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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Interview mit dir machen.«
    »Nein.«
    »Sie zahlen dir den Flug, Audrey. Holen dich mit einem Auto ab und bringen dich ins Hotel. Mit Leibwächter, falls das nötig sein sollte. Sie wollen wirklich unbedingt, dass du auch dabei bist.«
    »Warum?« Zu behaupten, ich sei skeptisch gewesen, war maßlos untertrieben.
    »Na ja, also … wenn wir beide kämen, wäre das für die Quote der Hit. Das ist im Prinzip, was sie gesagt haben.«
    »Wer ist ›sie‹? Die bösen Programmmacher bei MTV? Die dir Druck machen?«
    »Nein, es ist … alle sagen das. Und ich denk das auch. Ich würde mich freuen, wenn du dabei wärst.«
    »Wegen der Quote?«
    »Nein! Nicht nur deswegen … es ist so … weißt du, es wäre schön, ein vertrautes Gesicht zu sehen!«
    Ich wusste, was er meinte. Ich erinnerte mich daran, wie ich nicht gewollt hatte, dass Victoria an dem Tag nach meinem
ersten Date mit James wieder in ihren Unterricht ging und mich allein in der Mädchentoilette zurückließ. Einfach weil ich jemand um mich haben wollte, der mir vertraut war. Als ich an Victoria dachte, spürte ich einen Kloß im Hals und musste heftig schlucken.
    »Aud?«
    »Ja, ich bin noch da.«
    »Also …? Was hältst du davon?«
    »Ich weiß nicht.«
    Verdammter Mist. Hatte ich das wirklich gerade gesagt? Was dachte ich mir denn dabei? Ich war monatelang allen Kameras aus dem Weg gegangen, und jetzt war ich mir plötzlich nicht mehr sicher, ob ich mich ihnen nicht sogar freiwillig stellen sollte?
    Aber es war live auf MTV. Wenn es live war, konnte ich nicht falsch zitiert werden. Ich konnte sagen, was ich dachte, ohne dass ein Reporter mir die Worte verdrehte oder, noch schlimmer, einfach irgendwas erfand. Das Publikum würde das erste Mal sehen können, wer ich wirklich war. Sie würden feststellen, dass ich keine fiese Herzensbrecherin und keine miese Schlampe war oder wie auch immer sie mich noch nannten.
    Das erste Mal, seit ich »Audrey, wait!« im Radio gehört hatte, schöpfte ich wieder etwas Hoffnung.
    »Aud?«, sagte Evan noch einmal. »Bist du noch da?«
    »Ja, ich … ich denke drüber nach. Ich muss drüber nachdenken, Evan.« Aber mein Gehirn war gar nicht mehr in der Lage nachzudenken, es war schon auf der Überholspur unterwegs. »Wann soll das denn sein?«
    »Am Samstag.«
    » Diesen Samstag?«
    »Ja. Und deine Mutter oder dein Vater müssen dich begleiten, weil du noch nicht achtzehn bist.«
    »Kann ich dich morgen anrufen?«
    »Ja, ich denke schon.« Ich hörte im Hintergrund jemand
reden, Evan legte seine Hand auf die Muschel und sagte etwas, das so klang wie: »Sie sagt, dass sie sich bis morgen entscheidet.« Dann war er wieder da. »Ja, bis morgen geht in Ordnung.«
    »Wer war das?«
    »Wer? Ach so, Susan. Das ist unsere Pressesprecherin. Von der Plattenfirma.«
    »Ist das dieselbe Pressesprecherin, die mir das Interview mit L. A. Weekly eingebrockt hat? Wenn ich da mitmachen soll, dann will ich als Erstes ein paar Takte mit der reden.«
    »Ähm, ja natürlich. In Ordnung. Audrey?«
    »Ja?«
    »Ich … ich vermisse dich. Nicht, also du weißt schon, dass ich wieder mit dir zusammen sein will, weil ich ja weiß, dass du jetzt mit James zusammen bist und überhaupt … Aber ich vermisse unsere gemeinsame Zeit, mit dir und den anderen, den Spaß, den wir miteinander hatten …«
    Ich legte meine Wange auf die kühle Platte meines Schreibtischs und bemühte mich, nicht loszuheulen. Erst der Streit mit Victoria und jetzt das, mir war ganz wehmütig zumute. »Ich vermisse dich auch«, flüsterte ich. »Tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Es ging nicht mehr weiter mit uns, es war richtig, dass ich Schluss gemacht habe. Aber ich wollte dich nicht verletzen.«
    »Es tut mir auch leid. Ich weiß, dass ich ganz viel falsch gemacht habe.«
    Ich wischte mir schnell ein paar Tränen aus den Augen und kicherte dann albern. »Weißt du, dass das hier das tiefsinnigste Gespräch ist, das wir jemals miteinander geführt haben?«
    »Ja, stimmt. Kommt mir auch so vor.« Evan lachte auch. »Isn’t it ironic … don’t you think?«
    »Irgendwie schon.« Ich wischte mir noch einmal über die Augen. »Okay. Ich muss jetzt aufhören. Ich ruf dich morgen an, aber du musst mir noch die Nummer sagen.«

    »Die, von der ich dich gerade anrufe. Ich sag sie dir noch mal, falls dein Telefon irgendwas falsch anzeigt.« Er las die Ziffern vor und ich kritzelte sie auf meinen Hello-Kitty-Notizblock. »Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du kommst,

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