Head over Heels - Gaby Band 1 (German Edition)
Ilkas Bruder. Himmel , Arsch und Zwirn, das habe ich nicht gewusst. Ich hätte doch niemals geglaubt, dass Ilka so ein scharfes Gerät von Bruder hat. Was aber gar nichts zur Sache tut. Denn selbst wenn er nur ein Bein und zwei Nasen, vier Augen und grüne Haare hätte, wäre es noch immer seine Wohnung, in die ich eingedrungen bin. Der erste Eindruck, den er von mir bekommen hat, ist wohl nicht der beste.
I ch presse das Shirt noch fester an mich, doch beim Gedanken an meine derzeitige Lage steigt mir die Röte ins Gesicht. „Es tut mir leid.“
„W oher hast du eigentlich den Schlüssel?“
„Von Ilka.“
„Und Ilka ist wo?“ Seine Freundlichkeit von eben habe ich mir offenbar nur eingebildet. Denn im Moment sieht er aus, als würde er mich auf der Stelle aus der Wohnung jagen. Selbstverständlich in dem Zustand, in dem ich mich gerade befinde. Das würde ich diesem Kerl durchaus zutrauen, auch wenn ich ihn erst seit zwei Minuten kenne. Oder er schleift mich in sein Bett, was mich der Blick auf meine Rundungen bei genauerer Überlegung glauben lässt.
Würde ich dann erschre cken?
Keine Ahnung . Jedenfalls trete ich beim Gedanken daran nervös von einem Bein auf das andere. Seine Augen, verdammt! So dunkel, fast schwarz, und sie wissen alles.
Ich verlagere mein Gewicht und ringe mir ein schüchternes Lächeln ab. „Beim Zahnarzt.“
Worüber reden wir hier? „Weil du ihr die Zähne ausgeschlagen und den Wohnungsschlüssel geklaut hast?“
Aha, da ist jemand ganz schön zynisch. Und es geschieht auf meine Kosten. „Nein, ich bin ihre Freundin und habe meinen Schlüssel hier liegen gelassen und stattdessen Ilkas mitgenommen. Wir wollten heute weggehen, dann stand ich vor meiner Tür, kam nicht rein und so bin hierher gefahren.“
„Um dich auszuziehen.“
„Nein, um mich umzuziehen.“
Mittlerweile wirkt er ziem lich gereizt, was mich bremsen sollte, mich jedoch weiter dazu animiert, ihm eins auszuwischen. Immerhin tut er so, als wäre ich eingebrochen und führte Schlimmes im Schilde. „Ich habe es wirklich nicht böse gemeint. Ilka wäre damit einverstanden.“
Er schließt kurz die Augen, fährt sich durch das Haar und wirkt noch angespannter. Komm runter, will ich ihm zurufen. „Und du hast auch einen Namen, oder?“
„Natürlich habe ich einen Namen.“
Ungeduldig zuckt er mit den Achseln. „Der da wäre, Prinzesschen?“
Prinze sschen, der spinnt doch! „Gaby.“ Mehr bekommst du nicht aus mir raus.
„Die Abkürzung für Gabriela?“
Ach nein, nicht wieder diese Geschichte. „Nein, für Abigail.“
Ilkas Bruder blickt verdutzt drein und schüttelt den Kopf. „Das ist doch total unlogisch.“
„Ja , ja, wollen wir uns jetzt über die Logik oder Unlogik meines Spitznamens unterhalten oder verrätst du mir vielleicht auch deinen Namen, Graf Dracula?“
„Ich muss dich enttäuschen, Abigail …“
„Gaby“, widerspreche ich gereizt.
„Aber “, fährt er fort, „Dracula kam aus Rumänien.“
Ich bin so was von geladen! Eben noch habe ich ihn sexy gefunden, er zählt zu jenen Männern, mit denen ich mir durchaus eine Affäre vorstellen kann, fällt also in mein Beuteschema. Ich vermute ja, dass er gut im Bett ist. Die Arroganten und Selbstsüchtigen sind immer die Besten. Sie legen eine Grobheit und Härte an den Tag, die mich erregt. Frau darf sich bei einem Exemplar wie diesem auf zahlreiche Megaorgasmen einstellen. Schade, dass er so ein Arschloch ist!
„Daniil“, sagt er mit königlicher Überheblichkeit, als wäre ich die dumme Göre, die des großen Herrschers Namen nicht kennt. Eine Peitsche, die er durch die Luft sausen lässt, fehlt noch, um das Bild abzurunden. Wobei mir der Gedanke an Daniil in Kombination mit Peitschen für eine Sekunde die Luft abschnürt.
„Klingt auch nicht besser“, motze ich.
„Ei n alter ungarischer Name. Er hat Geschichte und Bedeutung.“
Ich lache gek ünstelt, was durchaus gewollt ist. Und tatsächlich, es verfehlt seine Wirkung nicht – Daniil mustert mich interessiert. „Nett.“
„Als du mir deine Titten ins Gesicht gestreckt hast, fand ich dich im ersten Augenblick noch scharf. Jetzt, da ich dich besser kenne, muss ich meinen ersten Eindruck revidieren.“
„Titten sind eben nicht alles.“ Damit er nicht merkt, wie sehr mich seine Worte verletzen, strecke ich mein Kinn trotzig in die Höhe.
Dani il blickt weiterhin unverblümt auf meine Brüste, als müsse er seine Aussage noch einmal überdenken. Oder die
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