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Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Titel: Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deniz Selek
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nicht fand.
    »Nein«, sagte ich. »Ich mag dich, aber …«
    »Nicht so, wie ich dich«, vollendete er und versenkte mich mit seinem Bernsteinblick. Hilflos zuckte ich die Schultern.
    »Hey!«, sagte er leichthin. »Macht nichts. Bei uns wird’s Liebe auf den zweiten Blick, okay?! In zehn Jahren vielleicht …?«
    Neo grinste verschmitzt, und dann lachten wir befreit auf.
    »Komm, ich bringe dich zur Bahn. Du musst bestimmt nach Hause.«
    Erschrocken sah ich auf meine Uhr. »Auweia! Das gibt Ärger!«

    Leise schloss ich die Tür auf und schlich in den Flur. Doch meine Mutter schien bereits schlafen gegangen zu sein, Ken in seinem Zimmer, und Merrie schimpfte auf mich. Das wusste ich nach den ersten Worten.
    »Na klar!«, rief sie. »Warum sollte sie denn sonst das Foto genommen haben?«
    »Merrie, lass diesen Quatsch!«, sagte Sepp genervt. »Ich will das nicht mehr hören! Euer Geister- und Hexengerede ist mir zu abgedreht!«
    »Und was, wenn ich recht habe?«, beharrte Merrie erbost. »Was, wenn sie Kens Bild für ein Ritual benutzt hat, weil sie uns nicht leiden kann und Ärger machen will? Hat sie doch schon geschafft! Ken muss jetzt zur Polizei, oder etwa nicht?!« Merrie weinte.
    »Aber damit hat doch Jannah nichts zu tun, Merrie«, ermahnte sie Sepp. »Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich zu diesem ausgemachten Schwachsinn sagen soll. Mein Gott, seid ihr denn alle völlig irre?«
    Fassungslos hörte ich zu. Merrie glaubte, dass ich Ken schaden wollte? Das konnte sie nicht ernst meinen!
    »Mama hat gesagt, dass es viel mehr bösen Zauber gibt, als wir ahnen!«
    »Das kann ich mir denken!«, stöhnte Sepp. »Wenn das eine glaubt, dann deine Mutter. Kein Wunder, dass du jetzt genauso daherredest! Merrie, tu mir einen Gefallen und gewöhne dir das ganz schnell wieder ab! Das ist echt peinlich. Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter, Mensch!«
    »Aber Papa, merkst du denn nicht, dass …?«
    »Was merke ich nicht, Merrie?« Sepp war am Ende seiner Geduld. »Sag mir: Was?«
    »Sie ist eine Shetani … sie …«, setzte Merrie an. »Sie will uns schaden, weil … ach, keine Ahnung. Ich weiß es einfach!«
    »Schluss jetzt, Merrie!«, rief Sepp. »Ich weiß, dass du überreizt bist, ich weiß, dass dir diese Wohngemeinschaft nicht gefällt und dass du und Jannah nicht die besten Freundinnen seid. Das verlange ich auch gar nicht. Das Einzige, was ich mir wünschen würde, ist, dass du uns allen eine Chance gibst, einigermaßen miteinander auszukommen. Geht das?«
    Eine Pause entstand. Dann sagte Merrie etwas, was ich nicht verstand. Lautlos huschte ich in mein Zimmer und zog Schuhe und Jacke aus.
    Ich nahm es sofort wahr. Etwas stimmte nicht. Ein Geruch lag in der Luft, ein rötlicher Schleier, der nicht zu mir gehörte. Sie war hier drin gewesen. Merrie musste irgendetwas gemacht haben, ich konnte es spüren.
    Misstrauisch ließ ich meinen Blick durch das Zimmer gleiten. Was war anders? Mein Bett zerwühlt wie immer, die Bücher im Regal wie sonst. Da war nichts. Ich schloss die Augen. Welcher Teil des Raums zog mich an? Ich machte einen kleinen Schritt nach rechts und öffnete die Augen wieder. Mein Schreibtisch. Da musste es sein.
    Ich hob ein paar Papiere hoch, zog die Schublade auf, nichts. Dann steckte ich die losen Stifte in die Blechbüchse, warf Radiergummi, Lineal und Schere dazu und merkte, wie meine Hand zu zittern begann. Mein Geheimfach. Sie war an meinem Geheimfach gewesen. Da, wo ich mein Tagebuch meistens aufbewahrte, wenn es mir Lou nicht gerade an den Kopf schmiss, weil ich wegen Spinnenphobie unzurechnungsfähig war.
    Ich drückte gegen die unscheinbare Holzverkleidung, auf die ich zur Tarnung Sticker geklebt hatte. Sie sprang auf, und mein Tagebuch schien zu heulen: »Ich konnte nichts dafür! Sie hat mich einfach genommen! Ich konnte nichts tun!«
    Hastig blätterte ich es auf, und über den Sätzen zu Ken waren dicke blutrote Striemen gezogen, die an manchen Stellen das Papier zerrissen hatten.
    Richtig kaputt war es genau da, wo ich geschrieben hatte, dass ich Ken am liebsten verhexen würde, um ihn in mich verliebt zu machen. Die Stelle im Buch sah aus wie eine Wunde. Zerrissen und über zig Seiten zerstört. Zu erkennen war da nichts mehr, aber ich erinnerte mich an jedes meiner Worte. Ich wusste ganz genau, was ich geschrieben hatte.
    Tränen schossen mir in die Augen. Es reichte. Ich hatte sie so unglaublich satt. Ich wollte nicht mehr mit dieser Kranken zusammenwohnen. Merrie

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