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Head over Heels 2

Head over Heels 2

Titel: Head over Heels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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Schlaf und drei Kilo Make-up haben das Ihre dazu beigetragen. Mir dröhnt der Schädel, als ich mich in meinen Sessel plumpsen lasse und alles für die heutige Konferenz vorbereite. Fragt mich bitte nicht, um wen oder was es hier geht. Die „Mitarbeiterin-des-Monats-Auszeichnung“ kann ich mir selber aufmalen und an die Brust heften.
    William ist selbstverstä ndlich anwesend und hat mir gegenüber Platz genommen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass er mich geflissentlich übersieht, was man vom Herrn neben ihm nicht behaupten kann. Ausnahmsweise gefällt es mir, ihn zu reizen. Eigentlich tut es das doch immer, meint diese nörgelnde Stimme in mir. Ich schnaube unhörbar und öffne eine neue Word-Datei.
    Brav tippe ich die wichtigsten Eckpfeiler der Verhandlung ein und bin dann mehr als erleichtert, als William diesen schweiß treibenden Marathon auf höfliche, aber bestimmte Art beendet.
    E r ist stinksauer. Und daran bin ich nicht unschuldig. Aber was soll ich machen, wenn mich Karottenkopf mit seinen Augen auszieht?
    Nicht , dass ich ihn hübsch finde. Um Gottes willen. Er passt so gar nicht in mein Beuteschema, hätte ich denn eines. Irgendwie erinnert er mich an den Sherminator aus American Pie . Er ist spindeldürr, hat schulterlanges rotes Haar, welches er zu einem lässigen Zopf geschlungen trägt, und seine Stimme gleicht der eines Dreizehnjährigen. Die beiden nebeneinander zu sehen, bringt mich zum Lachen. William im schwarzen Anzug, im bordeauxroten Hemd und mit einer schwarzen Krawatte. So gern ich ihn in Freizeitkleidung sehe, es geht nichts über eine Jeans, die seinen Hintern knackig umspannt, aber er ist eindeutig ein Anzugtyp. Er fühlt sich darin wohl, selbst wenn er einmal meinte, er hasse diese Dinger, da sie ihm die Luft zum Atmen nehmen und ihn im Sommer fast umbringen. Wer schön sein will, muss leiden, fällt mir dazu ein.
    Diesen Spruch muss ich jedoch im nä chsten Moment revidieren. Denn selbst wenn sich der Sherminator noch so ins Zeug legen würde, er könnte mich nicht für sich einnehmen. Das zweideutige Grinsen, das er in meine Richtung schickt, ärgert mich gewaltig.
    Hallo , trage ich seit neuestem einen Stempel auf der Stirn, der mich als Freiwild ausweist? „Lass uns auf die Jagd gehen“, höre ich die beiden fast sagen.
    „ Würdest du das bitte kopieren“, bittet mich William mit einem Mal.
    Ich nicke, stehe auf und gehe um den Tisch herum, um die Dokumente in Empfang zu nehmen. Das Augenpaar, welches mir folgt, mich seziert und der Diskussion über den fallenden Euro kurz die Aufmerksamkeit entzieht, macht mich nervös. Es sind nicht die Augen an sich. Es sind die fremden Augen. Sie bringen meine Haut zwar ebenfalls zum Glühen, doch gleicht dieses Glühen einem Hautausschlag, den man loswerden möchte.
    William, der Meister der Tarnung, redet zwar höflich weiter, folgt dem Blick seines Nachbarn jedoch mit säuerlicher Miene.
    Was soll ich nur machen?
    So schnell wie mö glich raffe ich die Dokumente an mich, um die Peinlichkeit zu beenden. Doch als ich bei Sherminators Unterlagen angelangt bin, hält er sie etwas zu lange fest, fixiert mich noch intensiver und seine Augen beginnen zu leuchten. Sie sehen seltsam aus, sind von undefinierbarer Farbe. Aus der Ferne hätte ich auf Blau getippt. Von nahem jedoch wirken sie violett. Wie immer, wenn ich angespannt bin, versuche ich, diesen Zustand durch ein gewinnendes Lächeln zu übertünchen. Es soll dem Gegenüber zeigen, dass ich stark bin und mich nicht aus der Ruhe bringen lasse.
    Doch als ich jetzt zu lachen beginne und Shermin ator einstimmt, komme ich mir wie eine Verräterin vor.
    Mein Blick gleitet von dem verwirrenden Mann weg und hin zu William. Im nächsten Moment bleibt mir das Lachen im Halse stecken. „Scheiße“, durchfährt es mich.
    Er hat nä mlich gar nichts Nettes mehr an sich. Er sieht gefährlich, blutrünstig und wild entschlossen aus, das Leben dieses Mannes zu beenden.
    „ Parker scheint sich in Ihre Tippse verguckt zu haben“, verkündet der andere, überaus unsympathische Kerl, während mich William gedanklich in Stücke reißt. Das Lachen dieses Typen ist wie Gift, welches in meine Venen schießt und mich an den Rand einer Ohnmacht treibt.
    Will iam kocht, ich warte nur mehr auf den Todesstoß. Doch dann ist da kein Widerstand, das Papier ist freigegeben. Ich atme auf und begebe mich zum Kopierer. Einmal mehr verfluche ich die Glaswand, werfe aber trotzdem einen neugierigen Blick über die

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