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Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Titel: Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Faith
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Gebäuden erloschen.
    Hoffentlich holt Señor Vega mich ab, dachte Julie. Allerdings hatte er sie einige Stunden eher erwartet. Ob er trotz der Verspätung noch am Hafen war?
    Suchend sah sie sich um. Doch weit und breit war niemand zu sehen, der auf sie wartete. Bedrückt machte sie sich durch den prasselnden Regen auf den Weg zu einem Lokal direkt am See. Als sie näher kam, ging gerade die Beleuchtung wieder an. Erleichtert betrat Julie das Gasthaus und bat eine Frau hinter dem Tresen: „Könnten Sie mir bitte einTaxi rufen? Ich möchte zu Señor Rafael Vega.“
    „Auf Janitzio gibt es keine Taxis“, antwortete sie. „Tut mir leid, Señorita, aber auf unserer kleinen Insel gehen alle zu Fuß.“
    Bekümmert blickte Julie in den Regen hinaus und überlegte, was sie nun tun sollte.
    „Holt denn niemand Sie ab?“, fragte die Kellnerin weiter.
    „Offensichtlich nicht. Wissen Sie, wo Señor Vega wohnt?“
    „Das weiß hier jeder, Señorita.“ Die Frau kam hinter dem Tresen hervor, trat an den Rand der Markise und zeigte nach oben. „Er wohnt da oben – fast auf dem Gipfel der Anhöhe.“
    Nachdenklich folgte Julie dem Blick, dann betrachtete sie ihre Absätze. Wie, um alles in der Welt, sollte sie in diesen hochhackigen Schuhen und mit schwerem Gepäck dort hinaufgelangen? Doch sie hatte keine Wahl. „Welchen Weg muss ich nehmen?“
    „Sie gehen geradeaus weiter, vorbei an den anderen Restaurants, dann biegen Sie rechts ab. Aber mit dem ganzen Gepäck schaffen Sie das nicht allein. Mein Sohn wird Sie begleiten.“ Bevor Julie Einwände erheben konnte, rief die Frau schon: „Ignacio! Komm her. Wir brauchen deine Hilfe.“
    Ein magerer Jüngling von vielleicht sechzehn Jahren schlenderte widerstrebend heran – offensichtlich verärgert, dass man ihn gestört hatte.
    „Die Dame möchte zu Señor Vega. Du hilfst ihr mit dem Gepäck und führst sie hinauf.“
    „Jetzt gleich? Aber es gießt in Strömen.“
    „Ich gebe Ihnen auch fünfundzwanzig Pesos dafür.“ Julie rang sich ein Lächeln ab.
    „Also gut, kommen Sie.“
    Julie bedankte sich bei seiner Mutter und folgte dem jungen Mann durch den Regen. Mit eingezogenem Kopf ging er voran und stapfte durch die Pfützen. Schließlich bog er von der Straße ab und es ging eine steile Treppe hinauf. Julie hatte Mühe, Schritt zu halten. Die Stufen führten zu weiteren kleinen Gasthäusern und verschlossenen Verkaufsständen hinauf. Ignacio erklomm die nächste Treppe, die aus sehr schmalen Stufen bestand.
    Der Wind hatte inzwischen etwas nachgelassen, doch es regnete ununterbrochen. Julie war bis auf die Haut nass. Ihre Pumps waren völlig durchweicht. Es war so dunkel, dass Julie kaum den Weg vor sich sehen konnte. Als sie einmal kurz stehen blieb, um Atem zu schöpfen, sah sie in der Ferne ein Licht schimmern.
    Der junge Mann wandte sich um. „Kommen Sie!“, rief er ungeduldig und ging weiter, ohne auf sie zu warten. Die schmalen Stufen gingen in einen Pfad über. Doch der Regen hatte ihn in einen morastigen Bach verwandelt. Bei jedem Schritt versanken Julies Schuhe im Schlamm. Leise fluchte sie vor sich hin und versuchte, zu Ignacio aufzuschließen.
    „Da sind wir“, sagte er schließlich und blieb stehen.
    Im Licht eines zuckenden Blitzes konnte sie eine hohe Mauer ausmachen, deren Abschluss eine Kante aus Glasscherben bildete. Hinter einem schmiedeeisernen Tor erkannte sie ein Haus, das halb von mächtigen Bäumen verborgen war, deren Zweige sich heftig im Wind bewegten.
    Der junge Mann öffnete das Tor, stellte das Gepäck ab und hielt die Hand auf.
    Julie musterte ihn ungehalten. „Geld gibt es erst, wenn Sie mich zum Haus gebracht haben.“
    Er murmelte etwas Unverständliches, doch davon ließ sie sich nicht beeindrucken. „A la casa!“, forderte sie energisch.
    Nach einem furchtsamen Blick aufs Haus gab er nach, hob fluchend das Gepäck auf und marschierte auf das Eingangsportal zu.
    Vor der Tür ließ er Koffer und Reisetasche in eine Pfütze fallen und hielt erneut die Hand auf. „Geld her!“, forderte er unmissverständlich.
    Julie zog die vereinbarte Summe aus ihrer Geldbörse und reichte ihm das Geld. Ohne Dank riss er es ihr aus der Hand und verschwand, so schnell er konnte. Verblüfft sah sie ihm nach. Wieso hatte er solche Angst? Sie griff nach ihrem Gepäck. Als sie sich aufrichtete, entdeckte sie einen kleinen Jungen. Er hatte die Tür einen Spalt weit geöffnet und sah sie mit großen dunklen Augen an. Er war klein und dünn,

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