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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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jedoch ganz gewiß nicht tun wird, weil..."Sie blickte zu Ian Thornton hinüber, sah, wie seine Lippen zuckten, und beendete siegessicher ihren Satz: „... weil er bestimmt nicht so unartig sein wird, mich meines Begleiters zu berauben.“
    Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, blickte sie strahlend in die Runde. „So, das wäre also geregelt. Niemand hat beim Kartenspiel gemogelt, und niemand wird sich mit irgend jemandem schießen.“
    Diese Rede machte alle Anwesenden sprachlos, auch Ian, der aber immerhin eine Augenbraue hochzog und so aussah, als wartete er gespannt auf Elizabeths nächste Tollkühnheit.
    Lord Howard erholte sich als erster von der allgemeinen Erstarrung und erwies sich als Elizabeths Retter, indem er sie zum Tanz im Ballraum aufforderte.
    „Sie sind neu in der Stadt“, sagte er, als sie den Ballsaal erreicht hatten, „und ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich Ihnen sage, daß es sich absolut nicht schickt, wenn sich eine Dame in Männerangelegenheiten einmischt.“
    „Ich weiß.“ Elizabeth seufzte. „Das heißt, jetzt weiß ich es. Vorhin hatte ich keine Zeit, darüber nachzudenken.“
    „Gut. Ich werde dafür sorgen, daß Viscount Mondevale von mir die Wahrheit zu hören bekommt, bevor ihm der zweifellos wieder übertriebene Klatsch über die Ereignisse im Spielsalon zugetragen wird.“
    Als der Tanz beendet war, entschuldigte sich Elizabeth. Sie wollte sich in den Damensalon zurückziehen, um für ein paar Minuten mit sich allein zu sein. Leider jedoch war der Raum schon von einigen Ladys belegt, die die Geschehnisse im Spielsalon durchhechelten. Elizabeth lächelte ihnen freundlich zu und schritt dann hocherhobenen Hauptes durch die Glastüren auf die Terrasse hinaus.
    ★
    Mondlicht lag silbern über dem hier und da von Laternen beleuchteten Garten. Elizabeth wanderte die Wege entlang, nickte den wenigen Paaren zu, denen sie begegnete, und genoß die friedliche Atmosphäre hier draußen. Bei der Gartenlaube blieb sie kurz stehen und ging dann hinein. Hier drinnen war es bis auf die herüberklingende Musik aus dem Ballsaal ganz still.
    „Tanzen Sie mit mir, Elizabeth.“
    Sie fuhr zusammen und wirbelte herum. Ian Thornton stand nur wenige Schritte hinter ihr und blickte sie sehr ernst, aber freundlich an. Zu den sanften Walzerklängen breitete er die Arme aus. „Tanzen Sie mit mir, Elizabeth“, wiederholte er leise.
    Wie im Traum trat sie auf ihn zu. Er legte den rechten Arm sanft um ihre Taille und zog sie dichter zu sich heran. Seine linke Hand schloß sich um ihre rechte, und dann drehte sich Elizabeth in einem sanften Kreis mit einem Mann, der den Walzer tanzte, als sei das für ihn etwas ganz Selbstverständliches.
    Ihre Hand lag auf seiner Schulter, und dort gab es keine Polster, sondern nur harte Muskeln, und der Arm, der Elizabeths Taille umschlang, war für sie wie eine stählerne Fessel. Eigentlich hätte sie sich doch fürchten sollen, zumal in dieser Dunkelheit, aber sie fühlte sich beschützt und sicher. Ein wenig verlegen war sie allerdings, und deshalb beschloß sie, Konversation zu machen.
    „Ich befürchtete, Sie könnten wegen meiner Einmischung böse mit mir sein“, sagte sie an seiner Schulter.
    „Böse nicht, nur sprachlos.“ Daß er lächelte, war seiner Stimme anzuhören.
    „Ich konnte doch aber nicht zulassen, daß man Sie einen Betrüger nannte, wo ich doch ganz genau wußte, daß Sie keiner waren!“ Sie hob den Kopf und blickte Ian in die Augen. „Sie wollen doch nicht etwa zu einem späteren Zeitpunkt noch Satisfaktion von Everly verlangen?“
    Ian lächelte. „Ich werde doch nicht so undankbar sein, Ihre Bemühungen im Spielsalon zunichte zu machen. Außerdem wäre es in der Tat sehr ungehörig von mir, einen jungen Mann umzubringen, der Ihnen versprochen hat, Sie morgen früh zum Dorfausflug zu begleiten.“
    Elizabeth kicherte verlegen. „Ich weiß, ich muß mich wie die dümmste Gans angehört haben, aber mir fiel so schnell nichts anderes ein.“
    „Ich fürchte nur, Sie werden trotzdem morgen auf Lord Everlys Begleitung verzichten müssen. In diesem Moment wird vermutlich sein armer verschlafener Diener damit beschäftigt sein, die Sachen Seiner Lordschaft zu packen. Nach den Vorgängen im Spielsalon wird Everly nicht länger hier bleiben wollen. Mit Ihrem Versuch, sein Leben zu retten, haben Sie ihn nämlich eher gedemütigt, und ich habe noch dazu beigetragen, indem ich das Duell verweigert habe“, sagte er.
    Weil

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