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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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konnte ich hören, dass sie mich im Ernstfall verteidigen würde wie eine Bärin - und gleich ging es mir besser.
    Mr Rice nickte. »Nun, für eine gewisse Zeit ließe sich sicher lich eine Lösung finden. Wir könnten Ihre Tochter -«
    Das reichte jetzt. »Ich sitze auch hier, okay? Man muss hier über mich nicht in der dritten Person reden. Ich bin anwesend. Ich höre alles, was gesagt wird.«
    »Audrey.« Mein Vater drückte mir wieder den Arm. »Wir wollen ja nur das Beste für dich. Du sollst ungestört lernen können, das ist alles.«
    »Ich schlage vor, dass Audrey von nun an nicht mehr direkt am Unterricht teilnimmt, sondern hier im Schulbüro arbeitet. Auf diese Weise bleibt sie in das schulische Geschehen ein - bezogen, aber mögliche Störungen werden auf ein Minimum reduziert.«
    Ich war entsetzt. Das Schulbüro war vom Gang nur durch ein niedriges Mäuerchen abgetrennt. »Ausgestellt wie ein Tier im Zoo?«, platzte ich heraus. »Und das soll unauffällig sein?«
    Mein Vater drückte mir wieder den Arm.
    Und darauf einigten sie sich schließlich. Ab morgen sollten die Lehrer meinen Lernstoff dem Direktorat mitteilen, und ich würde an einem Tisch gegenüber der Sekretärin sitzen und meine Aufgaben machen. Sollte ich früher fertig sein, als der normale Unterricht dauerte, durfte ich lesen. Na toll.
    Als meine Eltern und ich den Parkplatz erreicht hatten, schäumte ich vor Wut. »Das ist gesellschaftlicher Selbstmord!«, schimpfte ich. »Das ist unmenschlich! Und sexistisch außerdem! Wenn ich ein Junge wäre, dann hätten sie mich jetzt gerade erst recht in der Schulmannschaft spielen lassen.«
    »Jetzt komm mal runter, Susan B. Anthony«, sagte meine Mutter. »Lass uns darüber zu Hause weiterdiskutieren, okay?«
    Aber die Diskussion zu Hause verlief nicht besser. »Du hättest uns von dem Video erzählen sollen, Audrey«, sagte mein
Vater, während er seine Krawatte lockerte. Er sah plötzlich sehr müde aus und tat mir leid. »Du hättest uns erzählen sollen, dass auf ein Konzert gehen für dich nicht bedeutet, auf ein Konzert zu gehen, sondern sich dort von den Sängern irgendwelcher Bands abknutschen zu lassen!«
    Meine Eltern verschränkten die Arme vor der Brust und blickten mich streng an. Die Große Mauer der elterlichen Autorität.
    »Ich hab nichts Böses getan! Ich hab nur einen Jungen geküsst, für den ich schon lange geschwärmt habe!« Ich musste an die Zeichnung auf dem Mädchenklo denken. »Und mehr war da auch nicht, ehrlich! Ich wusste nicht, dass der Tourmanager das auf Video aufnehmen und dann die Bilder verkaufen würde!«
    »Du bist erst sechzehn!«, sagte mein Vater. »Da hätte wer weiß was passieren können! Du kannst von Glück reden, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist!«
    »Glück? Das nennst du Glück ?«
    Meine Mutter atmete tief durch die Nase ein und kräftig durch den Mund aus. Die Yoga-Atmung. »Audrey! Das ist gerade ein ziemlicher Zirkus hier. Ein ziemlicher Zirkus.« Das Telefon hatte wieder angefangen zu klingeln. »Du weißt genauso gut wie wir, dass wir in letzten drei Tagen von sämtlichen großen Zeitungen und Nachrichtenagenturen in diesem Land mit Anrufen bombardiert worden sind. Und jetzt wissen dein Dad und ich endlich, warum.« Sie nickte meinem Vater zu, der ebenfalls nickte. »Hier müssen sich ein paar Dinge grundlegend ändern.«
    »Und was meinst du damit?«, fragte nicht. Bitte sag nicht Ausgangssperre, bitte sag nicht Ausgangssperre …
    »Ich meine damit, dass du einige Zeit brav zu Hause bleiben wirst. Du gehst in die Schule und du machst meinetwegen weiter deinen Job im ScooperDooper -«
    »Und du wirst in der Schule nicht mehr schlafen«, sagte mein Vater.

    »- und dann kommst du sofort nach Hause.«
    »Dann hab ich jetzt Hausarrest?!«
    »Hausarrest? Ich würde es anders nennen, sagen wir mal besser: Du solltest eine Zeit lang nicht im Rampenlicht stehen.«
    »Ähm, hallo?« Ich wusste, dass ich bis hart an die Grenze ging, aber die Zeiten waren nicht rosig. » Ich wollte nicht im Rampenlicht stehen, schon vergessen? Die Scheinwerfer haben sich ohne mein Zutun auf mich gerichtet.«
    »Wir versuchen auch nur, mit der Situation so gut wie möglich umzugehen, Audrey!«, sagte mein Vater entnervt. »Du hast uns da in eine ziemlich schwierige Angelegenheit hineingezogen! Auf so was wird man in Erziehungsratgebern nicht vorbereitet.«
    »Das weiß ich ja, Dad! Ich hab das doch auch nicht gewollt! Aber ihr habt wenigstens ein Ratgeberbuch.

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