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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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erläutern.“
    Elizabeth setzte sich gehorsam. „Ein Ball ist keine Lösung, sondern ein Alptraum!“
    „Würdest du es mich bitte einmal erklären lassen? Irgendwelche Debatten sind vollkommen sinnlos, denn ich habe schon alles in die Wege geleitet, und Widerspruch erlaube ich nun einmal nicht.“
    Elizabeth strich sich nervös das Haar aus der Stirn und nickte widerstrebend. Als ihre Freundin bedeutungsvoll auf das Tablett blickte, das der Butler gerade hereingetragen hatte, nahm sie eine der zarten Tassen aus Sevres-Porzellan auf und trank einen Schluck. „Also bitte, erkläre.“
    „Wir haben noch neun Tage Zeit, um für dich einen passenden Freier zu finden und ..."
    Elizabeth verschluckte sich an ihrem Tee. „Noch einen Freier? Du scherzt wohl!“
    „Durchaus nicht. Anläßlich deines Debüts hast du fünfzehn Angebote innerhalb von vier Wochen erhalten. Trotz des Skandals, der dich umwölkt, gibt es keinen Grund, weshalb du jetzt nicht wenigstens einen einzigen Freier innerhalb von neun Tagen finden solltest, zumal du jetzt noch viel schöner bist als vor zwei Jahren.“
    Elizabeth schüttelte den Kopf. „Ich kann der Gesellschaft nicht gegenübertreten. Noch nicht.“
    „Du wirst ja nicht allein sein. Da die Saison eben erst begonnen hat, ist noch nicht alle Welt in London, aber ich habe der Großmutter meines Gatten geschrieben und sie gebeten, mich aufzusuchen, sobald sie hier eintrifft. Matthew ist noch auf Hawthorne, wird aber heute abend wieder in London sein. Auch ihm habe ich geschrieben, ihm die Lage erklärt und ihn gebeten, uns heute abend um halb elf auf dem Ball der Willingtons zu treffen. Eine weitere Botschaft habe ich an meinen Schwager Anthony gesandt. Er wird heute abend dein Begleiter sein; Sally, seine Gattin, ist damit einverstanden. Damit stehen dir schon vier Personen der großen Gesellschaft zur Seite.“
    Sie lächelte Elizabeth aufmunternd an. „Das erscheint dir jetzt vielleicht nicht sehr viel, aber unterschätze nicht den enormen Einfluß, den mein Ehemann und seine Großmutter, die Herzoginwitwe von Hawthorne, in der adligen Gesellschaft ausüben.“
    Und wenn Alexas Ehemann nun heute abend nach London kommt und befindet, ich sei kein passender Umgang für seine Gattin? dachte Elizabeth. Wenn er nun mit dem ganzen Plan nichts zu tun haben will?
    Ihr wurde ganz schlecht bei dieser Vorstellung, doch plötzlich fiel ihr eine Ausrede ein. „Ich kann nicht an dem Ball teilnehmen“, erklärte sie. „Ich habe nichts anzuziehen.“
    „Doch, das hast du.“ Alexa lächelte triumphierend. „Du ziehst ein Ballgewand an, das ich mir aus Frankreich mitgebracht habe. Ich kann es nicht tragen, denn meine Taille wird von Tag zu Tag dicker.“
    Davon war zwar noch überhaupt nichts zu sehen, aber Alexa argumentierte weiter. „Nächstes Jahr wird das Kleid aus der Mode sein, und da ist es doch nur wirtschaftlich, wenn eine von uns es einmal getragen hat. Im übrigen habe ich schon nach Bentner und Berta geschickt, und sie werden alles mitbringen, was du sonst noch benötigst. Ich habe nämlich nicht die Absicht, dich zur Promenade Street zurückkehren zu lassen, damit du dich dann möglicherweise mit plötzlich eintretenden Kopfschmerzen herausredest.“
    Elizabeth lächelte schuldbewußt; genau das hätte sie nämlich wahrscheinlich getan. „Gut“, sagte sie, „ich stimme dem Plan zu, aber nur, wenn die Herzoginwitwe vorbehaltlos damit einverstanden ist, heute abend meine Bürgin zu sein.“ „Das überlasse nur mir“, sagte Alexa erleichtert.
    Wie auf ein Stichwort erschien der Butler an der Tür und verkündete die Ankunft der Herzoginwitwe.
    Alexa stand auf. „Ich möchte noch ein paar Worte unter vier Augen mit ihr sprechen, bevor sie dich kennenlernt“, erklärte sie und ging hinaus.
    Während der nächsten fünf Minuten des Wartens wurde Elizabeth so nervös, daß sie erschrocken aufsprang, als die Salontür geöffnet wurde und eine ziemlich furchterregend aussehende Dame an Alexas Seite majestätisch in den Raum schritt.
    Die Dowager Duchess of Hawthorne war recht groß, hatte eine aristokratisch aufrechte Haltung, einen durchdringenden Blick und einen absolut herrischen Gesichtsausdruck. Unbewegt ließ sie die Zeremonie der Vorstellung über sich ergehen und sah zu, wie Elizabeth den vorgeschriebenen Hofknicks vollführte. Dann hob sie sich ihre Lorgnette an die Augen und musterte Elizabeth schweigend von Kopf bis Fuß, bis diese schon bezweifelte, daß die

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