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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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einmal die Regeln zu brechen. „Ich... ich kann nicht!“ Das klang fast wie ein Aufschluchzen.
    „Uns trennen vier Schritte, und uns verbinden zwei Jahre der Sehnsucht“, sagte Ian leise.
    Elizabeth mußte schlucken. „Könnten Sie mir nicht bitte auf halbem Weg entgegenkommen?“
    Diese Frage klang so lieb und süß, daß Ian beinahe aus dem Gleichgewicht geriet. Es gelang ihm jedoch, nachdrücklich den Kopf zu schütteln. „Diesmal nicht. Ich begehre Sie, aber ich will nicht, daß Sie mich morgen ansehen, als wäre ich ein Ungeheuer. Wenn Sie mich wollen, dann brauchen Sie jetzt nur in meine Arme zu kommen.“
    „Ich weiß doch nicht, was ich will!“ rief Elizabeth und starrte ins Tal hinab, als würde sie gleich hinunterspringen. „Kommen Sie her, und ich zeige Ihnen, was Sie wollen.“
    Es waren sein Ton und seine dunkle Stimme und nicht seine Worte, die Elizabeth besiegten. Wie von einem Willen getrieben, der stärker war als ihr eigener, machte sie die vier Schritte, und schon schlang Ian die Arme fest um sie.
    „Ich hätte nicht gedacht, daß Sie es tun würden“, flüsterte er an ihrem Haar. Lob für ihren Mut schwang in seiner Stimme mit.
    Elizabeth schaute auf und sah, daß sein Blick an ihren Lippen hing. Ihr Körper stand schon in Flammen, bevor sich Ians Mund zu einem heißen Kuß auf ihren preßte.
    Sie ließ die Hände über seine Brust und seine Schultern zu seinem Nacken gleiten und schmiegte sich noch fester an seinen Körper. Ein Beben durchlief seine mächtige Gestalt, und der Kuß vertiefte sich. Mit der Zunge drang Ian zwischen ihre Lippen und zwang Elizabeth trotz seines Versprechens dazu, seinem leidenschaftlichen Drängen nachzugeben. Gefangen im flammenden Zauber der Sinne erwiderte sie den Kuß. Zögernd und unsicher berührte sie mit der Zunge Ians Lippen.
    „Ja ..flüsterte er heiser, und als sie es noch einmal tat, stöhnte er lustvoll auf.
    Wieder und wieder küßte er sie, bis sich ihre Fingernägel in seinen Rücken drückten und Elizabeths Atem nur noch stoßweise ging. Dennoch bekam Ian nicht genug von ihr. Dasselbe unbezähmbare Verlangen nach dieser Frau, das ihn vor zwei Jahren überfallen hatte, beherrschte ihn auch jetzt wieder.
    Endlich löste er seine Lippen doch von ihren, ließ sie über ihre Wange gleiten und tastete mit der Zungenspitze in ihre Ohrmuschel, während er die Hand um ihre Brust legte. Bei dieser intimen Liebkosung zuckte Elizabeth unwillkürlich zusammen, und diese Reaktion löste in Ian eine neue Welle der Lust aus, die ihn zu überschwemmen drohte. Er zwang sich dazu, seine Hände stillzuhalten, doch sein Mund kehrte wieder zu den süßen Lippen zurück, die ihn erwarteten.
    ★
    Eine scheinbare Ewigkeit später hob Ian den Kopf. Das Blut rauschte in seinen Ohren, sein Herz hämmerte, und sein Atem ging schwer. Elizabeth schmiegte sich in seine Arme. Ihre heiße Wange ruhte an seiner Brust, und ihr Körper preßte sich bebend von der eben erfahrenen Macht der Liebesglut an seinen.
    Bis jetzt hatte Ian sich eingeredet, seine Erinnerung an den Ausbruch der Leidenschaft zwischen ihnen damals in England sei reine Einbildung gewesen, doch heute waren alle seine Erinnerungen noch überboten worden. Was er heute erlebt hatte, übertraf seine Vorstellungskraft. Es übertraf überhaupt einfach alles.
    Über Elizabeths Kopf hinweg starrte er in die Dunkelheit und versuchte nicht zur Kenntnis zu nehmen, wie es sich anfühlte, diese Frau in den Armen zu halten.
    Elizabeth konnte hören, daß sein Herz wieder normal schlug und daß sein Atem wieder ruhiger ging. Die Geräusche der Nacht drangen langsam in ihre berauschten Sinne. Sie fühlte Ians Hand beruhigend über ihren Rücken streichen. Tränen, die sie sich selbst nicht erklären konnte, traten ihr in die Augen. Sie rieb ihre Wange an seine Brust, um diese Tränen fortzuwischen, aber für ihn fühlte es sich wie eine zärtliche Liebkosung an.
    Elizabeth wollte ihn fragen, was mit ihr geschah und weshalb, aber sie brachte nur ein Wort heraus: „Warum?“
    Das war die Frage, die er sich selbst auch schon gestellt hatte. Warum dieser Ausbruch der Leidenschaft, wenn immer er Elizabeth berührte? Warum verlor er bei diesem englischen Mädchen immer den Verstand?
    „Ich weiß es nicht“, antwortete er, und seine Stimme hörte sich schroff und unnatürlich an. „Manchmal geschieht so etwas eben.“ In England war er sogar so närrisch gewesen, zweimal innerhalb von zwei Tagen von Heirat zu sprechen, und

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