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Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Titel: Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deniz Selek
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sehen. Gib mir bitte mal die Telefonnummer von deinem Vater.« Auch das noch!
    »Ja, hallo, hier ist Sebastian Sander«, sagte Sepp. »Ja, genau der. Deine Tochter Jannah steht neben mir und sagt, dass du sie abholst, ist das richtig?«
    Mein Vater sagte etwas. Sepp antwortete. »In Ordnung, ich wollte mich nur vergewissern, dass das stimmt, weil es mir komisch vorkam, mitten in der Woche und so spät am Abend. Und Suzan ist krank, sie schläft schon.«
    Ich hörte meinen Vater murmeln. Sepp nickte. »Gut, dann schicke ich sie runter. Alles klar, Gero, tschüs!«
    »Bis dann!«, sagte ich, noch bevor Sepp das Telefon weggelegt hatte, und witschte aus der Tür.

20
    Knutschen mit Mausi
    »So.« Mein Vater startete den Wagen und fuhr los. »Dafür, dass du mich um den einzig freien Abend in dieser Woche gebracht hast, will ich eine richtig gute Geschichte hören! Wenn das nur Killefitz ist, bringe ich dich zurück.«
    Aber ich hatte eine richtig gute Geschichte für ihn. Natürlich hatte er nicht den blassesten Schimmer von Ken und mir gehabt, natürlich wusste er nichts von den Streitereien zwischen Merrie und mir, und natürlich hätte er nie gedacht, dass es so um mich stehen könnte.
    Zum ersten Mal nach der Trennung erzählte ich meinem Vater alles, was sich in der ganzen Zeit angestaut hatte, alles was mir auf der Seele lag, sogar das mit Neo und Lou und Jarush. Alles. Und mit jedem Satz verringerte sich die Kluft, die zwischen uns entstanden war.
    Mein Vater hörte zu, nickte ab und an und schüttelte dann immer wieder den Kopf, als ich von der Geisterbeschwörung, Kens Verhaftung und Merries Anschuldigungen sprach.
    Wir waren mittlerweile in seiner Wohnung angekommen. Sie befand sich in einer alten Fabriketage, die über einen klappernden Lastenaufzug erreicht wurde. Alles war offen und ging ineinander über. Da er allein lebte, störte es ihn nicht. Im Gegenteil. Er fand das toll. Mir war es zu ungemütlich, weil ich nirgends für mich sein konnte.
    Die riesige Küche war gleichzeitig Esszimmer und Wohnzimmer und der Raum, in dem ich schlafen würde.
    Im Schlafzimmer hatte mein Vater einen Futon auf einem Holzgestell. An einer dicken Ankerkette hing seine Kleidung von der Decke, und die Wäsche bewahrte er in einer morschen Seetruhe auf. Alles war sauber und aufgeräumt. Mein Vater hatte neuerdings eine Putzfrau.
    Das Bad war nur durch eine halbhohe Glaswand vom übrigen Bereich getrennt. Das störte mich am meisten. Wenn jemand duschte oder auf dem Klo saß, konnte man ihn nicht nur sehen, sondern auch hören.
    Mein Vater wusste, wie unangenehm mir das war, und verzog sich an den Küchentresen, wenn ich im Bad war. Von dort konnte man zumindest nichts sehen.
    »Da ist ja ordentlich was los in deinem Leben!«, sagte er, als wir zusammen auf dem Sofa saßen, jeder einen Becher heißen Tee in der Hand. »Hätte ich nicht gedacht.«
    »Ja«, seufzte ich. »Manchmal ein bisschen zu viel.«
    »Jetzt bleibst du erst mal hier«, sagte mein Vater, »bis sich die Wogen geglättet haben, und dann sehen wir weiter, ja?«
    »Ist gut«, sagte ich, obwohl ich mich schon wieder in mein Zimmer zurücksehnte.
    »Was ich nicht verstehe, ist, dass deine Mutter immer noch an diesem abergläubischen Gedöns hängt.« Mein Vater stand auf, um das Bettzeug für mich zu holen. »Und was ich überhaupt nicht verstehe, ist, dass es sogar in eurem Alter noch Menschen gibt, die daran glauben.«
    Er ließ mich aufstehen, und gemeinsam zogen wir das Laken übers Sofa.
    »Vielleicht glauben sie es ja gar nicht richtig«, sagte ich. »Ich tue das auch nur, wenn ich keine Lust habe, über andere Möglichkeiten nachzudenken.«
    »Das ist gut beobachtet, meine kleine türkische Kirsche. Wir sind glücklicherweise auf dieser Welt für die Dinge selbst verantwortlich, die uns passieren. Das nimmt uns niemand ab. Auch deinem Ken nicht.« Mein Vater legte Kissen und Decke zurecht. »Schön so?«
    »Ja, danke«, sagte ich.
    Mein Handy klingelte und in der nächsten Sekunde seins. Wir grinsten uns an.
    »Deine Mutter«, sagte er.
    »Dein Krankenhaus«, sagte ich.
    »Eins, zwei, drei. Los!«
    »Marquard?«
    »Kismet?«
    »Jetzt tu nicht so, als wüsstest du nicht, wer dran ist, Jannah!«, schimpfte meine Mutter mit verstopfter Nase. »Was fällt dir ein, einfach bei Nacht und Nebel abzuhauen?«
    »Was kann ich dafür, wenn du nichts mehr mitkriegst?«, schimpfte ich zurück. »Wenn du wach gewesen wärst, wüsstest du, warum ich jetzt bei Papa

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