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Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Titel: Heilige Mörderin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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jetzt nicht auch noch verlieren.«
    Ayane wandte ihren Blick, der für einen Moment in die Ferne geschweift war, wieder Kusanagi zu.
    »Ihre Blumen werden gegossen. Seien Sie ganz unbesorgt«, sagte Kusanagi, während er auf die Kasse zusteuerte.
    Vor dem Hotel hielt er ein Taxi an und fuhr zum Haus der  Mashibas. Ayanes letzter Blick hatte sich ihm unauslöschlich ins Gedächtnis gebrannt. Geistesabwesend sah er aus dem Fenster, als er das Schild eines Baumarkts entdeckte. Plötzlich hatte er eine Idee.
    »Halten Sie bitte, ich steige schon hier aus«, sagte er zu dem Fahrer.
    Nachdem er einen eiligen Einkauf in dem Baumarkt getätigt hatte, nahm er, nun besser gelaunt, ein anderes Taxi.
    Vor dem Haus der Mashibas stand ein Streifenwagen. Ganz schön auffällig, dachte Kusanagi.
    Neben dem Tor stand der uniformierte Polizist, der nach der Entdeckung der Leiche dort postiert gewesen war. Auch er schien Kusanagi wiederzuerkennen und nickte ihm wortlos zu. In der Diele der Villa standen drei Paar Schuhe im Schuhregal. Er erkannte Utsumis Turnschuhe. Die anderen beiden waren Männerschuhe, die einen billig und abgelaufen, die anderen neu und von Armani.
    Kusanagi ging den Flur entlang ins Wohnzimmer. Die Tür stand offen, aber als er den Raum betrat, war niemand darin. Kurz darauf hörte er Männerstimmen aus der Küche.
    »Es gibt keinen Hinweis darauf, dass da jemand etwas angefasst hat.«
    »Die Kriminaltechnik sagt auch, es sei über ein Jahr nichts daran gemacht worden.«
    Kusanagi spähte in die Küche. Vor dem Spülbecken kauerten Utsumi und ein Mann. Da die Schranktür darunter offen stand, konnte er das Gesicht des Mannes nicht sehen. Neben den beiden stand Kishitani.
    »Ah, Kommissar, da sind Sie ja«, sagte er, als er Kusanagi bemerkte.
    Utsumi wandte sich um. Sie wirkte verdutzt.
    »Was macht ihr da?«, fragte Kusanagi.
    Sie blinzelte. »Warum sind Sie hier?«
    »Beantworten Sie meine Frage. Was machen Sie da?«
    »Ist das eine Art, mit seinen fleißigen Mitarbeitern zu sprechen?«, ließ sich eine Stimme vernehmen. Der Mann unter der Spüle streckte den Kopf über die Tür.
    Erschrocken fuhr Kusanagi zusammen.
    »Yukawa, was hast du  …«, setzte er an. Dann wandertesein Blick zu Utsumi. »Sie haben ihn doch nicht hinter meinem Rücken hinzugezogen?«
    Sie biss sich auf die Lippen.
    »Was redest du denn da für ein Zeug? Muss Frau Utsumi dich um Erlaubnis fragen, wenn sie sich mit jemandem trifft?« Yukawa stand auf und lächelte ihn freundlich an. »Lange nicht gesehen, was? Gut siehst du aus.«
    »Ich dachte, du wolltest keine polizeilichen Ermittlungen mehr unterstützen?«
    »Prinzipiell habe ich meine Meinung auch nicht geändert. Allerdings mache ich von Zeit zu Zeit eine Ausnahme. Zum Beispiel, wenn mir etwas Unerklärliches vorgetragen wird, das mein Interesse als Wissenschaftler erregt. In diesem Fall habe ich auch noch andere Gründe, aber die muss ich dir ja nicht verraten.« Yukawa warf Utsumi einen vielsagenden Blick zu.
    Kusanagi sah ebenfalls zu ihr hin. »Ist das die nochmalige Untersuchung, die Sie vornehmen wollten?«
    Utsumi sah ihn mit halboffenem Mund an. »Hat Frau Mashiba Ihnen das gesagt?«
    »Sie haben sie angerufen, als ich gerade mit ihr sprach. Ach ja, fast hätte ich das Wichtigste vergessen.  – Kishitani, du siehst aus, als hättest du gerade nichts zu tun.«
    Der jüngere Mann richtete sich auf, als sein Name fiel. »Ich sollte bei Professor Yukawas Untersuchung dabei sein. Frau Utsumi hätte vielleicht etwas übersehen können.«
    »Dann werde ich dich jetzt ablösen, und du wirst die Blumen gießen.«
    Kishitani blinzelte. »Ich soll die Blumen gießen?«
    »Frau Mashiba hat liebenswürdigerweise die Villa verlassen, um uns unsere Ermittlungen zu erleichtern. Da könnenwir ihr doch wenigstens diesen Gefallen tun, nicht wahr? Du brauchst nur den Garten zu gießen, den Balkon im ersten Stock übernehme ich.«
    Kishitani verzog mürrisch das Gesicht, verließ dann aber widerspruchslos die Küche.
    »So, nun möchte ich, dass ihr mir erklärt, worum es bei dieser neuen Untersuchung geht.« Kusanagi setzte die Papiertüte, die er bei sich trug, auf dem Boden ab.
    »Was ist denn da drin?«, fragte Utsumi.
    »Es hat nichts mit unserem Fall zu tun. Also, worum geht es hier?« Kusanagi verschränkte die Arme und sah Yukawa an. Dieser zog die Daumen aus den Taschen seiner Hose, die vermutlich auch von Armani war, und lehnte sich gegen die Spüle. Er trug Handschuhe.
    »Deine

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