Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
an seinen schlanken, nackten Körper, der sie tief in die Federmatratze gedrückt hatte, und ihr Mund wurde trocken. Er hatte die Ärmel bis zu den Ellbogen aufgekrempelt, sodass die straffen Sehnen seiner Unterarme zu sehen waren. Dunkle, mit Erde bedeckte Hände bewegten sich elegant, als er, über seine Blumentöpfe gebeugt, eine seiner Orchideen umtopfte.
    Im Gegensatz zur fedrigen Struktur der weißen Blume sah er unglaublich dunkel und männlich aus, und aus Jillians Bauch stieg ein zittriges Gefühl auf. Schweigend beobachtete sie seine ruhigen Bewegungen und wie vorsichtig er mit der Orchidee umging. Das erinnerte sie daran, wie behutsam er sie in der letzten Nacht umworben hatte.
    Er musste wohl ihre Anwesenheit dort neben den violett blühenden Schwertlilien bemerkt haben, denn er drehte sich um, setzte die Orchidee ab und richtete sich langsam zu seiner ganzen beeindruckenden Größe auf. Er wusch sich die Hände in einem Eimer mit Wasser, trocknete sie an einem Leinentuch und kam dann auf sie zu.
    Jillian zwang sich selbst, auch weiterzugehen. An seiner Miene ließ sich nicht ablesen, was er wohl dachte, und ihr Herz fing an, nervös zu schlagen. Vielleicht bedauerte er ja die letzte Nacht. Vielleicht hatte sich seine ohnehin unsichere Meinung von ihr zum Schlechteren gewandelt. Sie wurde immer langsamer. Plötzlich wünschte sie sich, irgendwo zu sein, nur nicht hier.
    »Guten Morgen.« Ein langsames, sinnliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, sodass sich ihre Eingeweide in Butter verwandelten.
    »Guten Morgen, Mylord.«
    »Ich dachte, dir würden meine Orchideen vielleicht gefallen. Hier finde ich meinen Frieden, wenn ich überall sonst nur Probleme zu sehen meine. Ich wollte sie dir gern zeigen.« Er unterzog sie einer intimen Musterung, was sie daran erinnerte, was er letzte Nacht mit ihr getan hatte. »Doch es sind immer andere Dinge dazwischen gekommen.«
    Andere Dinge? Wie Mord und Gefängnis - oder sie zwei Stunden lang ununterbrochen zu lieben? Doch sie sah keinen Vorwurf in seiner Miene, nur eine Andeutung jenes feurigen Blicks, den sie schon letzte Nacht in seinen Augen gesehen hatte.
    Jillian fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. Sie war mehr als nur leicht beunruhigt. »Ich-ich fürchte, dass ich nicht viel über Orchideen weiß. Tatsächlich habe ich bisher kaum welche gesehen.«
    »Dann wird es mir ein Vergnügen sein, sie dir zu zeigen.«
    Da war ein unmerkliches Zögern vor dem Wort »Vergnügen«, sodass ihr Bauch sich zusammenzog. Vergnügen. Adam Hawthorne kannte die wahre Bedeutung dieses Wortes. Die Erkenntnis, wie sehr sie sich danach sehnte, wieder mit ihm zu schlafen, erschreckte sie.
    Adam schien nicht zu bemerken, welche Richtung ihre Gedanken genommen hatten.
    Er nahm ihre Hand und begann sie an einer Reihe gesprenkelter weißvioletter Orchideen entlangzuführen, um vor einem Topf stehen zu bleiben, der eine kleinere, cremefarbene Pflanze enthielt. Die Orchidee mit den glatten Blättern wies dunkelrote Flecken auf und hatte nur einen einzigen Stamm ausgetrieben.
    »Cymbidium ensifolium. Sie ist aus China. Diese Gattung ist fast dreitausend Jahre alt.« Er führte sie durch einen weiteren Gang. »Diese hier sind aus Südamerika.« Diese Blüten wiesen einen erstaunlichen Gelbton auf. »Oncidium nennt man diese Art.« Er zeigte auf eine Gruppe aus herrlichen, breitblättrigen Pflanzen mit violetten Blüten. »Diese hier nennt man orchis mascula. Shakespeare hat über sie geschrieben.« Es gab Orchideen in den Farben Orange, Rosa, Lavendel und Weiß. Sie hatten sternförmige, dreieckige oder herzförmige Blüten, und alle waren einfach wundervoll.
    »Sie sind wunderschön.« Doch als sie sah, wie Adam sie voll zärtlichem Stolz betrachtete, konnte sie ihren Blick nicht mehr von seinem Gesicht abwenden. Sie zwang sich, wieder zu den Pflanzen zu schauen. »Sie sind sicher schwer zu züchten, kann ich mir vorstellen.«
    Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und gab ihm ein völlig anderes Aussehen. »Das ist die Herausforderung dabei. Niemand kennt sich richtig mit ihrer Aufzucht aus. Ein Freund von mir aus der Armee brachte mir ein paar Pflanzen aus Westindien mit. Damals ist mein Interesse an ihnen erwacht.«
    »Das erinnert ein wenig an dein Interesse für ägyptische Antiquitäten.«
    »Ja.« Sein Blick glitt über sie, und sie wusste, dass er an Ägypten dachte und den Traum, der sie letzte Nacht in sein Zimmer gebracht hatte.

Weitere Kostenlose Bücher