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Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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ich das einmal zu dir sagen muss.“
„Es ist nur so komisch. Bei allen bisherigen Männern hatte ich nie das Gefühl, mehr zu wollen. Dann kommt dieser Kerl, plötzlich kann ich mit ihm reden, lachen, habe hervorragenden Sex und ich werfe all meine Prinzipien über Bord.“
Diagnose – dieselbe Krankheit wie ich. Wer hat behauptet, Herpes wäre hoch ansteckend? Diese „Ich-will-den-falschen-Mann“-Krankheit ist noch viel schlimmer.
„Jetzt siehst du, wie es mir geht“, seufze ich bitter. „Wenn du den Rat einer erfahrenen Frau hören willst: Lass ihn nicht an dich heran. Und vor allem, lass dir nichts von ihm schenken, hab nur Sex mit ihm und sei froh, dass er nicht dein Boss ist.“
Naomi wirft den Kopf zurück und fängt so laut zu lachen an, dass ein Teil ihres Sektes auf ihrer Hose landet, was ihr im ersten Moment gar nicht auffällt. Erst als sie sich wieder gefangen hat, kramt sie in ihrer Tasche nach einem Tempo, um das Schlimmste zu beseitigen. „Was machst du, wenn eure Beziehung in die Brüche geht? Kündigst du, oder arbeitet ihr weiter zusammen und schlagt euch tagtäglich die Köpfe ein?“
Das findet sie also witzig. Ich sollte sie schnellstens auf den Boden der Tatsachen zurückholen. „Ich muss dich enttäuschen – wir führen keine Beziehung. Er kommt und geht, wann er will, ich bin so dumm und lasse es auch noch zu. Also habe ich die Strafe, die zweifelsohne auf dem Fuße folgen wird, mit Sicherheit verdient.“
„Keine Beziehung?“, fragt sie schockiert und füllt das Glas erneut auf.
Ich schüttle den Kopf. „Nein. Unsere beiden Prachtstücke sind Männer, die nichts von einem Heimchen am Herd halten. Sie wollen vieles und viele, glaub mir, ich weiß mehr, als ich eigentlich möchte. Du darfst dir also keine überschwänglichen Liebeserklärungen erwarten.“
Vielmehr muss sie sich darauf gefasst machen, ihre Mitgliedschaft in einem hochklassigen Swingerclub zu beantragen, sich herumkommandieren zu lassen und mit einem völlig gesichtslosen, verschwiegenen Fremden ins Bett zu steigen. Ich kann selbst nicht erklären, warum ich so handle. Vielleicht habe ich mich nur in diesen Mann verliebt und daher den Kopf freiwillig unter die Guillotine gelegt. Die Frage ist nur, wann das Fallbeil herabsaust.
„Zum Beispiel klingelt bei William mitten in der Nacht das Telefon, am anderen Ende eine Frau, mit der er heftig diskutiert, um ihr letztlich zu versichern, er hätte die Macht und den Einfluss, ihr Leben zu ruinieren. Auf meine Frage, wer es war, nur halbherzige Antworten – eine alte Freundin, die ihn um Rat gefragt hat. Hier geht es nicht um nervige Eigenheiten, die man jedem Mann austreiben muss, wenn man eine Beziehung oder so etwas in der Art eingeht. Hier geht es um totale Verschwiegenheit, Diskretion und nur um die reine, körperliche Befriedigung.“
Ich suche in Naomis blassem Gesicht nach einer Regung. Nach irgendeiner. Doch sie starrt mich nur an und scheint gerade ihre Vorstellungen von der nahen Zukunft zu revidieren. Fast erkenne ich mich darin. So muss ich vor ein paar Wochen ausgesehen haben.
„Sicher reden wir miteinander und ich habe ihn sogar so weit, dass er mir ab und an private Dinge erzählt. Das schätze ich und das habe ich mir auch hart erkämpft. Doch die Abgründe sind so tief, dass ich es nicht einmal wage, mich ein wenig über die Kante zu lehnen und nach unten zu blicken. Punkt.“
„Dann liebst du ihn also“, stellt sie mit erstaunlich fester Stimme fest.
Ich zwinkere. Doch mein Körper will die Nachricht endlich hinausposaunen, da mein Kopf wie von selbst zu nicken beginnt. „Weis mich in die nächstbeste Klinik ein, aber vermutlich tue ich das ohnehin bald. Selbst wenn er für mich mehr Phantom denn Mensch ist, gibt er mir so viel Sicherheit und ein so starkes Gefühl, wichtig für ihn zu sein, dass ich ihn richtiggehend vergöttere.“
Wir sehen uns sekundenlang an. Keine verliert auch nur ein Wort. Ich weiß, ich kann Naomi die Entscheidung nicht abnehmen. Ich weiß auch nicht, was William und George mit uns vorhaben. Vielleicht spielen sie nur mit uns, vielleicht auch nicht. Menschen ändern sich – selbst George könnte es tun. Möglicherweise ist ihm Naomi doch im Gedächtnis geblieben und er will sie einfach nur näher kennenlernen. Hunde, die bellen, beißen nicht. Und da George so laut und dominant ist, muss er entweder ganz handzahm sein oder der Spruch liegt in diesem Fall völlig daneben.
     
    Um halb elf biegt Naomis Taxi um

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