Head over Heels - Band 1 (German Edition)
der Schädel wieder zu dröhnen beginnt. „Keine Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht, oder was nicht. Auf jeden Fall bin ich froh, dass es zu Ende ist.“
Auch wenn sich alles in mir sträubt, so muss ich mich endgültig von der romantisch geplanten Zukunft verabschieden. Was soll´s, so spielt eben das Leben. Es verläuft nicht immer alles nach Plan. Hat dies nicht auch meine Mama gepredigt, wenn ich schmollend im Zimmer saß, weil ich nicht das bekam, was ich wollte?
„Frank und ich werden so bald wie möglich zu eurer Wohnung fahren und alles für den Umzug vorbereiten. Was machst du mit den Möbeln? Wie habt ihr euch geeinigt?“, fragt Lisa, ganz die vorausschauende, vernünftige Mutter, während sie meine Beine auf ihre legt und sich an den Kopfteil der Couch lehnt.
Ich zucke nur mit den Achseln, da ich in meinem Anfall aus Frust und Demütigung vergessen habe, solche Nebensächlichkeiten zu besprechen. Ich musste ja unbedingt flüchten – zum ungeeignetsten Ort der Welt. Direkt in Williams Arme. Ich spüre, wie mir heiß wird, und befreie meine Hände aus Lisas Umklammerung. „Die Möbel gehören mir – so wie das meiste. Ich muss mir wohl eine Wohnung suchen.“
„Ich dachte, du bleibst noch hier.“ Sie klingt enttäuscht.
„Lisa, ich kann nicht ewig bleiben. Ich falle euch doch nur zur Last.“
Sie wirkt traurig, und da ich weiß, wie sehr es ihr gefällt, dass ich hier lebe und sie jemanden zum Reden hat, schweige ich einfach. „William Bennet hat Frank angerufen und ihm gesagt, wohin wir morgen essen gehen.“
Ach ja, da war doch noch was. Und da ich William mittlerweile ein wenig kenne und das Funkeln in den Augen meiner Schwester deuten kann, weiß ich, dass wir unter normalen Umständen dort niemals einen Tisch bekommen hätten. „Auf dem Mond“, spotte ich.
„Im Roux at Parliament Square!“
Vier Wörter, vierstellige Preise für ein Abendessen, ein Michelin-Stern – um die Zahlen zu nennen, die mir in den Sinn kommen. Was habe ich anderes erwartet? „Hast du für Susi einen Babysitter?“, versuche ich sie abzulenken.
„Ja, Holly, die Tochter unseres Nachbarn, hat sich bereit erklärt, herüberzukommen.“
Während ich die Decke unter mir glätte, als hinge mein Leben davon ab, spreche ich das einzig Sinnvolle aus, das mir zu dieser Sache einfällt. Und da heute der Tag der Geständnisse ist und Lisa nicht ohne ein solches aufgeben würde, straffe ich intuitiv meine Schultern. „Du kannst Holly absagen, ich werde nicht mitkommen.“
Mit offenem Mund sieht sie mich an. „Was soll das heißen, du wirst nicht mitkommen? Ich dachte, das hätten wir geklärt?“
„Nichts ist geklärt“, fahre ich sie unwirscher an als beabsichtigt. „Entschuldige. Es ist nur – Bennet ist mein Boss. Ich will nicht mehr mit ihm zu tun haben, als es schon der Fall ist.“ Verdammt, falsch formuliert – ihre Augen glitzern wieder.
Warum bringt mich dieser eingebildete, verzogene, arrogante Schnösel sogar in seiner Abwesenheit aus dem Konzept?
„Nein, nein, nein“, wehrt Lisa ab. „Was hattest du denn mit ihm zu tun? Mehr?“
Ich verdrehe die Augen und wünsche mir, dass in diesem Moment jemand ein Raum-Zeit-Kontinuum fallen lässt und es direkt in meinem Schoß landet.
„Sag schon“, drängt mich Lisa und lässt mich keine Sekunde aus den Augen. Sie hat eindeutig den falschen Beruf erlernt.
„Du hast doch immer von dieser Anziehungskraft geschwafelt.“ Sie nickt mir zu, als würde ich ihr die Formel für das ewige Leben präsentieren. „Heute sind die Planeten zusammengeprallt.“
„Ich verstehe kein Wort.“
„Wir haben uns geküsst.“
So, jetzt ist es raus. Und endlich habe ich es gesagt. Was mir an der Sache jedoch nicht gefällt, ist Lisas Gesicht, aus dem jegliche Farbe gewichen ist. „Und warum willst du ihn dann morgen nicht treffen?“
„Lisa“, schnaube ich, „er ist mein Boss. Wie ich bereits sagte, lebt er auf einem anderen Planeten. Und ich, das Mädchen aus Cornwall. Dad, der nur von Tieren und inoperablen Tumoren an Kuheutern spricht. Mom, die denkt, du seiest vom Heiligen Geist schwanger geworden und eigentlich noch Jungfrau. Grandma ... die spricht für sich. Er passt nicht in meine Welt und ich nicht in die seine.“ Ich stelle den Tee weg und sehe zu Lisa, der das Lachen vergangen ist. „Und wenn nur die Hälfte der Geschichten stimmt, die ich über ihn gehört habe, dann habe ich einen zweiten Taylor. Wobei Taylor gegen ihn ein Heiliger ist. Ich
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