Head over Heels 2
sind, muss ich traurig bilanzieren, wie wenig tatsächlich mir gehört.
Die Wohnung zä hle ich nicht zu meinen Besitztümern, sie gehört William und ich bin nur die Untermieterin. Ist meine alte Wohnung beinahe aus allen Nähten geplatzt, so stehen in dieser noch immer einige Schränke leer.
Zu Mittag gö nne ich mir einen frischen Salat. Nach der Eisorgie von gestern Abend ist das genau das Richtige.
Das Handy ist mein ständiger Begleiter. Ich riskiere zwar alle paar Minuten einen Blick, doch William hat sich noch immer nicht gemeldet. Ich spiele mit dem Gedanken, Beverly oder Gaby anzurufen, doch irgendwie komme ich mir dann doch etwas kindisch vor. Immerhin ist William erwachsen, er wird schon wissen, was er macht.
Und we nn er eben keinen Kontakt zu mir möchte, muss es mir auch recht sein. Oder etwa nicht?
War das nicht mein Handy?!
Schnell ziehe ich es aus meiner Hosentasche und werde sogleich enttäuscht. Naomi.
Eine halbe Stunde scha fft sie es, mich abzulenken, wobei ich mit keinem Wort erwähne, dass etwas nicht stimmt. Nicht zuletzt, da Naomi eindeutiges Interesse an Andy bekundet hat. Es ist einfach alles zu verwirrend, als dass ich mich jedem anvertrauen möchte.
A m Nachmittag nehme ich mir vor, den benachbarten Park zu erkunden. Beinahe täglich komme ich an ihm vorbei und habe gesehen, wie sich sein tristes Braun in sattes Grün verwandelt hat. Da Samstag ist, bin ich selbstverständlich nicht die Einzige, die es ins Grüne zieht. Doch nach einer kleinen Runde um den Teich, einer kurzen Rast auf einer Parkbank, um mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen, kehre ich in meine Wohnung zurück.
Es ist halb vier und noch immer kein Lebenszeichen von William. Irgendetwas stimmt da nicht.
Ich koche mir Kaffee, blicke beunruhigt aus dem Fenster und meine, den drohenden Weltuntergang körperlich spüren zu können. Die Zeit verrinnt, keine Ahnung, wie lange ich in meiner Küche sitze und mir ernsthaft Gedanken mache, wie ich ohne William leben soll. Vielleicht ist er an dem Punkt angekommen, an dem ihm bewusst wird, dass er nicht mehr länger nur eine Affäre, sondern eine echte Beziehung führt. Er kann mit dieser Vertrautheit nur schlecht umgehen, wie oft hat er mir das gesagt!
Da wä re es doch naheliegend, dass er kalte Füße bekommt. Doch irgendwie will das alles nicht so recht zusammenpassen. William ist kein Mann, der sich einfach aus dem Staub macht. Er redet vielleicht nicht viel, aber er ist erwachsen und vernünftig und würde mich nicht wie eine seiner flüchtigen Bettgefährtinnen abservieren. Er würde mit mir reden, mir erklären, weshalb er handelt, wie er nun einmal handeln muss, und alles versuchen, um mich unter den gegebenen Umständen nicht unnötig zu verletzen.
Die Uhr, me in ständiger Begleiter, mahnt, dass ich mich eigentlich für Andys Geburtstagsparty zurechtmachen sollte, obwohl sich alles in mir dagegen sträubt.
Andererseits kann ich Andy doch jetzt nicht die Freundschaft kündigen, nur weil uns, oder besser ihm, diese dumme Sache passiert ist. Das Leben geht trotzdem weiter. Schließlich ist nicht nur William erwachsen, ich bin es auch. Auch ich muss mich der Realität stellen und Andy erklären, was ich möchte und was nicht. Gerade bei ihm sollte mir das keine Schwierigkeiten bereiten.
Halb sieben. Mittlerweile habe ich es in meine Badewanne geschafft. Von einem Teppich aus Schaum, der nach Rosen duftet und mich unweigerlich an Schottland und dieses Resort erinnert, eingehüllt, dümple ich vor mich hin. Ich habe beschlossen, der Feier fernzubleiben, auch wenn das für größere Aufregung sorgen wird als mein Erscheinen. Doch ich schaffe es nicht. Ich habe weder die Kraft, mich anzuziehen, noch irgendetwas aus meinen Haaren zu machen. Außerdem habe ich keine Lust, mich von Naomi wie eine saftige Orange ausquetschen zu lassen. Das würde zweifelsohne passieren, da sie meinen desolaten Zustand sofort richtig deuten würde.
Als lebte ich in einer traurigen und noch dämlicheren Version von Und täglich grüßt das Murmeltier , verbringe ich den Abend auf der Couch. Ich sehe mir einen Müll nach dem anderen an und bade abwechselnd in Selbstmitleid, Hoffnungen und Ängsten.
Der Montag ist noch nie mein Lieblingstag gewesen. Schon gar nicht nach einem Wochenende wie diesem. Ich muss wohl nicht weiter erklären, dass sich William nicht bei mir gemeldet hat. Am Sonntagnachmittag, nach dem Besuch bei meiner Schwester, bei dem ich ihr erklärt habe, dass
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