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Heike Eva Schmidt

Heike Eva Schmidt

Titel: Heike Eva Schmidt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Purpurmond
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Bambergs brannte! Doch in diesem Moment packte mich eine Klauenhand und riss mich hart zurück. Als ich herumfuhr, blickte ich in die kalten, totenschwarzen Augen von Förg. Sein Mund öffnete sich, und ich hörte seine klirrende Stimme sagen: »Die Linie des Blutes duldet keine Verräter!«
    Damit stieß er mich heftig nach vorne, direkt in den brennenden Reisighaufen. Ich schrie, als meine Kleidung Feuer fing …
    … und wachte mit einem Ruck auf. Meine Haare klebten mir in feuchten Strähnen im Nacken, und mein Herz hämmerte in Erinnerung an den Alptraum. Ich musste vor Erschöpfung eingenickt sein, nachdem ich von der alten Margret Hahn gekommen war. Ich setzte mich auf und rieb mir heftig die Augen. Offenbar etwas zu vehement, denn danach sah ich alles verschwommen, während kleine goldene Funken vor meinen Pupillen herumtanzten. Ich starrte auf den Boden und blinzelte, als ich etwas zwischen den Klamotten, die auf dem Fußboden verstreut waren, liegen sah – bräunlich und mit schwarzen, unregelmäßigen Schriftzeichen bedeckt. Das lederne Schriftstück aus dem Drudenkeller war wieder da.
    Vor Erleichterung stieß ich zischend die Luft aus, wie ein Heizkörper beim Entlüften. Ich konnte noch einmal ins alte Bamberg reisen, es war noch nicht zu spät. Am liebsten hätte ich mir das Lederstück sofort gekrallt und die Worte gesprochen, aber ich beherrschte mich. Dies war vielleicht meine letzte Chance, Dorothea und mich selbst zu retten. Ich musste mir einen Plan zurechtlegen.
    Professor Körner, der Geschichtswissenschaftler, hatte bei meinem letzten Besuch angeboten, mir ein paar Dokumente einzuscannen und per E-Mail zu schicken. Vielleicht befand sich darunter irgendetwas über Förg, das mir weiterhelfen würde. Wenn ich zum Beispiel erfuhr, wo er die Urteile für die Hexenprozesse unterzeichnet hatte, könnte ich mich dort hinschleichen und ihn überwältigen …
    »Klar, Cat, weil du ja Spiderman und Lara Croft in Personalunion bist«, schaltete sich meine Vernunft spöttisch ein. Ich seufzte ungehalten. Meine innere Stimme hatte zwar recht, aber ich musste trotzdem irgendwie ausfindig machen, wie dieser letzte Hexenprozess Bambergs abgelaufen war. Nur so hatte ich eine Chance, Förg zu sabotieren.
    Als mein Laptop sich endlich hochgefahren hatte, gab ich mit bebenden Fingern meine Mailadresse und mein Passwort ein. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, ehe der Ladevorgang für die E-Mails endlich abgeschlossen war. Ausgerechnet dann, wenn jede Sekunde zählt, beschließt mein Notebook, einen auf Schneckentempo zu machen, dachte ich ärgerlich. Dann sah ich, dass tatsächlich eine Mail von [email protected] eingegangen war. Größe: 10109 Kilobyte. Kein Wunder, dass sich das Programm fast aufgehängt hatte! War wohl nichts mit Schnell-mal-Dokumente-Lesen und dann ab in die Vergangenheit, überlegte ich seufzend. Bis mir eine Idee kam. Ich öffnete sämtliche angehängten Word-Dateien und gab den Suchbegriff »Förg« ein.
    »Das gesuchte Element konnte nicht gefunden werden«, meldete der Finder hämisch.
    Verdammt, dachte ich. Fieberhaft überlegte ich, unter welchem Stichwort ich noch nachsehen könnte. Mir fiel ein, wie der Professor in dem kleinen, stickigen Büro damals davon gesprochen hatte, dass Förg der eifrigste Handlanger des Fürstbischofs von Bamberg gewesen war. »Fuchs von Dornheim« hatte Körner ihn genannt. Ich tippte den Begriff ein und klickte hastig erneut auf »Suchen«. Tatsächlich hatte ich damit mehr Erfolg. Mein Blick glitt hastig über die markierten Zeilen.
    Am 11. Februar 1632 wurde das Hochstift Bamberg von den Schweden besetzt, und der Fuchs von Dornheim floh unter Mitnahme eines Teils des Domschatzes nach Oberösterreich. Er verstarb im Alter von 47 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.
    Na toll, dachte ich. Das war ja wohl ein Schuss in den Ofen. Wenigstens hatte der ehemalige Fürstbischof nach der Besatzung offenbar keinen großen Schaden mehr anrichten können. Trotzdem war diese Information für mich wertlos. Ich war schon kurz davor, aufzugeben und mich einfach auf gut Glück ins Jahr 1630 beamen zu lassen, als mein Zeigefinger auf der Maus fast wie von selbst den Befehl »Weitersuchen« anklickte. Eine blaue Markierung erschien, und als ich einen Blick darauf warf, zuckte ich so heftig zusammen, als hätte ich an einen Stromzaun gefasst und einen kurzen, aber heftigen elektrischen Schlag bekommen.
    Der Bote kam nur um Minuten zu spät. Gegen sechs Uhr

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