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Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
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»Och, eigentlich ziemlich gut. Allerdings das mit dem Kuppeln hab ich noch nicht so richtig raus. Justin schreit immer, geh von der Kupplung runter! Geh runter! Weil er meint, dass ich nach dem Schalten die Kupplung schneller loslassen muss. Er meint, wenn ich geschaltet habe, soll ich sofort runter. Aber wenn ich zu schnell runtergehe, dann ruckelt es. Manchmal macht das Auto sogar einen Satz nach vorne.«
    »Und wie ist Carl damit zufrieden?«
    »Der hat immer was dran auszusetzen. Mal schreit er dies, und am nächsten Tag meckert er was anderes. Der is’ so.«
    Ich merkte, wie sie versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. »Ja, der is’ so, das ist nervig, das versteh ich.«
    »Obwohl ich mit Willen und Wollen an die Sache rangehe,
denn ich möchte wirklich so fahren, dass keiner etwas zu kritisieren hat.«
    »Ja, das versteh ich«, stimmte sie ohne Zögern zu.
    »Und wenn sie mich fahren ließen, würde das ja auch alle hier im Haus entlasten.«
    »Ja.«
    »Es würde mir auch richtig Spaß machen, alleine zum Großmarkt zu fahren, um einzukaufen. Keiner tut das hier gerne.«
    »Auch Justin nicht?«
    »Nein. Ich würde die Sachen ausladen und alles in die Speisekammer tragen, dann können sie an ihren Arbeitsplätzen bleiben, und jeder kann tun, was er will, während ich das erledige. «
    »Ja.«
    »Das wäre für mich und die anderen ein schöner Fortschritt. «
    »Ja. Für siebzehn …?«
    »Ja.«
    »Dein Bruder hatte den Führerschein erst mit achtzehn.« Hörte ich da Anerkennung? »Ich weiß. Und dann hat er erst hier auf Ibiza angefangen, richtig viel zu fahren und ist immer gelobt worden, dass er die ganze Familie unterstützt und hier hilft und da. Daher ist es für mich ein Ziel, all die Jobs, die er macht, auch zu erledigen. Einfach um zu beweisen, dass ich dazu auch in der Lage bin. Damit zeige ich ja auch, dass ich die Familie gern habe und mich mit Taten um sie kümmere.«
    »Ich weiß, dass du sehr gutwillig bist und hilfsbereit.«
    Genau. Sie hatte es begriffen. »Ja, und ich möchte auch gerne mal alle daran erinnern, dass es mit Justin auch nicht immer so glattlief. Es gab mit ihm auch Schwierigkeiten. Kleine
Sachen, die nicht funktionierten, und er musste auch erst all das erlernen, was ich jetzt lerne. Er ist zwei Jahre älter, und da ist es logisch, dass er schon alles kann, aber daran denkt kein Mensch. Doch bei mir wird immer derselbe Maßstab angelegt. «
    »Ich finde, Mona, dass du alles sehr gut machst.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. Ein Wunder! Sprich weiter, sprich weiter!
    Und sie tat es! Sie sagte: »Du bist intelligent, du bist offen, du bist pflichtbewusst und fleißig. Man kann sich auf dich wirklich verlassen.«
    Wunderbar! Eigentlich hatte ich nur über das Autofahren reden wollen, und nun hatte sich das so schön entwickelt. »Ja, gut, dass du es sagst, ich bin nämlich davon überzeugt, dass ich mit Wollen und Willen an die Sache rangehe und gar nicht faul bin. Ich möchte gerne auch nachts im Dunkeln gut Auto fahren.«
    »Das musst du eben üben. So wie alles.«
    »Ja, genau, deswegen will ich auch Justins VW heute nehmen, denn sonst kommt es gar nicht zum Üben.«
    »Das muss er doch einsehen.«
    »Ja, tut er auch, aber er spielt hier vor Papi immer den Übervernünftigen. Er sagt, das Risiko, geschnappt zu werden, steht in keinem Verhältnis zu dem Lernfortschritt, den ich dabei dann machen würde.«
    »Was meinst du mit ›geschnappt werden‹?«
    »Na, wenn die Bullen mich anhalten und nach den Papieren fragen.«
    Ich erwartete ihr Einverständnis. Aber es kam nichts. »Hallo, Mami, bist du noch dran?«
    »Du hast noch gar keinen Führerschein?«
    »Nein. Mit siebzehn? Was redest du da?«

    »Mona, ich bitte dich, dann lass das sein!«
    »Du hast doch eben selbst gesagt, ich kann das machen!«
    »Ich wusste ja nicht, dass du keinen Führerschein hast.«
    »Mit siebzehn?! Tickst du nicht richtig, mit siebzehn gibt’s gar keinen!«
    »Mona, sprich bitte nicht so mit mir.«
    Dieser weinerliche Ton machte mich richtig aggressiv. »Mami, ich muss jetzt Vokabeln lernen, ich ruf dich mal wieder an.«
    »Tschüss, Mona.«
    »Ja, tschüss.«
    Mein Gott, das hätte ich wissen sollen, ihre Kommentare waren nicht gerade motivierend. Ofen gestanden, so’n Gejammer war der totale Abtörner.
    Bevor ihre klägliche, man kann fast schon sagen destruktive Art bei mir Wirkung zeigen würde, musste ich das in Angriff nehmen, was zu tun war: Bei Papi im Schlafzimmer die Fenster zur

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