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Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Titel: Heilige Mörderin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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Schlauch behutsam in einen Acrylbehälter.
    »So, wir nehmen das dann mit«, sagte einer der Techniker zu Kusanagi.
    »Ja, bitte tun Sie das«, erwiderte dieser.
    Inzwischen war auch der Mann vom Kundendienst eingetroffen. Der Kommissar sah zu, wie er einen neuen Filter plus Schlauch einsetzte. Anschließend ging er zum Sofa, auf dem mit düsterer Miene Ayane saß. In der Tasche neben ihr befand sich die Kleidung, die sie aus dem Schlafzimmer geholt hatte.
    »Entschuldigen Sie die ganzen Umstände«, sagte Kusanagi.
    »Aber nein, das macht doch nichts. Ich bin froh, dass der Filter endlich gewechselt wurde.«
    »Ich frage meinen Vorgesetzten wegen der Rechnung.«
    »Aber ich bitte Sie. Es geht doch um etwas, das ich benutze.« Ayane lächelte, wurde aber sofort wieder ernst. »Hat jemand etwas in den Filter getan?«
    »Ich weiß es nicht. Wir untersuchen nur jede Möglichkeit.«
    »Wenn das Gift im Filter war, wie mag es hineingekommen sein?«
    »Tja, wenn ich das wüsste«, murmelte Kusanagi und sah nach Yukawa, der in der Küchentür stand und den Mann vom Kundendienst beobachtete. Dann drehte er sich um und wandte sich an Ayane.
    »Stimmt es wirklich, dass Ihr Mann nur Mineralwasser trank?«
    Kusanagi fand, die Frage kam ziemlich unvermittelt, und sah Ayane an. Sie nickte.
    »Ja. Deshalb hatten wir immer einen Vorrat im Kühlschrank.«
    »Und Sie sagten, dass er dieses Wasser auch für seinen Kaffee benutzte?«
    »Ja, genau.«
    »Aber Sie selbst haben auch manchmal Leitungswasser verwendet, wie ich gehört habe?«
    Bei dieser Bemerkung Yukawas ging Kusanagi ein Licht auf. Offenbar hatte Utsumi ihm interne Informationen weitergegeben.
    »Ja, aus Gründen der Sparsamkeit.« Ayane lächelte ein wenig. »Ich konnte seine Meinung, dass Leitungswasser ungesund sei, nicht teilen. Wenn man warmes Wasser aus der Leitung nimmt, kocht es außerdem schneller. Er hat es ja auch nie bemerkt.«
    »Da pflichte ich Ihnen bei. Ob Leitungswasser oder Mineralwasser, es macht keinen großen Unterschied im Geschmack«, verkündete Yukawa mit ernster Miene.
    Kusanagi warf ihm einen spöttischen Blick zu: Gerade du, der noch bis vor kurzem Instantkaffee getrunken hat. Doch Yukawa fuhr unbeeindruckt fort, entweder hatte er den Blick überhaupt nicht bemerkt, oder er kümmerte ihn nicht.
    »Wie hieß nochmal die Dame, die am Sonntag den Kaffee gemacht hat? Die Assistentin von Frau Mashiba …«
    »Hiromi Wakayama«, sagte der Kommissar.
    »Ach ja, Frau Wakayama. Auch sie hat wie Sie Leitungswasser benutzt. Und es ist nichts geschehen. Daher drängt sich der Verdacht auf, dass das Gift im Mineralwasser gewesen sein muss. Allerdings gibt es noch eine Quelle für Wasser – den Filter. Es ist doch möglich, dass Ihr Mann, vielleicht um Mineralwasser zu sparen oder so, für seinen Kaffee Wasseraus dem Filter verwendet hat. Daraus ergibt sich ein Verdacht gegen den Filter.«
    »Das verstehe ich, aber kann man einen Filter überhaupt vergiften?«
    »Unmöglich ist es sicher nicht. Die Kriminaltechniker werden uns die Antwort geben.«
    »Aber wann hätte der Mörder dann das Gift hineingetan?« Ayane sah Kusanagi ernst an. »Wie ich Ihnen bereits mehrmals erzählt habe, hatten wir am Freitag zuvor hier eine Party. Und der Filter war völlig in Ordnung.«
    »So scheint es«, sagte Yukawa. »Das heißt, er müsste auf jeden Fall danach vergiftet worden sein. Und wenn wir annehmen, dass nur Ihr Mann das Ziel des Mörders war, musste er einen Zeitpunkt wählen, als dieser sich allein im Haus befand.«
    »Nach meiner Abreise, nicht wahr? Vorausgesetzt, dass ich nicht die Mörderin bin.«
    »So ist es«, pflichtete Yukawa ihr ungerührt bei.
    »Wir wissen ja noch gar nicht, ob der Wasserfilter vergiftet wurde. Deshalb sind solche Spekulationen sinnlos«, sagte Kusanagi in vermittelndem Ton und stand auf. Er entschuldigte sich, warf Yukawa einen vielsagenden Blick zu und verließ das Wohnzimmer.
    Im Flur wartete er auf ihn.
    »Was hast du vor?«, fragte er in scharfem Ton.
    »Wie bitte?«
    »Aus deiner Wortwahl schließe ich, dass du Frau Mashiba verdächtigst. Ich fasse es nicht. Jetzt verbündest du dich mit Utsumi, weil sie dich um Hilfe gebeten hat, oder was?«
    Yukawa zog erstaunt die Brauen hoch. »Was soll diese absurde Anschuldigung? Wann hätte ich mich mit Utsumi verbündet?Ich gehe rein logisch vor. Frau Mashiba ist viel gelassener als du.«
    Kusanagi biss sich auf die Lippe. Doch als er gerade zu einer Antwort ansetzte, hörte er, wie eine

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