten, eierschalfarbenen Oberteil. Höchstens ein Unterhemd, das die halbsteifen Nippel ihrer Brüste aber nicht verbergen konnte.
    Mit einem Lächeln schob sie eine kleine Brille mit dunklem Rand auf ihre Nase. Simons Herz begann erneut auf- und abzuhüpfen – wie ein Steinchen, das man einen Berghang hinabrollen lässt. Die Brille verzauberte ihr fast übersinnliches, sirenenhaftes Gesicht auf merkwürdige Weise, und sie wirkte mit einem Mal verletzlich und seltsam aufgeweckt. Das Ganze war natürlich zweifellos eine Illusion. Aber das war seinem Körper egal. Simons Mund wurde immer trockener, sein Schwanz größer, und sein Herz pochte wie wild in seiner Brust.
    Er würde sich dieses Mädchen nehmen. Er würde mit ihr ins Bett gehen – und wenn es ihn umbringen sollte.
    »… ob es Ihnen gefällt?«, fragte sie erneut, und Simon war sich nur vage bewusst, dass die Verkäuferin sich wiederholte. Was sie jedoch meinte, konnte er sich allerdings nicht vorstellen. Dann strich eine glatte, schlanke Hand über den Seidenknoten, der den Kragen des Kleides zusammenhielt.
    Oh. Ob ihm das Kleid gefiel?
    Er schluckte. »Sehr sogar.«

    Die junge Frau drehte das Preisschild um, während Simon ihr in die Augen schaute. Hinter den leicht vergrößernden Gläsern wirkten ihre Wimpern wie Fächer aus massivem Schwarz.
    »Das ist Größe achtunddreißig«, erklärte sie. »Wenn Sie eine andere Größe brauchen, kann ich Sie Ihnen aus dem Lager holen. Wir könnten natürlich auch etwas für Sie bestellen. Sie suchen nach einem Geschenk, nehme ich an.«
    Simons Kopf brummte regelrecht bei dem Versuch, ihr gedanklich zu folgen. Dieses Kleid konnte er Diane auf keinen Fall schenken. Es war nicht mal im Entferntesten passend für eine Frau, die sich gerade mit einem anderen verlobt hatte. Doch er konnte sich diesen feuchten Traum nicht entgehen lassen.
    »Äh, bei der Größe bin ich nicht so ganz sicher«, hörte er sich selbst sagen.
    Ob sein Hinhaltemanöver zu offensichtlich war? Ob er zu offensichtlich war? Simon steckte die Hände in die Hosentaschen. Sein Penis war so hart, so abartig schwer und dick, dass er nicht mehr sicher war, ob sein Sakko die Schwellung verbergen konnte.
    Das Mädchen lächelte ihn ermutigend an. Offensichtlich war sie an begriffsstutzige männliche Kundschaft

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