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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Kassenschlange stehen und zum Zeitvertreib nach links zum Zeitschriftenregal schauen - und wumm ! Ein Foto von mir! Wie ich mit einem Typen rumknutsche!«
    »Vielleicht könntest du ihnen anbieten, für sie in dieser Woche alle Einkäufe zu machen«, schlug Victoria vor. »Oder ihr geht andauernd essen oder lasst den Pizzaservice kommen.«
    »Spätestens bei der Pediküre wird meine Mutter den Artikel
zu Gesicht bekommen!« Ein fürchterlicher Gedanke schoss in mein Gehirn. »Gibt es dazu einen richtigen Artikel? Was schreiben sie denn?«
    »Mal sehen, warte … warte … hier!« Victoria überflog die Seite und nickte ein paarmal. »Nicht weiter schlimm. Nichts, was nicht schon überall zu lesen gewesen wäre. Du bist die neue Muse der Musikszene, Simon ist der Sänger der Lolitas und solche Sachen.« Sie las weiter. »Dann steht da noch, dass Evan zurzeit auf Tournee in Japan ist und über seinen Pressesprecher dazu keinen Kommentar gibt. Mensch, Japan! Der kommt ganz schön rum, dein Evan.«
    »Er hat mir das alles eingebrockt!« Ich hockte da, stützte die Ellenbogen auf die Knie und presste die Fäuste gegen die Wangen.
    »Moment mal, was ist das …?« Victoria blickte noch mal genau hin, dann hielt sie mir die Zeitschrift unter die Nase. »Bist das du? Im Englischunterricht?«
    Ich schnappte mir die Zeitschrift, um ganz genau hingucken zu können.
    Zum ungefähr millionsten Mal: Ohmeingott!
    »Das bist du im Englischunterricht«, jubelte Victoria. »Wie du ein Nickerchen hältst!«
    Kein Zweifel, es war ein leicht unscharfes Foto von mir, wie ich im Englischunterricht vor mich hin döste, den Kopf auf die rechte Hand gelegt. (Ich kann mich, ehrlich gesagt, nicht daran erinnern, da tatsächlich mal eingeschlafen zu sein, aber unsere Lehrerin Mrs Himkins hat eine Stimme wie eine Schlaftablette, deshalb war das nicht ganz ausgeschlossen.)
    Und dann war da noch eine höchst verdächtige Person im Hintergrund zu sehen, die direkt in die Kamera lächelte. Sharon die Zicke Eggleston.
    »Diese Kuh!« Victoria schäumte vor Wut, als ich ihr Sharons Gesicht auf dem Bild zeigte. »Die ist doch krank. Woher hat sie überhaupt gewusst, dass in dem Augenblick ein Foto von dir gemacht wird?«

    »Sie verbringt ihr ganzes Leben damit, sich in Pose zu werfen«, erklärte ich. »Das zahlt sich jetzt aus.«
    Victoria schüttelte nur den Kopf und las den Artikel weiter. »›Audrey ist ein großartiges Mädchen, aber das Tempo, das sie vorgelegt hat, war selbst mir zu viel‹, sagt der 19-jährige Sänger Simon, dessen Band The Lolitas als Vorgruppe auf der Comeback-Tournee der Plain Janes auftritt.« Sie schüttelte den Kopf. »So ein Arschloch. Ich glaube, du solltest dich nur noch mit Mathematikfreaks oder ähnlichen Typen verabreden.«
    »Am besten, ich geh gleich ins Kloster.«
    »Nein, ich hab noch eine bessere Idee. Du brauchst auch einen Pressesprecher.«
    Ich hob den Kopf und starrte sie an. »Wozu das denn?«
    »Im Ernst, Audrey. Du brauchst jemand, der das alles für dich regelt, der sich darum kümmert, dass du auch deine Sicht der Dinge erzählen kannst. Oder der verhindert, dass solche Sachen wie das hier überhaupt gedruckt werden.«
    Ich starrte sie weiter an.
    »Was hast du denn?«, fragte sie. »Ich gucke schließlich E! True Hollywood Story wie alle anderen auch! Das sind doch keine Staatsgeheimnisse!«
    Es klingelte zum Unterricht und ich nahm die Zeitschrift und stopfte sie in meine Tasche. »Je weniger Leute das sehen, desto besser.«
    Victoria sah mich an und kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Die Auflage dürfte so etwa bei einer Million liegen. Willst du die alle in deiner Schultasche verstecken?«
    »Danke, das hilft mir jetzt unglaublich.«
    Natürlich waren im Englischunterricht schon drei Exemplare des Magazins unter den Bänken im Umlauf und in Biologie am Nachmittag waren es bereits sieben. Jemand musste während der Mittagspause zum Kiosk gerannt sein, denn als ich mich in der Schulbibliothek verstecken wollte, kamen gleich sechs Mädchen mit einem Exemplar der Zeitschrift und
einem Filzstift auf mich zu und fragten: »Ähm, Audrey?« Und ich gab ihnen ein Autogramm, was hätte ich sonst tun sollen?
    Das erste Mal in meinem Leben hatte ich absolut keine Idee, was ich sonst hätte tun sollen.
    Doch jemand anders ergriff die Initiative. Mitten in Geometrie kam eine Sekretärin aus dem Büro des Schulleiters zu uns in die Klasse und flüsterte mit unserem Lehrer, der dann auf mich zeigte.

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