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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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blieb stehen und beschloss, eine der neu einsortierten Waren zu kaufen. Ein Nachrichtenmagazin.
    Als er mit wesentlich humanerer Geschwindigkeit als Francine davonschlenderte, verließ ich das Café und folgte ihm. An der nächsten Kreuzung überquerte ich die Straße und hängte mich an ihn.
    Die Verfolgung Francines, gefolgt von einer Stunde des Nichtstuns, hatte meiner schwächeren linken Körperhälfte furchtbar zugesetzt, die jetzt von oben bis unten schmerzte. Aber da ich nicht vorhatte, die Verfolgung des Mannes aufzugeben, tat ich das Einzige, was mir übrigblieb. Ich ignorierte es.
    Drei Blocks weiter blieb er vor einem Eingang zwischen zwei Geschäften stehen. Ich sah, wie er etwas eintippte, dann öffnete er die Tür. Er war bereits im Inneren verschwunden, als ich die Stelle erreichte, an der er gestanden hatte, und feststellte, dass es sich um den Eingang zu einem Apartment handelte, vermutlich im ersten Stock gelegen, den man öffnete, indem man den korrekten Code in eine Tastatur tippte.
    Ich ging bis zum Ende des Blocks, über die Straße und wieder zurück. Es gab drei Läden mit adäquater Sicht auf den Hauseingang des adretten Manns. Eine Wäscherei, einen Geschenkartikelladen und ein Schuhgeschäft. Ich sah auf und betrat zweiteren. Eine blasse junge Frau mit schwarzem Lippenstift, die in etwas steckte, das wie ein Lederkorsett wirkte, saß auf einem Hocker hinter dem gläsernen Verkaufstresen. Ich erkundigte mich bei ihr, ob sich im ersten Stock Büros oder Wohnungen befanden. Sie war nicht sicher, gab mir aber die Adresse des Besitzers, die sie nach ausgedehnter Suche auf einem Schreibtisch im hinteren Teil des Ladens fand. Ich sagte, das mindeste, was ich im Gegenzug tun könnte, wäre, etwas zu kaufen, aber sie meinte, ich solle mir keine Gedanken machen, das ganze Zeug sei sowieso Müll.
    Ich schaffte es kurz vor Ablauf der Parkzeit zurück zu meinem Auto und fuhr zu meinem Haus in Wilton, wo ich auf dem Bett zusammenbrach, nachdem ich den Wecker auf siebzehn Uhr dreißig gestellt hatte. Dann schlief ich ein, von unermesslicher Erschöpfung betäubt.

Kapitel 7
    D er Wecker klingelte wie vorgesehen, aber ich war noch zu erschöpft, um mich zu rühren. Deshalb blieb ich liegen und versuchte zu schätzen, wie wahrscheinlich es war, dass Sebbie mich wie gefordert punkt achtzehn Uhr anrief. Ich hatte Schwierigkeiten bei der Berechnung, aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass er es tun würde.
    Mein Bauchgefühl behielt recht.
    Ich drückte den grünen Knopf des Digitalrekorders, um das Gespräch aufzuzeichnen.
    »Sind Sie lebensmüde?«, fragte ein Mann mit wesentlich stärkerem New Yorker Akzent als Francine. Eindeutig Bronx.
    »Ich brauche Informationen von Ihnen«, erwiderte ich mit meiner Clint-Eastwood-Stimme.
    »Ziemlich unwahrscheinlich, dass Sie die kriegen. Ich geb mir ja nicht mal selbst welche, wenn es nicht unbedingt sein muss.«
    »Es muss sein, andernfalls werden die Konsequenzen furchtbar sein.«
    Das Telefon blieb stumm.
    Dann sagte er: »Drohungen beeindrucken mich nicht besonders. Dafür bin ich schon zu lange im Geschäft.«
    »Dann macht es Ihnen ja sicher nichts aus, nicht mehr im Geschäft zu sein.«
    »Sie können mir nichts«, sagte er. Seine Stimme klang jetzt etwas höher, der Stress wurde allmählich hörbar.
    »Nicht, bevor ich fertig bin«, sagte ich. »Mit Frankenfelder fange ich an, aber ich werde mir Zeit mit ihm lassen, ehe ich mit Francine weitermache.«
    Dann unterbrach ich die Verbindung.
    Die Zeit reichte gerade aus, mir die Nummer des Anschlusses zu notieren, von dem er anrief, ehe es wieder klingelte.
    »Was wollen Sie?«, fragte er, nach wie vor wütend, aber in verändertem Ton.
    »Ich muss eine Person eliminieren«, antwortete ich. »Ich brauche eine Liste mit Leuten, die den Job erledigen können.«
    »Sie sind nicht von hier«, sagte er; es war eher eine Herausforderung als eine Frage.
    »Stimmt. Deshalb wende ich mich an Sie. Ich brauche fünf Kandidaten. Namen und Kontaktdaten. Woher ich sie habe, bleibt vertraulich. Ich ziehe weiter, und Sie und Ihre Freunde bleiben am Leben.«
    »Vergiss es. Scheiß auf Freunde und scheiß auf dich«, sagte er und legte auf.
     
    Ich nutzte die Information, die mir das Mädchen in dem Laden gegeben hatte, um mich mit dem Makler des Gebäudes in Verbindung zu setzen. Drei Büros waren verfügbar, und zu meiner Erleichterung befand sich der Eingang zum ersten Stock an einem Parkplatz auf der Rückseite. Das Geschäft

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