Head over Heels - Band 1 (German Edition)
meine Träume gegeistert ist, durch Träume, in denen er Dinge mit mir getan hat, die mir jetzt noch den Atem rauben, kann ich nicht mehr so tun, als würde er mich kaltlassen.
Mr. Bennet sieht kurz aus dem Fenster und scheint eine Gefühlsregung vor mir verbergen zu wollen. „Ich weiß es nicht. Ich hoffe, er schafft es bis heute Nachmittag.“
Er dreht sich bereits zum Gehen um, da übermannt mich das Bedürfnis, ihn nach seinem Befinden zu fragen. „Mr. Bennet, ist alles in Ordnung? Sie sehen aus, als würde es Ihnen nicht gut gehen.“
Er lacht bitter auf. „Ist schon in Ordnung, Rose. Mit dem Alter kommen eben Probleme, die mich früher nicht tangiert hätten. Jetzt habe ich ja bald Zeit.“
„Okay. Ich werde mich um die Termine kümmern. Wenn Sie etwas brauchen, melden Sie sich einfach.“
„Danke, Rose.“ Dann geht er und ich habe ein weiteres Thema, über das ich nun grübeln kann und welches mir die Zeit bis Mittag verkürzen wird.
Die Stunden vergehen schneller als gedacht und es ist Mittag. Ich schnappe mir meine Tasche, teile Debby mit, dass ich nicht im Haus bin, und wimmle auch Naomi ab, die mir zigfach aufträgt, ich solle ihr Bescheid geben, wenn ich wieder in der Firma bin.
Mit zitternden Händen öffne ich die Tür des Asia Inn und suche den länglichen Raum nach Taylor ab. An einem Tisch in der hinteren Ecke des Lokals entdecke ich ihn. Bevor ich zu ihm gehe, atme ich noch einmal tief durch und bestärke mich in meinem Entschluss, den ich im Laufe des Tages gefasst habe.
Er bemerkt mich nicht sofort, was mir Gelegenheit gibt, ihn mir genauer anzusehen. Ein wenig abgenommen hat er, die blonden Haare sind länger, sein Outfit ist wie immer sportlich und leger. Ein Schönling ist er nie gewesen. Sympathisch und kameradschaftlich trifft besser auf ihn zu. Aber er ist meine erste Liebe gewesen. Als ich ihn kennenlernte, legte er mir die Welt zu Füßen. Wir planten so vieles. Jeder hatte seine Träume und jeder wollte dabei den anderen unterstützen.
Er zog zu mir und wirklich – er war der Mann, mit dem ich mein restliches Leben verbringen wollte. Auch als sich herausstellte, dass sich seine Ansichten und Träume geändert hatten.
Ich liebte ihn. Doch als er mich betrog, zerbrach die Liebe wie eine Glasscheibe. Er nahm sich etwas, was ihm nicht zustand. Und nun sitzt er dort am Tisch, starrt auf sein Handy und beim Vergleich mit William, ich weiß auch nicht, warum ich die beiden vergleiche, fällt er durch.
„Rose“, sagt er, als er mich entdeckt.
„Taylor“, grüße ich ihn. Kalt und distanziert, was das Funkeln in seinen Augen zum Erlöschen bringt. „Hast du schon bestellt?“
„ Nein, ich habe auf dich gewartet.“
Wie einem geheimen Kommando gehorchend, kommt eine Kellnerin angelaufen und reicht uns die Speisekarte. Auch wenn ich keinen Appetit habe, was mir in Anbetracht dessen, was mir bevorsteht, niemand verübeln wird, bestelle ich einen Salat und eine Cola. Zucker wird meinen Kreislauf wieder in Schwung bringen, der heute schon den ganzen Tag im Keller ist.
Taylor zupft an seinem Shirt, was mir verrät, wie nervös er ist. „Wie läuft´s in der Arbeit?“
Noch nie ist es mir so unangenehm gewesen, über meinen Job zu reden. Denn wieder drängt sich William dazwischen. Und auch Lisa, die mir zuflüstert, dass es William auf mich abgesehen hat. Der Köder und der Fisch. „Ganz gut, Taylor.“ Ich will es hinter mich bringen, deshalb lasse ich den Smalltalk beiseite und gehe zum Angriff über: „Wir haben ernsthaft zu reden. Wie stellst du dir vor, soll es nun weitergehen?“
Er schließt kurz die Augen, ehe er mich wieder ansieht. „Ich weiß es nicht, Rose. Ich für meinen Teil will dich wieder zurück.“
„So einfach“, entgegne ich, „denkst du, es ist so einfach? Keine Erklärung, keine Beweggründe, auch wenn es die für mich ohnehin nicht gibt. Nichts. Du denkst, es ist alles wieder beim Alten?“
„Rose“, versucht er mich gewohnt lässig zu beruhigen. „Natürlich tut es mir leid. Ich war nicht Herr meiner Sinne. Sie hat sich an mich herangemacht. Ich wollte es wirklich nicht.“
Die Serviette in meiner Hand ist längst hinüber. Irgendwo muss ich doch meinen Frust ablassen. Mitten im Restaurant kann ich doch nicht zu weinen anfangen. „Du schiebst alle Schuld auf sie? Hat sie dich etwa vergewaltigt? Dir Drogen eingeflößt? Als ich euch beide erwischt habe, warst du quietschfidel.“
Die Kellnerin bringt unsere Getränke, was meinen
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