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Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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sich dieser in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Konflikte habe ich sehr wohl erwartet, jedoch nicht so früh.
„Dann wird deine Führung also so aussehen, dass du Bauchentscheidungen triffst? Wie beim Glücksspiel?“ Mr. Bennet ist sichtlich erregt, trotzdem sitzt er ruhig auf seinem Stuhl und betrachtet William. Dieser verändert seine Position. Ob dies nun aus Verlegenheit oder Gewohnheit geschieht, weiß ich nicht. Jedoch weht mit dieser Bewegung der Duft seines Aftershaves in meine Richtung. Ich schließe die Augen, sauge es richtiggehend in mich auf. Mir fällt nur ein Wort ein – männlich. Richtig männlich. Roh, wild, warm. Wie es dann erst auf seiner Haut riechen muss? Heimlich schiele ich in seine Richtung, versuche einen Blick auf seinen Mund, seinen Hals, auf irgendetwas zu erhaschen, das mich vermutlich nur noch mehr faszinieren würde.
„Soll das ein Witz sein?“, reißt William mich aus meinen Gedanken und ich glaube fast, er redet mit mir, doch ich bin schon lange nicht mehr wichtig. „Du fragst mich nach meiner Meinung, ich teile sie dir mit und du zerreißt alles in der Luft. Dann tu doch, was du willst.“
„Ich kann Miss Hope anrufen und ihr sagen, dass wir die Zahlen noch prüfen müssen. Dies sollte uns bis morgen Zeit verschaffen“, melde ich mich kleinlaut zu Wort und versuche, den Streit noch irgendwie im Keim zu ersticken. Beide Männer sehen mich an und, oh Überraschung, scheinen sich diesmal sogar einig zu sein.
„Ja, Rose, machen Sie das“, brummt Mr. Bennet.
Wir gehen noch die restlichen Termine durch, dann verabschiede ich mich und kehre zurück in mein Büro. Dort lasse ich mich in meinen Schreibtischsessel sacken und fühle mich, als wäre ich aus einer knallharten Gerichtsverhandlung gekommen. Und das am Montag – vier Tage noch.
Da Mr. Bennet und William einen Termin außerhalb wahrnehmen, habe ich den ganzen Vormittag meine Ruhe. Ich erledige meine Arbeit und kann mich sogar wieder etwas fangen. Es klingt zwar verwöhnt und ich weiß, wie knallhart es in anderen Firmen zugeht, ein Grund, warum ich seit fast acht Jahren bei der Bennet Group bin, doch ich habe wirklich Angst, Mr. Bennet, also William, als meinen neuen Chef anzusehen. Er scheint mir kein bisschen vom Einfühlungsvermögen seines Vaters geerbt zu haben. Mich machen auch diese Blicke verrückt. Wie soll ich ab nächster Woche mit ihm zusammensitzen und Termine besprechen, wenn er mich dabei so ansieht? Als wäre ich Frischfleisch oder doch eine Vogelscheuche und er macht sich innerlich über mich lustig. Vielleicht hat er sich seine zukünftige Sekretärin ja vollkommen anders vorgestellt? Blond, hübsch, eigentlich würde Debby diesem Bild eher entsprechen.
Was mir fast ebenso viel Angst bereitet, ist, wie sich mein Körper ihm gegenüber verhält. Dieses Kribbeln, das Anstarren, mein vernebelter Verstand und vor allem dieses sehnsüchtige Ziehen in der Bauchgegend. Ich weiß nicht einmal, was ich derart anziehend an ihm finde. Sicher gehört er zu denjenigen Männern, die man in einer Zeitschrift bewundert, die man aber nicht für real befindet. Vielmehr habe selbst ich bis zu diesem Zeitpunkt geglaubt, dass diese Gattung in einem geheimen Versteck vor all den hungrigen Frauen dieser Welt geschützt wird und sich nur zu Fototerminen ans Tageslicht wagt.
Wieder reißt mich ein Klopfen aus meinen Gedanken und ich merke, wie abwesend ich heute bin. Naomi steht vor mir und deutet wild, schneller zu machen. „Es ist schon zwölf. Ich habe auf dich gewartet.“
„Tut mir leid, ich hatte noch so viel zu tun. Es ist zwölf?“, wundere ich mich, stehe auf und folge ihr.
Sie sieht mich von der Seite her an. „Benchy und Junior Benchy scheinen dich sichtlich zu unterhalten.“
„Ach, hör auf“, entgegne ich und verdrehe dabei die Augen.
Wir steigen in den Fahrstuhl und fahren in die erste Etage, wo sich die Kantine befindet. Und da wir heute meinetwegen später dran sind, ist die Bude rappelvoll.
„Bolognese – und dafür soll ich anstehen?“, meckert Naomi.
Sie ist fast so lange wie ich bei der Bennet Group und seit ihrem ersten Tag in der Firma sind wir Freundinnen. Nicht nur in der Arbeit, auch privat verstehen wir uns super. Sie ist etwa in meinem Alter, doch trotzdem sieht unser Leben völlig anders aus. Während Naomi auf Partys geht und sich nicht um morgen kümmert, bin ich gesitteter. Eigentlich hatte ich nie wirklich etwas übrig für dieses hektische Nachtleben, und für den

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