Head over Heels - Band 1 (German Edition)
nach unten zu greifen. Diesmal unter mein Höschen, um etwas zu verrichten, was schon längst überfällig ist. Vermutlich sitzt er jetzt in seinem Auto, auf dem Weg zu Miss Hope, und weiß genau, wie ich glühe. Dass ich nicht gut schlafen kann, so wie er es mir ja „befohlen“ hat. Ich stelle mir sein Lächeln vor. Seine Hände. Seinen Arsch – ja, der sieht wirklich gut aus. Seine feste Stimme, die genau weiß, was und vor allem, wie sie etwas sagt.
Verdammt, heute ist erst Tag zwei! Ich schnaufe und versenke den Kopf in meinen Händen.
5. Kapitel
Irgendwann schlafe ich ein, werde aber bald darauf von einem Summen geweckt. Zuerst weiß ich gar nicht, wo ich bin, ein Wunder, dass ich mit dem Kopfkissen auf meinem Gesicht nicht erstickt bin. Dann rolle ich mich aus dem schützenden Kokon meines Bettes und taste im Halbdunkeln nach meinem Handy. Als ich es endlich finde, hat der Anrufer bereits aufgelegt. Beim Blick auf die Anruferliste schnappe ich laut nach Luft – Taylor.
Es ist halb neun, was will er von mir? Soll ich ihn zurückrufen? Bevor ich mich versehe, wähle ich seine Nummer. Er hebt sofort ab.
„Hallo Rose. Bist du bei Lisa?“
„Ja. Du hast angerufen. Was wolltest du?“ Erst jetzt merke ich, wie verraucht meine Stimme klingt. Er wird denken, ich sei seinetwegen völlig abgestürzt.
„Ich möchte mit dir reden“, sagt er nach einer längeren Pause.
„Dann rede!“ Ich muss ihm eine Chance geben, auch wenn ich bereits weiß, wie dieses Gespräch enden wird.
„Nicht am Telefon. Vielleicht können wir morgen zum Mittagessen gehen.“
Mir kommen William Bennets Worte in den Sinn, dass ich alles so schnell wie möglich über die Bühne bringen soll. Dies ist die Gelegenheit! „Von mir aus. Im Asia Inn um zwölf?“
„Ja, Asia Inn klingt gut.“ Er schluckt. „Wie geht es dir, Rose?“
„Wie soll es mir schon gehen?“ Ja, was denkst du denn? Allerdings bist nun nicht mehr nur du mein Problem, sondern William Bennet ist es ebenfalls.
„Ich vermisse dich, Rosie. Ich will, dass du nach Hause kommst. Ich werde alles wieder gutmachen.“
„Warum beginnt bei dir jeder Satz mit ‚Ich’? Taylor, lass uns das morgen klären. In Ordnung?“
„In Ordnung. Gute Nacht, Baby.“
Mir wird übel, weil er mich Baby nennt. Dieses Kosewort steht ihm nicht mehr zu. Ich bin die längste Zeit sein Baby gewesen.
„Gute Nacht.“
Ich lege sofort auf und ziehe meinen Rock und die Bluse aus. Danach genehmige ich mir ein langes Bad, döse in der Wanne vor mich hin und überlege, wie ich mich morgen entscheiden werde. Werde ich zu ihm zurückgehen? Ihn verlassen? Unsere gemeinsame Zeit aufgeben? Doch nicht ich würde die gemeinsame Zeit hinter uns lassen, Taylor hat das schon vor mehr als zwei Monaten getan.
William, was wird er denken, wenn ich zu meinem treulosen Freund zurückgehe? Eigentlich sollte mir egal sein, was er denkt. Doch seine Worte sind immer noch in meinem Kopf.
Der Vormittag verläuft schleppend. Jede Minute sehe ich entweder zur Tür oder auf die Uhr. Ich hoffe auf ein Zusammentreffen mit William, während ich dem Mittagessen mit Taylor entgegenbange. Aus dem Büro sind Stimmen zu hören. Ich richte mich auf und spüre, wie mein Herz kurz aussetzt, ehe es wieder schneller zu schlagen beginnt.
Dann kommt er. Charles Bennet ist schon längst da, nur William hat offenbar noch keine Zeit dazu gefunden. Vielleicht genießt er ja den Vormittag im Bett – mit Miss Hope.
Ein schrecklicher Gedanke, den ich, sobald er aufkommt, sofort wieder verdränge.
Ich spitze die Ohren. Enttäuscht lasse ich alles hängen. Es ist nur Charles Bennet, der telefoniert.
Halb elf. Es klopft an meiner Tür. Wieder benehme ich mich wie ein Teenager. Wieder folgt die Ernüchterung. Charles Bennet betritt den Raum und sieht sichtlich gestresst aus. Irgendetwas hat ihn in Aufruhr versetzt. Ich bin gespannt, was es ist.
„Rose, Sie müssen meine Termine für heute Nachmittag absagen. Es ist etwas Wichtiges dazwischengekommen. Verschieben Sie sie. Vorher sollten Sie natürlich mit meinem Sohn reden. Ich werde ja dann nicht mehr da sein.“
Höre ich tatsächlich Trauer heraus? Ist es wegen der bevorstehenden Pensionierung? Was ist los mit Mr. Bennet, der sich sonst mehr als korrekt verhält?
„Kein Problem, Mr. Bennet. Wann wird Ihr Sohn heute kommen?“ Ich hoffe, ich klinge so gelassen, wie ich es vorgehabt habe. Denn nach dieser Nacht, in der er durch
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