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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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immerzu auf den Ring zu starren. „Ich verstehe. Wenn Sie gleich mehrere Stücke auf einmal gekauft haben, war der Ring vermutlich nicht so teuer, wie wenn Sie ihn als Einzelstück ...“
    Ians Schultern bebten, weil er seinen Lachanfall unterdrücken mußte, aber Elizabeth blickte ihn streng an. „Sagen Sie mir jetzt nur nicht, Sie hätten den vollen Preis für alle Stücke bezahlt!“ Darauf konnte er nur stumm nicken.
    „Dann ist es ja ein Glück“, meinte sie und hielt den Ring fest, „daß ich zugesagt habe, Sie zu heiraten.“
    „Gott mag wissen, was ich wohl sonst noch alles gekauft hätte“, lachte er.
    „Beziehungsweise was Sie dafür bezahlt hätten.“ Leise lachend schmiegte sie sich in seine Arme.
    Der Nachmittag verging wie im Flug, obwohl Ian die Uhr zu gern angehalten hätte. Als es sich nicht länger hinausschieben ließ, begleitete er Elizabeth zu ihrer Kutsche. „Ich sehe Sie dann morgen in London auf dem Ball. Und sorgen Sie sich nicht. Es wird alles gut werden.“
    „Ja, ich weiß“, sagte sie vertrauensvoll.
    ★
    Fünf Tage zuvor, als Elizabeth auf dem Ball der Willingtons erschienen war, hatte sie Angst gehabt. Als hingegen heute der Butler ihren Namen verkündete, schritt sie neben der Dowager Duchess an ihrer Seite und den Townsendes hinter sich sicher und anmutig die Stufen zum Ballsaal hinunter. Sechshundert Menschen schauten sie an.
    Sie war in ein prunkvolles Gewand aus goldbestickter smaragdfarbener Seide gehüllt, trug Ians Schmuck aus Brillanten und Smaragden, und ihr Haar war zu einer kunstvollen Lockenkrone aufgesteckt.
    Die übrigen Ballgäste und deren Mienen bekümmerten sie nicht. Von den Treppenstufen hinab suchte sie in der Menge nur nach einem einzigen Gesicht, und genau in dem Moment, als sie Ian entdeckte, schaute dieser zu ihr hoch.
    Sein Blick schweifte über ihre Gestalt, kehrte zu ihrem Gesicht zurück, und dann hob Ian das Glas in seiner Hand zu einem heimlichen Toast — genauso, wie er es vor zwei Jahren auf Charises Ball getan hatte. Damals hatte die Begegnung in einer Katastrophe geendet, doch das sollte sich heute nicht wiederholen; dafür wollte Elizabeth sorgen.
    Ian dachte ebenfalls an den so lange zurückliegenden Ball. Heute erschien es ihm, als ob Elizabeth eine beinahe überirdische Erscheinung war, die er niemals wirklich berührt haben konnte. Auch die vier Männer, die neben ihm standen, hatten beim Anblick dieser „Erscheinung“ den Atem angehalten.
    Lord Dillard starrte sie unverhohlen an. „Sie kann doch unmöglich ein Mensch aus Fleisch und Blut sein“, seufzte er.
    „Genau das dachte ich auch, als ich sie neulich zum erstenmal sah“, erklärte Roddy Carstairs, der zu der Gruppe getreten war.
    „Gleichgültig, was für Gerüchte über sie im Umlauf sind“, sagte Lord Dillard, „ich werde mich ihr jetzt vorstellen lassen.“ Er hatte vollkommen vergessen, daß der Mann an seiner Seite Bestandteil dieser Gerüchte war. Er übergab sein Glas gleich an Roddy statt an einen Bediensteten und steuerte sofort auf Matthew Townsende zu, um sich von ihm ordnungsgemäß vorstellen zu lassen.
    Ian starrte ihm hinterher und hatte große Mühe, sich selbst und seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu halten. Endlich drehte er sich zu Roddy Carstairs um, der ihn eben begrüßt hatte. Es dauerte einige Momente, bis sich Ian an den Namen des Mannes erinnern konnte. „Wie geht es Ihnen, Carstairs?“ fragte er dann höflich.
    „Gut, wenn man einmal davon absieht, daß ich genauso betört bin wie anscheinend die Hälfte aller hier anwesenden Männer.“ Roddy deutete mit dem Kopf auf Elizabeth, beobachtete dabei jedoch genau Ians Mienenspiel. „Um genau zu sein, bin ich so betört, daß ich zum zweitenmal in meiner unergiebigen Laufbahn für eine Dame in mißlicher Lage den Ritter gespielt habe - für Ihre Dame, wenn mich meine Intuition nicht täuscht, und sie täuscht mich nie.“
    Ian hob sein Glas an die Lippen und beobachtete dabei finster Lord Dillard, der sich gerade vor Elizabeth verbeugte. „Sie werden sich ein wenig genauer ausdrücken müssen, Carstairs“, sagte er ungehalten.
    „Sehr wohl. Ich habe allen Leuten gesagt, daß meiner höchst maßgeblichen Meinung nach niemand, aber auch absolut niemand dieses himmlische Wesen dort beschmutzt hat. Und das schließt Sie mit ein.“
    Carstairs zuzuhören, wie dieser über Elizabeth sprach, als wäre sie ein öffentlicher Leckerbissen, brachte Ian in Rage Glücklicherweise blieb ihm eine

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