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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Lieblingsfotos kleben, irgend so was, oder James und ich könnten uns zusammen was ausdenken, unser erstes kleines gemeinsames Projekt. Und womöglich würde ich meinen Eltern dann so leidtun, dass sie sich nicht zweimal bitten ließen, wenn ich sie fragte, ob ich mit James abends mal fortgehen dürfte. Ja! Je mehr ich darüber nachdachte, desto erfolgversprechender klang die Sache mit dem Gips.
    »Audrey?!« Ich hörte meine Eltern die Treppe heraufstürmen. »Alles in Ordnung? Wo bist du?«
    »Hier im Bad!«, rief ich und brachte mich in eine besonders mitleiderregende Pose. »Ich bin tödlich verletzt.«
    »Wenn man tödlich verletzt ist, hat man keinen Sinn mehr für Ironie«, sagte mein Vater, der Spaßverderber, als er ins Bad kam. »Was zum Teufel hast du da angestellt?«
    »Ist das Blut?« Meine Mutter erbleichte. Sie kann den Anblick von Blut nicht ertragen. Den dramatischen und blutigen Zwischenfall mit meinem Vater an Halloween vor drei Jahren habe ich ja bereits erwähnt. Was ich noch nicht erwähnt habe: Es war gleichzeitig ein dramatischer und unappetitlicher Zwischenfall mit meiner Mutter, die damals die ganze Kloschüssel vollgekotzt hat, und nicht nur die.
    Ich blickte vom Boden zu den beiden hoch. »Wow. Ihr seid von hier aus so groß! Und ich kann euch beruhigen, es ist kein Blut, sondern bloß Nagellack.«
    Mein Vater bückte sich und hob die Flasche auf. »Death at the Disco«, las er laut. »Na, wenn das nicht ironisch ist!«
    » Isn’t it ironic - don’t you think?« , sagte ich automatisch. Verflucht, Alanis Morissette!
    Meine Mutter drückte mittlerweile an meinen Armen und Beinen herum. Die Yogastunden schienen ziemlich erfolgreich gewesen zu sein, sie hatte eindeutig mehr Kraft als vorher.
»Hast du dir irgendwas gebrochen?«, fragte sie. »Hast du dir den Kopf irgendwo angestoßen?«
    »Nein, aber ich …« Ich holte tief Luft. »Ihr kennt doch James, den Jungen, mit dem ich im ScooperDooper arbeite? Okay, also, ich hab immer gedacht, er wäre der volle Idiot, aber das ist er gar nicht; also, irgendwie ist er das schon, aber dann auch wieder nicht, er ist nämlich total süß und außerdem auch soooo hübsch, und als ich zu heulen angefangen habe, hat es ihm überhaupt nichts ausgemacht, dass sein Ärmel ganz nass geworden ist, und jetzt will er mit mir ausgehen, und ich find das so toll, weil, ihr würdet ihn nämlich bestimmt auch mögen, und ich will das unbedingt machen, und er ist wirklich klug und witzig. Ja, und aufs College will er nächstes Jahr natürlich auch.« Mit dem College war ich mir nicht ganz sicher, wir hatten nie darüber gesprochen, aber die statistische Wahrscheinlichkeit, dass er aufs College gehen würde, war sehr groß.
    Meine Eltern starrten mich entgeistert an. Ich lächelte zurück. »Bitte, darf ich?«
    Ein paar Sekunden lang herrschte in unserem Badezimmer Schweigen, dann kam Victorias scheppernde Stimme aus dem Telefon: »Cool, Audrey. Echt cool.«
    Mein Vater schüttelte den Kopf. »Wann wirst du jemals ein normaler Teenager sein, Audrey? Wann?«
    Ich dachte mehrere Sekunden lang nach. »Hoffentlich nie. Ist das die richtige Antwort?«
    Nachdem ich mich schließlich von Victoria am Telefon verabschiedet hatte und mit nur ein paar blauen Flecken und etwas angekratzt in meinem Stolz vom Boden aufgestanden war, nachdem ich eine halbe Flasche Nagellackentferner aufgebraucht hatte, um die ganzen Spritzer von den Fliesen zu kriegen (»Sieht aus, als hätte hier drinnen eine Revolution getobt«, sagte meine Mutter, als sie mir noch mehr Wattebäusche brachte), waren wir alle miteinander so weit, den »Sachverhalt mit James näher zu beleuchten«. Das waren die
Worte meines Vaters gewesen, nicht meine. Was mich betraf, so hatte ich »den Sachverhalt mit James« im Kühlraum vergangene Woche und seither Tag für Tag bereits ausführlich genug beleuchtet.
    Aber meine Eltern hatten natürlich ihre eigenen Vorstellungen.
    »Du darfst dich mit ihm unter drei Bedingungen treffen«, verkündete meine Mutter, als ich die Treppe heruntergehumpelt war. »Nummer eins: Dein Vater und ich lernen ihn vorher kennen.«
    »Ihr werdet von ihm begeistert sein!«, rief ich. »Er ist so … so … also vielleicht ein bisschen schüchtern und so … aber wirklich nett …« Eigentlich wie Rivers Cuomo von Weezer, fiel mir plötzlich ein.
    »Ja, ja, absolut. Kenne ich«, sagte mein Vater. »Genau dasselbe habe ich auch gedacht, als ich deine Mutter kennengelernt habe.«
    »Machst du

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