Head over Heels - Band 1 (German Edition)
sich prompt und kommt uns entgegen. „Rose, was für eine Überraschung!“, ruft er aus und küsst mich auf beide Wangen.
Seine Begrüßung ist überschwänglich und ich weiß nicht, was er wirklich von meiner Anwesenheit hält. Denkt er, ich wolle William kontrollieren? Ich bin neugierig? Naiv?
„Sind alle da?“, möchte William mit einem Blick in die Runde wissen.
George schüttelt den Kopf. „Bruce und Charlie wollen noch kommen. Ein Dutzend im Schlepptau.“
Ein Dutzend? Doch nicht etwa Frauen? Die hier versammelten Menschen wirken wie völlig normale Bürger. Sicherlich, die Anzahl der Silikonimplantate in unterschiedlichsten Größen ist bestimmt überdurchschnittlich hoch, doch wie jemand, der für Geld so manch Suspektes anstellt oder über sich ergehen lässt, sieht keine der Damen aus.
George führt uns zu dem Tisch, von dem er sich gerade erhoben hat. William begrüßt jeden Einzelnen und stellt mich vor, ich schüttle artig die Hände, die sich mir entgegenstrecken. Eine Blondine, eine Schwarzhaarige und zwei Männer etwa in Williams Alter schlürfen Drinks und verwickeln uns sofort in ein Gespräch, was es mir leichter macht, mich zu entspannen.
Die Blonde, Claudine, erzählt von ihrer Arbeit als Model für renommierte Zeitschriften, die sie diesmal nach London geführt hat, wo sie David, der neben ihr sitzt, kennengelernt hat. Ich finde sie auf Anhieb nett und bald reden wir über Gott und die Welt. Ihr französischer Akzent ist reizend. Die zweite Dame am Tisch, Julia, verhält sich nicht ganz so kommunikativ. Sie hält sich zurück, frisst ihren Begleiter, Adwin, fast auf und lächelt nur hin und wieder süß in die Runde.
Nach und nach füllt sich der Raum. Bald wird mir bewusst, dass mit dem Dutzend wirklich Frauen gemeint waren – und sie sind bestimmt nicht kostenlos hier! Ihr Verhalten ist offenherzig und trotzdem charmant, als sie mit ihrer Jagd auf die Männer beginnen.
Ich lasse meinen Blick über das Geschehen schweifen und bemühe mich dabei um Unauffälligkeit.
Es sind mehr Männer als Frauen hier – die Mädchen werden damit zur heiß begehrten Ware. George zieht seine Runden, spricht mit den Gästen und verteilt großzügig riesige Champagnerflaschen, die wohl zur Auflockerung dienen.
Zu meinem größten Erstaunen ist noch nichts Verwerfliches vorgefallen. Es wird geredet, getanzt, getrunken und geflirtet. Sicher ist der Abend noch jung und George und William werden nicht mit einer schlichten Party für John und Jane Doe aus der Nachbarschaft die Schlagzeilen gefüllt haben. Der wirklich aufregende Teil des Abends wird schon noch kommen! Bisher habe ich das Gefühl, mich in einem Edelswingerclub aufzuhalten, zu dem nur Vermögenden Zutritt gewährt wird.
„Möchtest du noch Champagner?“, fragt William zum hundertsten Mal.
Will er mich etwa abfüllen? „Danke, ich sollte langsam auf etwas Antialkoholisches umsteigen.“
Er greift nach meiner Hand, die er auf seinen Oberschenkel legt und sanft knetet.
Gott sei Dank bin ich mitgekommen! Gegen den Verlauf des Abends ist gar nichts einzuwenden. Ich hatte mir die Sache vollkommen anders vorgestellt. Vielleicht sollte ich William doch mehr vertrauen.
Er bleibt die ganze Zeit bei mir, während ich mich mit Claudine unterhalte und wir uns immer besser verstehen. Irgendwann kippt jedoch die Situation. Die Mädchen gebärden sich immer wilder. Entweder ist es Georges Großzügigkeit zuzuschreiben oder sie werden einfach lockerer. An manchen Tischen wird bereits heftig geknutscht. Nicht nur Männlein und Weiblein, sondern auch die Mädchen untereinander scheinen sich zum Fressen gern zu haben. Claudine und ich werfen uns vielsagende Blicke zu und können nicht recht glauben, was da vor unseren Augen passiert.
Ich frage mich, wie sich William verhalten würde, wenn ich nicht dabei wäre. Ob er dann auch noch hier sitzen würde oder bereits mit einem der Mädchen verschwunden wäre?
„Darf ich euch Viola vorstellen?“ George bringt eine Rothaarige, gekleidet in einen Hauch von Nichts – lediglich schwarze Spitze, die ihren Körper nur an den Brüsten und mit einem dicken Streifen entlang der Beine bedeckt – an unseren Tisch. Sie lächelt freundlich und wirft William Blicke zu, die mir ganz und gar nicht gefallen. Ihre Augen leuchten, wie ich es nicht zum ersten Mal in seiner Gegenwart erlebe.
Die beiden nehmen neben uns Platz und sofort schenkt George der neuen Attraktion Champagner ein.
„Viola ist das erste Mal
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