Head over Heels 2
Schulter. Was ich dort entdecke, hätte ich niemals erwartet. Die drei schweigen sich an.
Shermi hat meinen Arsch im Visier, während William, einen Finger lässig auf die Lippen gelegt, seinen neuen Erzfeind hasserfüllt mustert. Was würde ich dafür geben, nicht mehr dort hinein zu müssen!
Doch es hilft alles nicht s – ich muss.
„ Hier bitte“, flüstere ich und reiche die drei Kopien an meinen wütenden Boss/Freund weiter. Er nimmt sie. Oder besser – entreißt sie mir und schleudert sie Sherminator entgegen. Dieser scheint zumindest den Status der Beziehung zwischen William und mir geschnallt zu haben, da er sich zerknirscht gibt.
„ Danke. Dann rufe ich Sie am Montag an?“, fragt er und macht einen Schritt von mir weg.
„ Ich werde mir den Vertrag noch einmal ansehen.“
Das ist wohl eine höfliche Umschreibung für – die Sache kannst du knicken, Arschloch.
D er ältere Partner von Shermi hat das wohl kapiert, da er entrüstet schnaubt. „Bennet, jetzt kommen Sie. Nur weil Parker Ihre Schnitte angestarrt hat und sein tristes Leben mit ein paar geilen Titten auffetten will, können Sie doch nicht diesen Vertrag für null und nichtig erklären.“ Er kommt um den Tisch herum, wirft jedoch zuvor einen vernichtenden Blick auf seinen Partner. „An jeder Straßenecke sind solche wie sie zu finden. Doch eine Verbindung wie die unsere lässt sich nicht ersetzen. Wir würden Millionen einsacken.“
Mir bl eibt die Spucke weg. Hier wird über mich geredet, als wäre ich eine billige Schlampe. Als wäre mein Leben nicht mehr wert als das einer Ameise. Oder einer Maus, die man einfängt, mit der man spielt und die man danach mit einem gezielten Schlag auf den Schädel tötet. So läuft das also. So viel ist man als Frau in den Augen dieser Männer wert. Mir ist übel.
William wirkt jedoch gelass en, auch wenn er seine Hände zu Fäusten geballt hat. Was vermutlich mehr verrät, als ihm lieb ist. Seine Augen glühen. Ich finde es unerträglich, fast unmöglich, ihnen standzuhalten. Wie schaffen es dann bloß die beiden Männer?
„ Ich bringe Sie nach draußen“, sagt er mit absolut ruhiger Stimme. Was man bei jemand anderem als höflich oder teilnahmslos bezeichnet hätte, ist bei ihm richtiggehend unheimlich. Ich kenne diesen Tonfall nur zu gut. Dann ist er unberechenbar wie ein wildes Tier, welches die Zähne fletscht, um seinem Gegenüber zu zeigen, dass es bereit ist, sich auf ihn zu stürzen.
„ Die Zusammenarbeit wurde bereits mit Ihrem Vater vereinbart“, wehrt sich der strampelnde Hase und gräbt die Zähne nur noch tiefer in das verwundete Fleisch.
William hä lt demonstrativ die Tür auf. „Das geht mir so was von am Arsch vorbei. Und jetzt verschwindet, bevor ich ihm eine auflege.“
Mann oh Mann. Was wü rde ich dafür geben, mich jetzt in Luft auflösen zu können?
„ So etwas Lächerliches habe ich noch nie erlebt.“ Obwohl der eine sichtlich entrüstet ist und Parker einem Häufchen Elend gleicht, schaffen es die beiden, ungehindert an William vorbeizukommen.
„ Debby, bringen Sie die Herrschaften bitte nach unten.“ Lautstark knallt William die Tür zu, was mich abermals zusammenzucken lässt. Ich sehe nur seinen Rücken, als er sich durchs Haar fährt und seinen Kopf nach vorne sacken lässt. Mir ist nicht klar, ob seine Wut nur mehr den beiden Männern oder auch mir gilt. Hoffentlich beruhigt er sich bald, schließlich bin ich jetzt alleine mit ihm.
Er starrt durch die Glasfront, sein Gesicht wirkt versteinert, mich würdigt er keines Blickes. Wie gerne wüsste ich, was in seinen Gedanken vorgeht! Da ich mich irgendwie beschäftigen muss, räume ich den Tisch mit einer Konzentration ab, als wäre das die wichtigste Sache der Welt. Ich beeile mich, sehe nur ab und an hoch, um festzustellen, was William macht. An seiner Position hat sich allerdings nichts geändert.
Ich bin fast ferti g, als er endlich von mir Notiz nimmt. Unsere Augen treffen sich, beinahe fällt mir ein Glas aus den Händen. Da es dasjenige ist, aus dem Shermi getrunken hat, wäre es auch nicht weiter schlimm gewesen.
Gleichmü tig schlendert William auf mich zu. Meine Schultern versteifen sich, ich halte den Atem an. Kurz gesagt: Ich falle jeden Moment um.
„ Du brauchst den Kram hier nicht aufzubewahren. Wirf die Unterlagen weg, ich bin froh, wenn ich sie nicht mehr sehen muss.“
So wie dich auch, soll das wohl heiß en.
Mit zusammengekniffenen Augen sehe ich zu ihm hoch. „William, bitte
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