Heartless 03 - Lockruf des Herzens
nächsten Mal, wenn sie miteinander schliefen.
Obwohl ihm sein wachsendes Verlangen nach ihr etwas Sorge bereitete, dachte Adam an die Freuden, die er gerade erst angefangen hatte, ihr zu zeigen. Sobald er dafür gesorgt hatte, dass ihr Name reingewaschen war, würde er für sie ein kleines, aber elegantes Stadthaus kaufen, wo er sie häufig besuchen könnte. Er hatte noch nie eine Mätresse ausgehalten, nicht einmal diese Verpflichtung hatte er eingehen wollen. Aber Jillian war anders, und er hatte vor, das Zusammensein mit ihr zu genießen. Bestimmt würde ihre Angelegenheit bald geklärt sein, dann würde er ihr seine Pläne mitteilen. Das würde ihr ein wenig von der Sorge nehmen, die sie in Bezug auf ihre Zukunft hegte.
Während er sich noch mit diesen Gedanken beschäftigte, kletterte Adam aus dem Bett.
Heute nahm Jillian ihre heiße Schokolade und den Toast in ihrem Schlafzimmer ein, denn nach den Geschehnissen der letzten Nacht war sie nicht bereit, dem Grafen gegenüberzutreten. Sie konnte immer noch den Schmerz hören, der in seiner Stimme mitgeklungen hatte, während er von der Schlacht erzählte, die in seinen Alpträumen tobte. Doch mehr noch als daran erinnerte sie sich an die Stunden, die sie damit verbracht hatten, sich zu lieben.
Sie versicherte sich, dass es ihr nicht Leid täte, und eigentlich stimmte das auch. Sie hatte sich ihm freiwillig hingegeben, und es war eine unglaubliche Nacht gewesen.
Aber Adam war ein Graf, und auch wenn ihre Unschuld an der Ermordung von Graf Fenwick bewiesen wurde, trug er sich nicht mit Heiratsplänen, und selbst wenn, würde er nicht sie auswählen. Im besten Fall hätten sie eine kurze Affäre miteinander.
Als Jillian die geschwungene Holztreppe herunterkam und durch die getäfelte Eingangshalle ging, lastete dieser Gedanke wie Blei auf ihrer Seele.
»Guten Morgen, Miss.«
»Guten Morgen, Reggie.«
»Lord Blackwood hat eine Nachricht für Sie hinterlassen. Er möchte, dass Sie zu ihm ins Gewächshaus kommen.«
Ihr Magen zog sich zusammen. Lieber Himmel, sie wollte ihm nicht gegenübertreten - noch nicht.
Sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Ich weiß nicht, wo das Gewächshaus ist.«
»Sie haben es bestimmt gesehen. Es ist dieser große Kuppelbau hinter den Bäumen im hinteren Teil des Gartens. Dort züchtet der Major - ich meine, seine Lordschaft - seine Orchideen.«
Orchideen?
»Danke, Reggie.« Jillian merkte, dass sie angefangen hatte, die Dienstboten genau wie Lord Blackwood beim Vornamen zu nennen. Ihr gefiel die legere Art, die sie weniger wie Angestellte, sondern eher wie Freunde erscheinen ließ.
Sie überließ Reggie seinen Aufgaben als Butler und begab sich in den hinteren Teil des Hauses. Dabei dachte sie an den Grafen und wurde von Minute zu Minute nervöser, aber gleichzeitig auch faszinierter. Sie konnte sich den finsteren, männlichen Grafen nicht in einem Raum voller Orchideen vorstellen. Allein die Vorstellung hatte etwas Verlockendes.
Als sie zum Gewächshaus ging, erhaschte sie einen kurzen Blick auf den in der Nähe liegenden Witwensitz. Das erinnerte sie an das Versprechen, das sie der Gräfin, Adams Mutter, gegeben hatte. Doch nach dem, was sich in der letzten Nacht zwischen ihr und dem Sohn dieser Lady zugetragen hatte, fühlte Jillian sich im Moment nicht in der Lage, ihr gegenüberzutreten.
Stattdessen setzte sie ihren Weg fort, bis in der Ferne das Gewächshaus auftauchte. Es handelte sich um ein zweistöckiges Gebäude, das aus dem gleichen glatten Stein wie das Haupthaus gebaut war. Längsunterteilte Fenster bildeten den Hauptteil der Wände, die ein kuppeiförmiges Dach trugen, welches ebenfalls aus großen Glasscheiben bestand. Die Scheiben steckten in Kupferrahmen, die im Laufe der Jahre grün angelaufen waren und dem Ort ein besonderes Flair verliehen.
Jillian holte noch einmal tief Luft, um sich zu beruhigen, und trat dann in das warme, feuchte Innere. Sofort umhüllten sie der Geruch von fruchtbarer, schwarzer Erde und der leichtere Duft von Orangenblüten. Als sie an einer Reihe von Miniaturzitronenbäumchen vorbeiging, nahm sie aus dem Augenwinkel wahr, dass sich etwas Schwarzweißes bewegte, und erblickte das weitärmelige weiße Hemd des Grafen, das in einer schwarzen Hose steckte.
Schweißgetränkt klebte das Hemd an den Muskeln zwischen den Schulterblättern, und Jillian erinnerte sich wieder daran, wie ihre Hände in der letzten Nacht über diese Muskeln gestrichen hatten. Sie erinnerte sich
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