Head over Heels - Gaby Band 1 (German Edition)
darunter. Nicht einmal Staub, was mich bei Ilkas eher dürftigen hausfraulichen Qualitäten einigermaßen überrascht. Doch ich bin nicht im Auftrag der Reinigungspolizei unterwegs, sondern suche meinen Schlüssel. Jenes Teil, ohne das ich nicht in meine Wohnung gelange.
Ein Blick auf die Uhr. Verdammt, es wird spät! Vielleicht sollte ich morgen nach dem Schlüssel suchen, mir Klamotten von Ilka borgen, immerhin haben wir dieselbe Größe, und einfach hier duschen. Wäre schließlich nicht das erste Mal.
Etwas genervt sehe ich in Ilkas Kleiderschrank, ziehe ein weißes Top und eine dunkelblaue Jeans heraus. Mein Dutt ist die reinste Katastrophe, doch um mir die Haare zu waschen, brauche ich mein Shampoo – mein einziger Tick. Sonst steht mir die ganze Pracht zu Berge und dann bin ich noch mieser drauf. Eigentlich kann ich die Haare ja frisieren und zu einem netten Zopf formen, das steht mir angeblich so gut.
Nachdem ich aus meinem verschwitz ten Shirt geschlüpft bin, landet es ganz oben auf dem Kleiderberg. Dann folgt die Hose. Auch sie findet ihren Bestimmungsort gleich unter dem Schild „Bitte waschen“. Der BH folgt, diesen brauche ich jedoch noch, da Ilka und mich mindestens zwei Körbchengrößen trennen. Wobei ich die größeren habe, wie ich mir selbst stolz eingestehe. Jede Frau hat ihre Problemzonen und die Stellen, auf die sie stolz ist. Auf meine Möpse bin ich definitiv stolz.
Ich bin gerade dabei, mir den Slip über die Hüften zu schieben, da wird die Tür aufgestoßen und ein großer, ziemlich wütend dreinblickender Mann starrt mich an. Er starrt jedoch nicht nur. Nein, seine Augen gleiten über meinen Körper. Kurz verändert sich sein Blick. Gerade in dem Moment, als er auf meine nackten Brüste starrt. Ich selbst bin wie versteinert. Mir ist bewusst, dass ich halb nackt bin, schaffe es jedoch nicht, mich zu bücken und nach einem Stückchen Stoff zu greifen, um wenigsten meine Möpse zu bedecken. Ich präsentiere mich ihm, anders kann man es nicht sagen.
Wer ist dieser Kerl?, frag e ich mich entsetzt. Er steht da, als wäre es nichts Außergewöhnliches, einer fremden Frau auf die Titten zu starren. Seine Finger halten noch immer den Türknauf umschlossen, seine Unterarme sind von dunklen Haaren bedeckt, seine Oberarme stark, was darauf schließen lässt, dass er für seinen wirklich beeindruckenden Körperbau zu leiden bereit ist. Er ist groß, keine Ahnung, wie groß, aber groß. Seine Haare sind tiefschwarz, wobei die Spitzen etwas heller leuchten, was ich auf die Sonne schiebe. Sein Kinn ist grob und kantig, seine Augen fast ebenso schwarz wie das Haar, sein Mund ist leicht geöffnet. Gebannt blicke ich in dieses Gesicht. Würde er weniger böse dreinschauen, wäre er höchst attraktiv. Er lässt mich an einen temperamentvollen Südländer denken, der den Frauen reihenweise den Kopf verdreht. Aus seinem Poloshirt ragen feine Härchen, die mich fast ebenso faszinieren wie seine Lippen.
„Wer zur Hölle sind Sie ?“, frage ich und greife gleichzeitig nach meinem Shirt, um es mir vor den Busen zu halten.
Er stutzt und kneift die Augen mürrisch zusammen. „Wer ich bin?“ Mann, ist seine Stimme geil, fällt mir dazu ein. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper. Ich nehme alles zurück. Kein Südländer, dafür rollt er das R viel zu stark. „Das sollte ich vielleicht dich fragen, da du spärlich bekleidet in meiner Wohnung stehst.“
Was?
„In deiner Wohnung?“, wiederhole ich ungläubig, als wäre das ebenso unwahrscheinlich wie die Landung außerirdischer Raumschiffe auf dem Trafalgar Square.
Er nickt und verschrän kt die Arme vor der Brust. Der macht sich doch nicht über mich lustig? „Ja, meine Wohnung.“ Diese ruhige Stimme, gerade so, als könnte er kein Wässerchen trüben. Dabei sieht man ihm seinen Charakter deutlich an. Ist Ben der Liebling aller Mütter, so raten sie dir bei diesem Mann zur sofortigen Flucht. Lauf, lass dich nicht um den Finger wickeln. Und als Tochter präsentiert man solchen Männern das eigene Herz auf einer goldenen Platte, damit sie es zu Boden werfen und darauf herumtrampeln. Sein diabolisches Lachen klingt in meinem Kopf lange nach, Gleiches gilt für seine tiefe, vibrierende Stimme.
Nur langsam schweifen meine Gedanken in eine andere Richtung. Sie bewegen sich aus dem sexuellen Kosmos, in den ich durch seine Nähe katapultiert worden bin, in Ilkas Zimmer zurück. Was hat er da gesagt? Seine Wohnung? Seine Wohnung!
Verdammt, das ist
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