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Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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    19.               Kapitel
     
     
    Der Wecker reiß t mich aus meinem tiefen Schlaf und katapultiert mich in die Wirklichkeit zurück. Weg von dem schönen Traum, der mich die halbe Nacht gefangen hielt. Doch als ich die Augen aufmache und William nicht mehr dort vorfinde, wo ich ihn eigentlich erwartet habe, möchte ich mich noch tiefer in die Decke schmiegen. Ich hasse dieses frühe Aufstehen. Es ist nicht meine Zeit, mir fehlt der Elan, mich aus dem Bett zu schälen, wo es doch so warm und gemütlich ist.
Irgendwann schaffe ich es doch, denn die Neugierde überwiegt. Und da aus dem Badezimmer kein Geräusch dringt, ist er entweder in der Küche oder bereits gegangen.
Eilig springe ich unter die Dusche, ziehe mich an, schminke mich und bringe Ordnung in meine Haare, ehe ich in die Küche spaziere. Barfuß und mit einem dünnen, sommerlichen Rock und einer gelben Bluse bekleidet, da sich die Sonne heute wirklich ins Zeug legt, finde ich ihn tatsächlich am Esstisch sitzend vor. Entweder hat ein Heinzelmännchen meinen Kühlschrank gefüllt oder er war heute schon unterwegs und hat Frühstück besorgt. Denn der Tisch ist fürstlich gedeckt – Brötchen, Wurst, Käse, Butter, Marmelade und sogar die Tageszeitung liegt in zweifacher Ausgabe vor.
„Guten Morgen“, sagt er höflich und mit einem Lächeln, als er mich im Durchgang stehend entdeckt.
„Morgen“, murmle ich und bewege mich in Zeitlupe auf ihn zu, wobei er mir höflich einen Stuhl zur Seite rückt.
„Wie haben wir geschlafen?“
„Gut.“
„Du solltest nächste Woche unbedingt einkaufen gehen. Der Kühlschrank ist gähnend leer.“
Der erste Tadel nur zwanzig Minuten, nachdem ich aufgestanden bin. Hallo, ich wohne erst seit kurzem hier! „Dann warst du heute schon draußen?“, frage ich.
„Ich kann nicht so lange schlafen wie du und war schon unterwegs, ja, das stimmt.“
Er beobachtet mich wie ein Schuldirektor, dessen bin ich mir bewusst, während ich meinen Teller fülle und erstaunt feststelle, dass er mir bereits Kaffee eingeschenkt hat. „Um es hinter mich zu bringen – ich habe mir über das, was wir gestern besprochen haben, Gedanken gemacht und ich würde mich freuen, wenn du mich über die Feiertage zu meinen Eltern begleitest. Wir wollen ja nicht, dass du mutterseelenallein in London sitzt und deiner Geliebten nachjammerst.“
Den schiefen Blick habe ich verdient, ich gebe es zu. „Wir müssen es ja nicht gleich übertreiben, ich kann mich auch zurückhalten und mich als Freund ausgeben …“
Dann also doch ein Rückzieher, denke ich und plötzlich liegt mir mehr als je zuvor daran, dass er mitkommt. „Das können wir uns noch überlegen. Wir wollen deine Junggesellenseele doch nicht überbeanspruchen. Jedenfalls werde ich meine Mutter heute noch anrufen und ihr die Geschichte von Taylor und mir erzählen – natürlich in einer für sie passenden Version.“
Als Freund ausgeben – als was denn sonst? Er ist doch nicht mehr als ein einfacher Bekannter, so tut er es doch ab. Ich nehme einen Schluck und würge den Ärger hinunter.
„Wann werden wir fahren?“, will er nun wieder etwas sanfter wissen.
Da ist aber jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden. „Morgen Nachmittag. Lisa möchte noch zu Hause essen und dann losfahren, damit Susi im Auto schlafen kann.“
Er sieht nachdenklich auf seinen Teller und ich ahne, was in ihm vorgeht. Mit Sicherheit kann er sich nicht vorstellen, mit meiner Schwester fast fünf Stunden in ein und demselben Auto zu verbringen. Eigentlich möchte ich mich selbst nicht einer derartigen Dauerspannung aussetzen. Doch wie Abhilfe schaffen? Ich kann doch nicht einfach vorschlagen, mit zwei Autos zu fahren!
„Wir werden auf jeden Fall meinen Wagen nehmen. Frank bräuchte einen Anhänger, um das ganze Gepäck zu verstauen“, verkündet er und löst damit ein Problem, über das ich mir ewig lange den Kopf zerbrochen habe.
Außerdem – seit wann reden wir von uns? Wir werden alleine fahren? Wir? Wir als Paar? Wir als Bekannte? Wir als Chef und Angestellte? Ich habe schon jetzt Kopfschmerzen und dabei sind wir noch nicht einmal unterwegs.
„In Ordnung“, ziehe ich einen Schlussstrich – mehr unter meine Gedanken als unter unser Gespräch.
„Und du rufst deine Mutter heute verlässlich an?“, bohrt er in meiner Wunde.
„Ja“, murre ich wie ein launiger Teenager. „Soll ich gleich aufstehen und sie aufwecken?“ Dabei weiß ich doch, dass sie

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