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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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innerhalb von drei Minuten hatte er mehrere MP3-Player und Lautsprecher herbeigeschafft, und ich hockte vor dem Spiegel am Garderobentisch der Band, scrollte mich durch ein langes Verzeichnis von Songs und stellte hastig eine Playlist zusammen (auf einem der MP3-Player - hoffentlich nicht Simons - waren eindeutig zu viele Stücke von Barbra Streisand versammelt). Simon sah mir dabei zu, sein Kinn lag auf meiner Schulter. Sogar sein Kinn fühlte sich gut an. Nicht zu rund und nicht zu spitz. Ich hatte nie ein Kinn auf meiner Schulter gespürt, das ich so sexy fand.
    Das alles dauerte ein paar Minuten, und als ich fertig war, erwies mir der Gott der Musik einen großen Gefallen. Die Garderobe war inzwischen richtig voll geworden, so voll, dass
die Raucher alle ihre Zigaretten über die Köpfe halten mussten, um niemanden anzuzünden. (Ich vermute mal, dass das Rauchverbot von L.A. nicht in Musikergarderoben gilt.) Die Garderobe wurde zum rauschenden Mittelpunkt der Party, denn als die Plain Janes geduscht hatten, tauchten sie auch noch in der Tür auf. Ich bemerkte das gar nicht, weil ich so damit beschäftigt war, den MP3-Player anzuschließen, aber das Timing war perfekt: Die Plain Janes quetschten sich, nach ihrem ersten Konzert seit den diversen Verhaftungen wegen Drogenbesitz und den Trennungsgerüchten und all den Dramen, wie sie nur Rockstars erleben, genau in dem Moment in den Raum, als ich auf Start drückte und LL Cool J aus den gigantischen Lautsprechern dröhnte:
    »Don’t call it a comeback!«
    Der Raum explodierte.
    Die Plain Janes warfen wie auf ein Stichwort die Arme in die Höhe, und wir anderen begannen zu jubeln und zu klatschen, und alle, die standen, fingen an zu tanzen, und alle, die saßen, kletterten auf ihre Sitzflächen, egal was es war, damit sie auch tanzen konnten. Ich sah Victoria und Jonah auf dem Sofa mit mindestens fünf anderen Leuten tanzen, was aussah, als hätte man sie zusammen auf ein Surfbrett gestellt, so sehr gerieten sie ins Schwanken. Ich selbst stellte mich auf den Garderobentisch, um mitzutanzen, und Simon nahm meine Hand und ließ sich von mir hochziehen. Ich will wirklich nicht unbescheiden sein, aber: Er schien mächtig beeindruckt zu sein. »Verdammt fantastisch!«, rief er. »Du bist genial!«
    Und dann küsste er mich.
    Mama said knock you out!

12
    In the hands of a rock-and-roll band...
    Oasis, »Don’t Look Back in Anger«
     
    Während der nächsten Stunde, vielleicht auch noch länger, waren Simon und ich voll damit beschäftigt, miteinander zu knutschen, uns ein bisschen zu unterhalten und dann wieder zu knutschen. Ich war dermaßen auf Adrenalin, dass es mir vollkommen egal war, ob uns irgendjemand dabei beobachtete, aber nach einer Weile zog er mich in die Ecke zwischen Garderobenspiegel und Wand, damit wir ungestörter waren.
    Meine Privatsphäre kümmerte mich in diesem Augenblick allerdings überhaupt nicht. Es war jetzt sechs Monate her, dass ich mit Evan Schluss gemacht hatte, und in diesen sechs Monaten hatte ich kein einziges Mal geküsst. Kein einziger Kuss! Seit sechs Monaten! Der intimste Moment, den ich in diesem Zeitraum erlebt hatte, war mit James unter der Theke, als er mich -
    Einen Moment. War ich nicht mehr zurechnungsfähig? Warum dachte ich jetzt an James? Oder Evan? Oder schlimmer noch, an das bescheuerte ScooperDooper? Ich küsste gerade Simon, den Frontmann der Lolitas! Und noch viel wichtiger: Er küsste mich zurück! Wir küssten uns! Ich verbannte sofort alle anderen Jungs aus meinem Kopf und konzentrierte mich ganz auf das Exemplar, das vor mir stand.
    »Und wo ist euer nächstes Konzert?«, fragte ich, als wir kurz zu knutschen aufhörten, um nach Luft zu schnappen.
    »Ich glaube, in San Diego. Vielleicht auch in Arizona. Ich hab’s vergessen.« Er lächelte und wickelte eine Haarsträhne von mir um seinen Finger. »Du hast wirklich sexy lange Haare.«
    Ich mag euch, meine Haare. Ich will euch nie mehr ausschimpfen,
auch wenn ihr mir nach dem Waschen am Kopf klebt.
    »Danke«, sagte ich. »Deine sind auch nicht schlecht.«
    »Ja?« Er beugte sich vor und küsste mich. »Weiter! Was noch?«
    Wenn ich ihm erzählt hätte, was ich wirklich gerade dachte, wäre er wahrscheinlich schreiend aus dem Raum gerannt. Ich malte mir schon aus, wie ich über den Atlantik flog, um ihn in London zu besuchen; wie wir uns zum Abendessen mit unseren neuen Freunden Gwen und Gavin in einem romantischen kleinen Restaurant trafen, bevor ich dann in

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