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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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anderer Mensch gewesen. Er hatte Pläne geschmiedet, die er mit seiner zukünftigen Braut hatte besprechen wollen, als er unangekündigt zu ihr nach Hause gekommen war. Da sie in der Nähe von Seaford lebte, hatte er für den Weg nur eine Stunde gebraucht.
    Caroline war nicht da gewesen, als er ankam. Er wusste, dass sie sich wie er mit der Aufzucht von Blumen beschäftigte und viel Zeit in dem alten Steincottage verbrachte, das ihre Familie ihr als Gewächshaus hergerichtet hatte und wo sie ihre Pflanzen umtopfen konnte. Ein Brauner mit weißen Fesseln graste im Schatten hinter dem Anbau, doch er dachte sich nichts dabei.
    Es waren die Geräusche, die er hörte, als er sich der Vordertür näherte, das gutturale Stöhnen und die Schreie höchster Leidenschaft, die ihm die Gedärme zusammenzogen. Vor zwei Wochen waren die gleichen unmissverständlichen Laute vermischt mit Liebesgeflüster und Gelächter nach draußen gedrungen, als er und Caroline sich geliebt hatten. Adam hielt sich nicht damit auf, an die Tür zu klopfen, sondern stieß sie einfach nur auf und ging hinein.
    Caroline lag auf einem der Tische mit den groben Holzplanken. Ihr apfelgrüner Rock war bis zur Taille hochgeschoben und ihre blassen Beine weit gespreizt. Sein Cousin, Robert Hawthorne, stand dazwischen und stieß immer wieder tief hinein. Er war ein großer Mann mit dunkelbraunen Haaren und der schlanken, breitschultrigen Figur aller Blackwoods. Adam wartete gerade so lange, dass sie ihn bemerkten und seine Abscheu sahen. Dann drehte er sich um und ging.
    Am nächsten Tag forderte er Robert zum Duell, aber sein Cousin weigerte sich, sich mit ihm zu schlagen. Robert sagte, dass es ihm Leid täte, dass er nie gewollt hätte, dass so etwas geschähe, und dass es für ihn völlig unvorstellbar wäre, sich mit einem Familienmitglied zu duellieren. Adam hielt ihn für einen Feigling.
    Da Robert ihr nie die Ehe antrug, sondern einfach zu seiner Familie nach York zurückkehrte und Caroline allein mit dem Skandal fertig werden ließ, war er zweifellos auch einer.
    Doch dieses Wissen konnte Adam keine Befriedigung verschaffen. Die Desillusionierung und der Betrug schmerzten einfach zu sehr. Zwei Wochen später trat er in die Armee ein. Er hätte alles getan, um wegzukommen.
    Adam schüttelte den Kopf und verdrängte die schmerzhaften Erinnerungen. Er beobachtete Jillian durch die französischen Fenster mit einer Mischung aus Verlangen und etwas anderem, dem er nicht weiter auf den Grund gehen wollte.
    An dem Abend, bevor sie London verließen und sein Körper vor sexuellem Verlangen ganz angespannt war, hatte er noch einmal eine Nacht mit Lavinia Dandridge erwogen. Aber am Ende war er dann doch nicht zu ihr gegangen. Er wollte Lavinia nicht. Er wollte Jillian Whitney.
    Während er sie dabei beobachtete, wie sie die Terrasse überquerte und leise zurück ins Haus schlüpfte, erinnerte er sich selbst noch einmal daran, dass sie noch unberührt war.
    Er fragte sich, ob dieses Wissen wohl ausreichen würde, um ihn aufzuhalten.
     
    Jillian konnte nicht schlafen. Früher hatte sie nie Probleme beim Einschlafen, doch seit der Mordnacht hatte sich das geändert. Sie seufzte, als sie das Buch beiseite legte, das sie sich aus der Bibliothek ausgeliehen hatte - Thaddens, ein historischer Roman von Jane Porter -, und schwang die Beine aus dem Bett. Vielleicht würde ja ein Glas warme Milch die gewünschte Wirkung zeigen. Oder vielleicht ein paar Schluck Sherry.
    Sie zog sich einen Hausmantel über ihr langes weißes Baumwollnachthemd und ging über den dicken Aubusson-Teppich zur Tür. Sie war gerade auf den Flur getreten, als sie ein Geräusch aus dem Zimmer nebenan hörte.
    Adams Zimmer. Sie nahm den Klang seiner tiefen, vertrauten Stimme wahr, die unverständliche Worte hervorstieß und dann ein raues, schmerzerfülltes Stöhnen. Er träumte wieder. Er hatte wieder einmal einen seiner quälenden Alpträume.
    Geh einfach weiter, sagte eine Stimme in ihrem Kopf. Denk daran, was das letzte Mal passiert ist. Wenn sie nur daran dachte, mit welcher Leichtigkeit er sie mit seinem Körper festgehalten, wie sein schlanker, muskulöser Leib sie in die Matratze gedrückt hatte, wurde sie rot, und eine angenehme Wärme breitete sich in ihrem Bauch aus.
    Jillian biss sich auf die Lippe und wollte die Erinnerung daran verdrängen.
    Wollte darin versinken.
    Wieder hörte sie ihn leise murmeln, und der Klang zog sie zur Tür hin. Ihr Zopf fiel über ihre Schulter nach vorn,

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