Head over Heels - Band 1 (German Edition)
doch, die Tränen zurückzuhalten. „Ja. Mit dem hatte ich eigentlich bereits abgeschlossen. Ich wollte nur wissen, warum er es getan hat. Ich meine, er wird doch nicht ohne Grund unsere Beziehung aufs Spiel gesetzt haben.“
„Was hat er gesagt?“
„Dass ich langweilig bin. Ich hätte meinen Reiz verloren – so seine Worte.“ Ich fasse mir mit meiner Rechten, die ich ihm entziehen konnte, an die Schläfen, die so pochen, dass es mir fast den Schädel zerreißt. „Warum hat er mir das nicht früher gesagt? Ich hätte mich doch ändern können, oder zumindest hätte ich es versucht. Es will nicht in meinen Kopf.“
Betretenes Schweigen legt sich über uns. Es gibt mir Zeit, seine Hände zu studieren, ich vermeide bewusst den Blick nach oben, in sein Gesicht, an seine Lippen, die er vorhin zu einer schmalen Linie gestaucht hat. Seine Finger streichen noch immer über die meinen. Kneten sie, dann streicht er wieder über meine Handfläche, bis hinauf zu den Fingerspitzen. Meine Haut glüht, während ich dem Sekundenzeiger seiner Uhr folge. Alles sitzt so perfekt an ihm. Seine Hände so weich, sein Duft so angenehm, seine Stimme so sanft, ganz anders als sonst.
So muss es sein, wenn er dich begehrt. Wenn du ihm gehörst. Ich will, dass er immer so ist. Dass die Zeit stehen bleibt und ich ewig mit ihm hier sitzen kann.
„Rose, Sie sind weder langweilig, noch fehlt Ihnen der Reiz. Sie reizen ... ach, vergessen Sie es.“
„Das müssen Sie sagen, weil Sie wollen, dass ich mit Ihnen die Termine bespreche, deswegen sind Sie doch gekommen. Dann werden Sie mir mitteilen, in welchen Nobelschuppen wir morgen essen gehen. Ein Essen, zu dem ich mich habe breitschlagen lassen. Auch wenn ich dort gar nichts verloren habe. Ich durchschaue Sie.“
Er grinst schief. „Ich muss gar nichts sagen, Rose. Ich muss auch nicht hier sein und Händchen halten. Das geschieht aus freien Stücken.“ Als er nach vorne rutscht, ist sein Gesicht plötzlich so nahe. Ich merke sogar, dass er sich heute nicht rasiert hat, da sich ein dunkler Schatten an seinem Kinn abzeichnet. Vermutlich hat ihn Miss Hope daran gehindert, denke ich traurig. „Sie müssen morgen auch nicht zum Essen mitkommen. Wobei ich mich frage, was Sie daran so schlimm finden.“
„Sie sind mein Boss“, stelle ich fest, als wäre dies Erklärung genug.
„Morgen nicht. Morgen bin ich nur ein Freund, der Sie zum Essen einlädt“, flüstert er und wischt mir einen schwarzen Strich von der Wange. Einen von vielen, wie ich vermute.
„Sie verwirren mich“, gebe ich leise zurück. „Ich habe immer das Gefühl, dass Sie aus allem ein großes Spiel machen.“
„Tun Sie das?“
„Ja, tue ich.“
Seine Augen wandern zu meinem Mund, der so sehr prickelt, dass ich ihn am liebsten anfassen würde. Er seufzt und sieht wieder zu mir hoch. „Sie haben ja gar keine Ahnung, welche Spiele ich mit Ihnen spielen möchte.“
„Dann tun Sie es doch.“ Die Worte sprudeln aus mir heraus, noch bevor ich denken kann. Doch es stört mich nicht. Vielleicht ist es das, was ich brauche – ihn. Den Mann, den ich auf der ganzen Welt am wenigsten haben kann.
„Du reizt mich, das wollte ich vorhin sagen. Doch wir wissen beide, dass ich nicht darf, Rose“, raunt er und berührt sacht meine Lippen. „Drei Tage und ich kann kaum hier hereinkommen, ohne dass ich mein ganzes Maß an Selbstbeherrschung verbrauche. Es ist falsch und ich sollte mein schlechtes Image nicht so pflegen, wie ich es in deinem Fall tue.“
Im nächsten Moment setze ich meinen Job aufs Spiel, da ich nach seiner Krawatte fasse, mich mit meinem Stuhl zu ihm heranziehe und meine Lippen auf die seinen lege. Habe ich mir Linderung erwartet, brennen sie nur noch mehr. Ich beschließe, mich mit einer einfachen Berührung zufriedenzugeben, doch ich habe die Rechnung ohne ihn gemacht. Er umfasst meinen Körper, öffnet meine Lippen und schiebt seine Zunge dazwischen. Ich stöhne, als ich ihn endlich schmecke.
Immer wieder streicht er über meine Zunge, saugt, kitzelt und reizt sie, bis ich glaube, unter ihm zu zerfließen. Auch er atmet schneller.
Verdammt, ich will diesen Mann. Das ist nicht genug, ich möchte mehr – alles.
Immer wieder stößt er in meinen Mund, wobei ich das Gefühl habe, dass dies der intimste, erotischste Kuss ist, den ich je erleben durfte. Die Welt um mich herum hat aufgehört, sich zu drehen, es existieren nur mehr William und ich. Meine Hände, die noch immer seine Krawatte umklammert
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