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Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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Redefluss kurz unterbricht. Als sie geht, habe ich mich wieder etwas gefangen. „Für mich war dein Verhalten absolut inakzeptabel. Du hast mein Vertrauen missbraucht. Unsere gemeinsame Existenz aufs Spiel gesetzt. Du hast mir so wehgetan, dass es mir im ersten Moment den Boden unter den Füßen weggezogen hat.“
Er wirkt zerknirscht, ist nur mehr ein Häufchen Elend, doch ich will kein Mitleid empfinden. Nicht jetzt, dafür ist es zu spät. „Warum, Taylor? Was habe ich dir nicht gegeben, was du bei dieser Schlampe gefunden hast? Wurde ich dir zu langweilig?“
Taylor nimmt seine Hände in Augenschein und ich weiß, dass er es mir nicht sagen will. Doch er wird es tun. Und wenn ich ihn schlagen muss.
„Sag schon, sonst bist du doch auch nicht so schüchtern“, fauche ich.
„Du hast dich gehen lassen“, sprudelt es aus ihm heraus. „Wir gingen nicht mehr weg, saßen nur mehr daheim, wir erlebten nichts mehr. Im Prinzip führten wir das Leben eines alten Ehepaares. Du hast deinen Reiz verloren.“
Ich habe meinen Reiz verloren? Nun drohe ich wirklich ohnmächtig zu werden.
„Dann deine Schwester, wegen jeder verdammten Scheiße hast du sie zurate gezogen. Deine Familie, die sich immer sorgt, egal, was du tust. Ich hatte die Schnauze voll.“
„Und warum hast du nicht mit mir darüber geredet?“
Das Essen kommt und mir wird übel. Ich weiß nicht, ob das am Salat oder an der niederschmetternden Erkenntnis liegt, dass mich mein Freund wegen etwas derart Banalem betrogen hat. Vermutlich macht es die Kombination so schlimm.
„Warum schläfst du mit einer anderen Frau? Brauchtest du den Kick? Hat uns das jetzt geholfen?“
„Jetzt weißt du es doch. Jetzt haben wir geredet“, entgegnet er nüchtern.
„Und du denkst nicht, dass es jetzt zu spät ist?“, frage ich ihn und zweifle ernsthaft an seinem Verstand.
„Es ist nie zu spät.“
„Doch, das ist es“, schreie ich und mittlerweile sind mir die Blicke der anderen Gäste egal. „Ich will, dass du aus der Wohnung ausziehst. Du hast alle Unterlagen daheim. Schick dem Vermieter die Kündigung, dann werde ich meine Sachen holen.“
„Rose, bitte verlasse mich nicht. Du weißt doch, dass ich dich liebe. Ich werde es wieder gutmachen, wie ich schon sagte.“
Ich stehe auf. „Du sagst immer so viel. Redest immer nur um den heißen Brei herum, doch wenn es hart auf hart kommt, scheißt du mir vor die Füße.“ Nachdem ich ihm die Reste meiner Serviette ins Gesicht geschleudert habe, erhebe ich mich und versuche dabei, die Tränen zurückzuhalten, doch der Schleier wird immer dichter.
„Rose“, ruft er und packt mich am Arm. „Lauf nicht weg. Gib mir noch Zeit. Einen Monat oder zwei, ich werde mich bessern. Wir schaffen das.“
„Lass mich los!“ Ich möchte ihm meinen Arm entreißen, doch es geht nicht. „Du tust mir weh.“
Taylor ist nie grob gewesen. Er hat nicht einmal im Streit geschrien. Ich war diejenige, die Türen knallte und brüllte. Warum tut er mir gerade jetzt weh? Weil sein Plan nicht funktioniert hat? Weil er meint, das Wichtigste in seinem Leben verloren zu haben?
„Du wirst mich nicht los, Rose. Ich liebe dich und das werde ich immer tun. Du bist verletzt und brauchst noch Zeit.“ Dann zieht er mich zu sich heran, nähert seine freie Hand meiner Wange und ich fürchte, er wird mich schlagen. Doch es ist eine solch zarte Berührung, dass ich die Augen schließe.
„Mister, lassen Sie die Dame los oder ich rufe die Polizei“, vernehme ich die Stimme des Eigentümers, der mich aus meiner Trance reißt. Sofort lässt Taylor von mir ab und kehrt zum Tisch zurück.
„Geht es Ihnen gut? Soll ich einen Arzt rufen?“, fragt mich der Mann, doch ich wehre ab und eile wie von Furien gehetzt davon.
     
    Als ich endlich in meinem Büro bin, wundere ich mich, wie ich es geschafft habe zurückzukommen, ohne angefahren oder niedergerannt zu werden. Debby macht ein doofes Gesicht, als ich die Tür zuknalle. Ich lasse mich auf meinen Stuhl sinken und lehne den Kopf gegen die Schreibtischplatte. Die Kante presst sich in meinen Schädel, doch der Schmerz ist nichts im Vergleich zu dem Sturm, der in mir tobt.
Ich habe es getan – habe meinen Freund verlassen. Ich bin Single – alleine. Einsam. Verlassen. Betrogen. Hintergangen.
Die Tränen kullern ungehindert über meine Wangen. Ich kümmere mich weder um die Räumlichkeiten noch um mein Make-up. Der Schmerz wird unerträglich, was mich noch wütender macht. Ich drücke mich

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