Heartbreaker - Chartbreaker
ich wusste, dass er an das Telefongespräch dachte, bei dem wir genau darüber unsere Witze gemacht hatten. »Nein, Mr Cuttler. Das würde ich niemals tun, Mr Cuttler.«
»Sie stecken also nicht mit den Paparazzi unter einer Decke?«
James’ Ohren leuchteten signalrot auf. »Nein, Mr Cuttler.«
»Okay, Dad. Jetzt hast du ihn kennengelernt. Mom, du auch.« Ich musste unbedingt eingreifen, bevor James’ Kopf vor lauter Verlegenheit noch explodierte. »James, und du hast meine Eltern kennengelernt. Können wir jetzt gehen? Bitte! Bevor Dad von dir noch eine DNA-Probe will!«
Meine Mutter lächelte. »Um Mitternacht bist du wieder zu Hause.«
»Ich weiß, ich weiß.« Halb zog, halb schubste ich James zur Tür. »Und ich ruf euch jede halbe Stunde an«, sagte ich, bevor sie mich daran erinnern konnten.
»Haben Sie auch genug Geld dabei, um meine Tochter auszuführen?«, fragte mein Vater.
»Ja, Mr Cuttler.«
»Das heißt, Sie müssen sich kein Geld von meiner Tochter borgen?« Evan hatte sich fast immer zehn oder zwanzig Dollar von mir geborgt, was meinen Vater jedes Mal auf die Palme gebracht hatte. Und wenn ich es mir so im Nachhinein überlege, mich eigentlich auch.
»Nein, Mr Cuttler, das muss ich nicht.«
»Tschüss, Mom. Tschüss, Dad.« Ich warf den beiden einen strengen Blick zu. »Wir müssen jetzt los.«
»Tschüss! Vergnügt euch!« Meine Mutter nickte. Aber dann konnte sie es doch nicht lassen. »Und versucht, nicht zu viel Aufmerksamkeit auf euch zu lenken!«
Als wir endlich in James’ Auto saßen, war ich fix und fertig. »Tut mir echt leid«, sagte ich zu ihm. »Wirklich. Das war ja vielleicht eine Eltern-Nummer, die sie da gerade abgezogen haben …«
»Ach, schon in Ordnung.« James schnallte sich an und drehte sich erleichtert zu mir. »Und wie war ich?«
»Na ja, ich sitze jetzt bei dir im Auto. Ich würde mal sagen: Alles gut gelaufen. Prüfung bestanden.« James strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ich lächelte ihn an. »Obwohl ich schon nicht mehr mitgezählt habe, wie oft du meinen Vater mit ›Mr Cuttler‹ angeredet hast.«
James lachte. »Er ist dein Vater! Was hätte ich denn tun sollen? Ich wollte einen guten Eindruck machen!«
Ich hatte James vorher noch nie richtig lachen hören. Sein Lachen gefiel mir sofort, er hat ein ansteckendes Lachen, man hört es und will sofort mitlachen, selbst wenn man nicht
weiß, was gerade so lustig ist. »Nein, das war nett«, sagte ich. »Ich hab nur Spaß gemacht.«
»Ja, dachte ich mir schon.« Er warf mir einen seltsamen Blick zu. »Du hast ja gar nicht diese komischen Dinger an den Armen!«
Ich schnallte mich auch an. »Hey, Junge, das ist so was von vorbei. Außerdem hab ich damit die ›Saure Zitrone der Woche‹ für den schlimmsten Mode-Fauxpas gewonnen. Erwarte also bloß nicht, dass ich so was noch mal trage.«
»In Ordnung. Hast du Hunger?«
»Ich sterbe gleich vor Hunger.«
»Dann lass uns los.«
Also fuhren wir los.
23
Reoccuring episodes with each and every kiss...
New Found Glory, »All Downhill From Here«
Nach dem katastrophalen Anfang mit der berüchtigten Eltern-Freund-Kennenlernszene, hier begleitet von Wirbelwind-Victoria und einer schmollenden Bendomolena mit beinah gebrochener Nase, entwickelte sich mein erstes Date mit James prächtig. Zweifellos würde das einer der fünf wichtigsten Abende meines Lebens werden. Als wir vom Auto zum Restaurant gingen, hielt James die ganze Zeit meine Hand. Manche Jungs haben einfach eine Begabung fürs Händchenhalten, schon mal bemerkt? Ihre Hand liegt nicht schlaff oder klebrig in deiner, und es fühlt sich auch nicht so an, als würden sie dich wie ein kleines Kind neben sich her zerren.
Wir gingen in das 24-Stunden-Diner am Strand, die Luft war frisch und salzig; wenn ich meine Zunge rausstreckte, konnte ich das Meer schmecken. Das Diner war ein Vorschlag von James gewesen, und als ich bemerkte, dass dort eine richtige Jukebox stand, stieg sein Coolness-Faktor noch mal um 5000 Punkte. Drei Songs für einen Dollar? Ein echtes Schnäppchen! Kann man nichts dagegen sagen!
»Wenn du erst mal deine eigene Reality-Show hast«, überlegte James bei seinem Veggie-Burger mit Pommes, »könnte ich dann vielleicht einen Gastauftritt bekommen?«
»Ich weiß was viel Besseres«, sagte ich, während ich eine Pommes in Ketchup tunkte. »Du kannst der trottelige Typ von nebenan sein. Den gibt’s doch in jeder Reality-Show!«
»Audrey, findest du an mir
Weitere Kostenlose Bücher