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Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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eine Hure, die sich an den neuen Chef heranmacht. Resigniert drücke ich die Augen zu und flehe inständig, dass ich da wieder herauskomme.
     

 
     
    6.              Kapitel
     
    Nachdem mich der Taxifahrer zu Hause hat aussteigen lassen, schleppe ich mich zum Eingang. Auf Anhieb finde ich den Schlüssel und sperre die Tür auf. Drinnen ist es ruhig. Niemand scheint da zu sein, was mir heute mehr als gelegen kommt. Seit Wochen bin ich das erste Mal wieder für mich.
Im engen Vorraum angekommen, schäle ich mich aus meiner Jacke, unweigerlich muss ich an William denken, der mich vor einer halben Stunde wie ein kleines Kind angezogen hat. Die Müdigkeit hat Oberhand über mich gewonnen, deshalb verweigere ich mich dem Gesetz dieses Hauses und werfe die Jacke einfach auf die dunkelbraune Kommode. Lisa wird es mir schon verzeihen. Bereits im Halbschlaf schleiche ich ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch lege und die Decke über mich breite. Nur zwei Sekunden später schlafe ich.
Ein wohltuender, friedseliger Schlaf, der mich ausnahmsweise von Träumen verschont.
     
    Etwas Kleines, Dünnes wird in meine Nase geschoben und wieder herausgezogen. Ich muss niesen und greife nach dem Ding. Das Kichern, welches dicht an meinem Ohr ertönt, lässt mich die Augen aufschlagen. Susi – sie sitzt lachend und mit glitzernden Augen neben mir.
„Tante Rosie, warum bist du müde?“, fragt sie und lässt mich so meinen kurz aufkommenden Groll vergessen.
„Ich hatte heute viel zu tun“, gebe ich ihr die einfachste Antwort, die mir in diesem Zustand einfällt. Sie legt den Kopf schief und streicht mir sanft über die Nase.
„Ich auch. Ich war mit Mami beim Turnen. Schau, ich zeig dir einen Spagat, den haben wir heute gelernt.“ Prompt springt sie auf und führt mir ihr neuestes Kunststück vor. Ziemlich beeindruckend für die kleine Lady! Nachdem sie die Beine wieder zusammengerückt hat, springt sie hoch und dreht sich dabei um die eigene Achse.
„Toll, Susi. Die Drehung war sehr mutig“, lobe ich sie. Wie sie sich über meine Worte freut!
Ich habe wirklich einen Narren an der Kleinen gefressen. Seit sie auf der Welt ist, dreht sich in unserer Familie alles um sie. Schon während der Schwangerschaft, ab dem Zeitpunkt, als wir wussten, dass es ein Mädchen wird, war kein Laden mehr sicher vor uns. Wir haben sie mit Dingen ausgestattet, die sie in ihrem ganzen Leben nicht hätte tragen können. Doch wie hätten wir widerstehen können?
„Susi, du solltest sie doch nicht wecken“, grummelt Lisa, die mit einer dampfenden Tasse in der Tür steht. Obwohl sie streng sein möchte, kann sie sich Susis Charme nicht entziehen. In den letzten Tagen, seit sie über ihre Unfruchtbarkeit Bescheid weiß, hat sich ihre Zuneigung noch verstärkt. Ich mische mich zwar nicht in ihr Leben ein, schon gar nicht, wenn es nur Frank und sie etwas angeht, aber Susi ist in einem Alter, sie wird bald fünf, in dem sie genau weiß, wie sie ihre Eltern um den Finger wickeln kann. Und während früher noch Frank die Oberhand gehabt hat, so ist das Zepter längst an Susi weitergegeben worden.
Lisa kommt zu mir und setzt sich auf die Kante der Couch. „Du bist schon zu Hause?“, fragt sie und sieht mich besorgt an.
„Ja, ich habe mich nicht gut gefühlt.“
„Wegen Taylor? Sicher“, sagt sie, schüttelt den Kopf und reicht mir die Tasse. Pfefferminztee – ja, er beruhigt die Sinne und den Magen, das kann ich jetzt gebrauchen. „Du hast dich schließlich heute mit ihm getroffen. Brauche ich noch zu fragen, wie du dich entschieden hast?“
Einen kräftigen Schluck Tee nehmend, fühle ich mich gewappnet, ihr die volle Tragik und Endgültigkeit dieses Tages zu schildern. „Ich habe Schluss gemacht. Doch wie zu erwarten war, hat er es nicht so locker aufgenommen.“
„Hast du ihn nach dem Grund für seine Untreue gefragt?“
„Mmh. Desinteresse und Langeweile.“
Lisa runzelt die Stirn.
„Ich hätte meinen Reiz verloren.“ Ein Satz, der mich immer an William erinnern wird. Denn kaum denke ich an meinen verloren gegangenen Reiz, da kommt mir sein Gesicht in den Sinn, das mich anlächelt und mir versichert, wie viel Reiz ich auf IHN ausübe.
„Was für ein Arsch“, flüstert sie, da Susi nur wenige Meter entfernt sitzt und mit einer ihrer unzähligen Puppen spielt. Die Puppe muss übrigens schlafen. „Und das hätte er dir nicht früher sagen können?“
„Ich weiß auch nicht“, antworte ich und spüre, wie mir

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