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Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Titel: Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deniz Selek
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an.
    »Kann’s losgehen, Stubenfliege Kismet?«
    »Ay ay, Schmeißfliege Sander!«
    Wir tauchten die Bürsten in den Eimer und begannen zu schrubben. Lange dunkle Schlieren liefen an der Wand herab in den Kies, der sich nach und nach färbte. Die Sprayfarbe löste sich tatsächlich recht gut, trotzdem taten mir bereits nach ein paar Minuten die Arme weh.
    »Puh!« Ich ließ die Bürste in den Eimer fallen und setzte mich auf einen der Baumstümpfe hinter uns.
    »Machst du schon schlapp?« Nach einem kurzen Blick auf mich putzte er weiter.
    Ich antwortete nicht. Dachte an den Abend, als ich Ken und Rouven hier beobachtet hatte. Auch heute trug er die schwarze Jacke und eine schmale Hose, die seine O-Beine betonte. Seine Dreads waren inzwischen ziemlich lang geworden, und ich wollte ihn gerade fragen, wann er sie kürzen lassen würde, als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm.
    »Aaaaaaahhhhh!« Bevor das Riesenvieh meine Hand erreicht hatte, war ich schon kreischend aufgesprungen und hatte mich an Kens Hals geklammert. Erschrocken warf er die Bürste beiseite.
    »Ey! Was ist denn los?« Reflexartig hielt er mich fest. Das war gut, doch mein Herz tuckerte vor Angst so laut, dass es das gute Gefühl übertönte.
    »Da, da …!«, stotterte ich atemlos und zeigte ohne Hinzusehen zum Baumstumpf.
    »Hä? Was ist da?«
    »Sch, sch, schhhh …!« Das Wort steckte fest. Wollte nicht raus. Ich sah nur acht lange staksige Beine, die auf meine Hand zugerast kamen. Krabbelkrabbelkrabbel. Furchtbare, entsetzliche, grausig widerliche, unerträgliche Bewegung!
    Ken drehte den Kopf.
    »Ach nein!«, rief er. »Das Spinnenbaby da?«
    Ich nickte mit wild klopfendem Herzen, immer noch in seinem Arm. Ganz dicht bei ihm. Sein Gesicht nah an meinem. Sein Blick in meinem. Seine olivgrüne Seele in meinen hellgrünen Augen. Wir entsprachen uns. Es war der gleiche Farbton in einer anderen Schattierung. Seine dunklen Wellen im Vordergrund wehten in meine hellen am Horizont. Und eine winzige Ewigkeit lang sah ich das, was ich mir so lange gewünscht hatte.
    »Süß«, sagte er leise. »Du kannst echt süß sein!« Er tippte mir sanft auf die Nase und lächelte.
    Aus meinem Herzklopfen wurde ein unkontrolliertes Zittern. Ich ließ Ken los und machte einen wackeligen Schritt zur Seite, doch er hielt mich noch mit einer Hand fest.
    »Alles okay?«, fragte er.
    Ich nickte erneut und zwang mich allein zu stehen. »Geht schon wieder.«
    »Hast du wirklich so eine Angst vor Spinnen?«
    »Hmm«, bestätigte ich. Zum Baumstumpf konnte ich nicht gucken.
    »Aber warum? Die Dinger tun doch gar nichts!«
    »Weiß nicht«, sagte ich. »Irgendwie machen sie mich total schwach.«
    »Hab ich gemerkt!« Kens Lächeln ging mir durch Mark und Bein. Meine Hände flatterten mit Herz und Knien um die Wette. Ich steckte sie samt Handschuhen in die Jackentasche und hoffte, dass zumindest meine Stimme fest blieb.
    »Ken?«
    »Ja?«
    »Ich …«
    »Ja?«
    »Ich wollte dir sagen …« Ich brach ab. Unmöglich. Ich konnte nicht. Keine Chance.
    »Ich weiß es«, sagte Ken, und ich nickte. Natürlich. Er war ja nicht doof. Was hatte ich erwartet? Dass er sich in diesem verrückten Moment einfach in mich verlieben würde? Oder, dass er sich womöglich schon vorher in mich verliebt hatte? Beim Einzug? In der U-Bahn? Am Kamin? Beim Mathemachen oder Schuleschwänzen? Vielleicht? Verlegen warf ich ihm einen Blick zu. Er sah mich an. Ja, das war es wohl. Das wäre zu schön gewesen.
    »Jannah«, sagte er, »ich mag dich. Ich mag dich echt.«
    Ich spürte sie kommen. Sie wuchs zwischen uns wie eine gläserne Pflanze. Rankte mit zahllosen Abzweigungen aus dem Nichts empor. Wie eine durchsichtige Wand.
    »Du bist mir früher nie so richtig aufgefallen«, sagte er. »Jetzt schon.«
    Sie trennte uns. Farblos. Geruchlos. Und trotzdem da. Ich wusste genau, was nun kommen würde, und obwohl ich versuchte, meine Ohren von innen zu verstopfen, schnitten seine Worte scharf in mein Herz.
    »Aber«, sagte er langsam, »ich bin in Inés verliebt.«
    »Ich weiß«, seufzte ich bedrückt. »Weiß ich, Scheiße!«
    Ken lachte und zog mich noch einmal an sich. Da tat es schon gleich nicht mehr so weh. »Du bist schwer in Ordnung, Kleine!«
    »Weiß ich!«, grinste ich schief. Es war, wie es war. Und so ging es vielleicht auch. Musste ja irgendwie.
    »Machen wir weiter, oder willst du lieber aufhören?«
    »Weitermachen.« Entschlossen stülpte ich die Brille über und griff nach der

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