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Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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dem Hörer und wähle die Nummer meiner Eltern – die einzige, die ich mir in unserer technisierten Welt auswendig merken kann. Kein Wunder auch, sie wurde noch nie geändert. So wie alles im Leben meiner Eltern. Am besten alles so belassen, wie es ist, sich arrangieren, doch niemals für Aufsehen sorgen.
„Erwing, Hannah am Apparat“, ertönt die Stimme meiner Mutter nach dem zweiten Klingeln.
Wer zum Teufel sagt noch „am Apparat“? Ich versuche, so glücklich und erfreut zu klingen, wie es meine derzeitige Stimmung zulässt. „Hi, Mama, ich bin´s. Wie geht es euch?“
„Oh Rosie-Schatz. Wir haben uns so lange nicht mehr gehört. Ich habe mir schon richtiggehend Sorgen gemacht.“
Atmen. Atmen. Meine Mama macht sich immer Sorgen, obwohl sie nichts Böses geahnt haben kann. Es wird sie vom Stuhl reißen, wenn ich mit der Wahrheit herausrücke.
„Alles in Ordnung.“ Wie fange ich an? „Ich wollte nur fragen, ob wir euch etwas mitbringen sollen.“ Zum Beispiel meinen Boss, mit dem ich es treibe?
„Ich bin wunschlos glücklich, wenn ihr da seid. Ihr fahrt doch alle zusammen? Es wäre eine Verschwendung, wenn ihr zwei Autos nehmt.“
Wir nähern uns der Gefahrenzone. Mein Mund fühlt sich trocken und wie mit Staub gefüllt an, sodass ich mich fast verschlucke, während ich weiterspreche. Ich liebe meine Mama, ihre alten, eingefahrenen Ideale. Mein Geständnis wird ihr Weltbild bis in die Grundfesten erschüttern.
„Dein Vater hat dein altes Zimmer gestrichen, dann habt ihr beide es gemütlich. Es war schon ziemlich muffig dort drinnen und die alte Tapete hat dir doch ohnehin nicht mehr gefallen.“
„Mama“, beginne ich und ich kann fast sehen, wie sie ihre Ohren spitzt, „ich muss mit dir reden.“
„Um Himmels willen, worum geht es denn?“
„Bitte, reg dich nicht auf, aber Taylor und ich, wir sind nicht mehr zusammen. Er wird also nicht mitkommen.“
Es ist ausgesprochen und es fühlt sich gut an. Der Stein war tonnenschwer und mit rostigen Nägeln gespickt.
„Rose“, sie kann ihre Erschütterung nicht verhehlen, „was in aller Welt ist passiert, dass du diesen lieben Mann, mit dem du doch eine Familie gründen wolltest, plötzlich nicht mehr willst?“
Ich muss mit der Wahrheit hinter dem Berg halten. Für meine Mama ist Sex eine reine Formsache, die erledigt werden muss, wenn man Kinder haben möchte. Spaß und Erotik haben dabei nichts zu suchen. Mit einem Seitensprung könnte sie niemals umgehen. Sie würde ausflippen.
Ich hole tief Luft und die Lüge brennt ein Loch in meinen Hals. „Es hat einfach nicht mehr gepasst.“
„So ein Blödsinn. Man muss kämpfen und nicht jeder Mensch ist so, wie du ihn haben willst, Rose. Du kannst nicht alles und jeden ändern. Man muss lernen, die Dinge so hinzunehmen, wie sie eben sind. Ja, irgendwann musst du das lernen.“
Es reicht, denke ich stinksauer. Jetzt wird mir gerade die Schuld am Scheitern meiner Beziehung in die Schuhe geschoben. Mir – wo ich doch die Betrogene bin! Und das, ich möchte es kurz für´s Protokoll festhalten, obwohl sie nicht einmal weiß, was er getan hat.
„Mama …“
„Wenn das dein Vater erfährt, wird er umfallen. Du weißt doch, wie gern er Taylor hat. Also wirklich, Rose, wie kann es nur sein, dass man einander plötzlich nicht mehr liebt?“
„Wie das sein kann?“, fauche ich bissiger als beabsichtigt. „Er hat mich betrogen. Ich habe ihn sogar dabei erwischt. Ist das Grund genug? Nur damit du endlich aus deiner Traumwelt, in der ich wie immer die Böse bin, erwachst. Er hat mich betrogen, hintergangen, belogen und mich bloßgestellt und meine eigene Mutter verteidigt ihn auch noch.“
Konzentriere dich auf etwas anderes, damit du nicht in Tränen ausbrichst, gebiete ich mir selbst. Doch spätestens, als ich das erste Schniefen meiner Mutter höre, ist es um mich geschehen.
„Es tut mir leid, das wusste ich nicht. Natürlich stehe ich dir zur Seite und selbstverständlich hast du die richtige Entscheidung getroffen“, reumütig lenkt sie ein und beinahe tut sie mir nun leid.
„Schon in Ordnung, ich bin darüber hinweg. Es gibt noch etwas, das ich unbedingt klären möchte.“ Nun also zum komplizierten Teil der Geschichte. „Ich werde trotzdem nicht alleine kommen. Ein – sagen wir – Freund wird mich begleiten.“
„Ein Freund?“, fragt sie erstaunt und ich sehe beinahe, wie sich die Bilder in ihrem Kopf zu einem fertigen Puzzle zusammenfügen.
„Ein Bekannter, nichts

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