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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Gespräch, wie ich finde.)
    »Und jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll«, endete ich schließlich, hob ratlos die Hände und ließ sie dann wieder fallen. »Ich möchte James das alles erzählen, aber ich bring’s nicht fertig, und ich möchte nach New York fliegen, aber ich glaube, das bring ich auch nicht fertig.«

    »Wow«, sagte mein Vater, und ich war ihm wirklich dankbar, dass er das alles so locker nahm. Meine Mutter hätte total mütterlich und mitfühlend reagiert und dann hätte ich wahrscheinlich zu heulen angefangen. Mit meinem Vater dagegen war es einfach eine Sache, die geregelt werden musste.
    »Hört sich so an, als müsstest du ein paar Entscheidungen treffen«, sagte er.
    »Ja.«
    »Dann triff sie.« Er nahm noch ein Schokominztäfelchen und musterte mich. »Stell dich der Situation, Audrey. Seit wann verhältst du dich wie ein Zuschauer? Seit wann wartest du ängstlich ab, was geschieht?«
    »Ähm, seit ich mit sechs Jahren von der Wippe gefallen und ohnmächtig geworden bin?«
    »Du weißt, was ich meine.«
    Natürlich wusste ich es. Ich hatte mich versteckt und den Mund gehalten, während sich alle das Maul über mich zerrissen hatten. »Du findest also, ich sollte nach New York fliegen?«
    »Das hab ich nicht gesagt.«
    »Findest du, ich sollte hierbleiben?«
    »Das hab ich auch nicht gesagt.«
    Ich seufzte. »Warum nur sagen einem Eltern nie, was man tun soll, wenn man das gerne hätte, und warum sagen sie es einem immer dann, wenn man nicht scharf darauf ist?«
    »Großes Elterngeheimnis. Das lernt man in speziellen Kursen«, sagte er und reichte mir noch mal die Packung mit den Schokominztäfelchen. »Dort lernt man alles Mögliche - zum Beispiel, wo man seine Süßigkeiten versteckt, damit die Tochter sie nicht findet.«
    Nach drei weiteren Schokominztäfelchen und einer festen Umarmung ging ich wieder hoch in mein Zimmer. Bendy schnarchte immer noch so laut, dass sie damit Baumstämme hätte durchsägen können. Ich legte mir ein Kissen über den Kopf und rollte mich im Bett zusammen.

    Ich musste eine Entscheidung treffen.
    Also traf ich sie.
    Am nächsten Morgen blickten mir meine Eltern am Küchentisch merkwürdig erwartungsvoll entgegen. Mein Vater musste meine Mutter bereits von den jüngsten Entwicklungen in Kenntnis gesetzt haben.
    »Meine Lieben«, sagte ich. »Wer von euch beiden will mich nach New York begleiten?«

37
    This is the long way down, and our lives look smaller now...
    AFI, »Summer Shudder«
     
    Ich bin noch nie in New York gewesen. Ich wollte schon immer mal hin und habe mir vorgestellt, wie es dort sein würde: teure Minikleider bei Marc Jacobs kaufen, hastig in gelbe Taxis ein- und wieder aussteigen, in Clubs tanzen, die so sehr Underground sind, dass sie noch nicht mal Namen haben. Kein Sightseeing für Touristen. Freiheitsstatue, du kannst bis zum nächsten Mal warten.
    Es wurde dann ziemlich anders.
    MTV, Evans Plattenfirma und meine Eltern handelten die Details meines Auftritts aus, als wären sie alle miteinander Richter, die über einen Gesetzestext berieten. Alles kriegte ich da gar nicht mit. Zuerst wollten meine Eltern nicht, dass ich wegen der Show am Freitag nicht mehr in die Schule ging, aber dann gaben sie nach. Danach weigerte sich meine Mutter, die Modestylisten von MTV an mich ranzulassen, denn »ich hab doch gesehen, was ihr mit den Mädchen macht«. Wenn es nach meiner Mutter gegangen wäre, hätte ich am besten einen Rollkragenpullover, einen Anorak, eine Pudelmütze, Jeans und Stiefel angehabt.
    Ähm, so bitte nicht.
    Tja, und dann musste ich James von meiner Entscheidung berichten.
    Am Tag, nachdem das Video das erste Mal gezeigt worden war, saßen wir beide nach der Schule in meinem Auto auf dem Parkplatz und warteten ab, bis alle anderen losgefahren waren. »Meine Güte, mach das doch nicht immer«, sagte er und zog meine Hand vom Mund weg, als ich wieder mal anfing, an meinen Nagelhäutchen herumzuknabbern. »Ich kann
das nicht sehen, wenn du das machst. Es macht mich wahnsinnig.«
    Ich riss ihm meine Hand weg, aber ich fing nicht wieder damit an. »Du könntest auch einfach nur sagen ›Hey, Audrey, mach das nicht‹, weißt du? Du brauchst mir deswegen keinen Vortrag zu halten.«
    Ja, so war es. Wir waren beide nicht gerade in bester Stimmung. James dachte die ganze Zeit an das Video, während ich die ganze Zeit an den Auftritt bei MTV dachte. »In Geschichte sind heute alle Mädchen zu mir gekommen«, erzählte er kopfschüttelnd,

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