Head over Heels - Band 1 (German Edition)
Aufregendes.“
Einen Moment herrscht Schweigen, nur das Ticken einer Uhr fehlt, um die zu diesem Moment passende Atmosphäre heraufzubeschwören.
„Du musst wissen, was du tust, Liebes. Auf jeden Fall freuen sich dein Vater und ich schon auf euren Besuch.“
„Ich freue mich auch“, gebe ich zögernd zurück, da ich ihren Tonfall nicht richtig zu deuten vermag. Dass ich sie nicht sehen kann, macht die Sache nicht einfacher. Und meine Mutter versteht es wie keine andere, keinen Hehl aus ihren Gefühlen zu machen. Ein offenes Buch ist nichts dagegen. „Ich muss Schluss machen, wir sehen uns morgen.“
„In Ordnung. Fahrt bitte vorsichtig.“
„Ja, wird gemacht.“
Als ich auflege, fühle ich mich erleichtert und erledigt zugleich. Ich bin mir jedoch nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee ist, William mitzubringen. Meine Mutter scheint wirklich an Taylor zu hängen, was Williams Auftauchen nicht einfacher machen wird. Was für ein ausgezeichneter Einfall, ihn zunächst lediglich als irgendeinen Freund vorzustellen! Ich bin gespannt, was er selbst davon hält.
20. Kapitel
„Ich bin fertig“, verkünde ich mit einer formvollendeten Drehung in meinem Wohnzimmer, wo William auf der Couch wartet und mich eingehend mustert.
„Schöner Arsch“, meint er, steht auf und kommt auf mich zu, nur um eben benanntes Prachtstück zu streicheln. „Ich dachte wirklich, du rebellierst.“
Mit gespieltem Entsetzen fasse ich mir an die Brust. „Ich und rebellieren – ich bitte dich!“
Nachdem er mich lächelnd geküsst hat, schnappt er sich sein Handy vom Tisch und geht in den Flur, wo ich ihn leise summen höre. Da ist aber jemand gut gelaunt, denke ich und betrachte mich im großen Wandspiegel. Natürlich sehe ich gut aus, ich fühle mich auch mental in der Lage, dies offen zu behaupten, doch bin das wirklich ich?
Mir hat dieses schwarze Kleid auf Anhieb gefallen. Sicher ist es eng, doch Naomi meinte, ich könne es tragen. An der Vorderseite ist es mit schwarzen Perlen besetzt, dazu habe ich mir rote High Heels gekauft, die zwar höher sind als alle anderen Schuhe, die ich je besessen habe. Trotzdem kann ich erstaunlich gut darin laufen – nicht wie der Trampel, den ich befürchtet hatte.
Und da William meint, die Menschen auf dieser Party werden nicht in Latex und Unterwäsche kommen, sondern einfach hübsch und elegant gekleidet sein, wage ich es tatsächlich, so aus dem Haus zu gehen.
„Eigentlich kann ich es kaum erwarten, heimzukommen und dir alles vom Leib zu reißen“, flüstert er mir ins Ohr, während er mir in meinen Mantel hilft.
Ich werfe ihm einen bösen Seitenblick zu, kann mir ein süffisantes Grinsen jedoch nicht verkneifen. „Du wirst dich beherrschen müssen. Nicht ich bin diejenige, die unbedingt ausgehen möchte.“
Georges Wohnung ist nicht weit von Williams entfernt, wobei auch dieses Gebäude so bürgerlich und brav wirkt, dass ich kaum glauben kann, was hinter diesen Mauern schon alles stattgefunden hat bzw. was heute noch alles stattfinden wird.
Ein Mann, ein Angestellter, wie ich vermute, öffnet die Tür und führt uns die Treppe nach unten in eine Art Gang, der nur ab und an von Wandleuchtern erhellt wird. Mich fröstelt und ich ziehe die Jacke enger um mich. Es wirkt gespenstisch ruhig und verlassen und mich würde es nicht wundern, wenn wir gleich mutterseelenallein einem Massenmörder gegenüberstünden. Vor einer massiven Holztür bleibt der Mann plötzlich stehen, dreht sich zu mir um und deutet mir, meine Jacke abzulegen. Hilfe suchend blicke ich zu William, der wie auf Kommando hinter mich tritt und mir zur Hand geht.
Die ersten Zweifel überkommen mich und ich verdränge den Gedanken, für wen mich der Mann vor uns halten wird.
Als der Angestellte mit unseren Jacken verschwunden ist, küsst William mich noch einmal sanft, fast so, als wolle er mir Mut zusprechen. Dann öffnet er die Tür und dicht hinter ihm trete ich in den großzügigen Raum, der mit einem hellblauen Teppich und dunklen, schweren Möbeln ausgestattet ist. Der Rauch vergangener Nächte hängt noch in der Luft. An kleinen, runden Tischen sitzen Grüppchen von Leuten, die sich angeregt unterhalten und zunächst keine Notiz von uns nehmen, was mir nur recht sein kann.
Sicher und meine Hand haltend, durchquert William den Raum, nickt ab und an fremden Gesichtern zu und steuert dann geradewegs auf einen Tisch zu, an dem ich George entdecke.
Dieser erhebt
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