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Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Titel: Heilige Mörderin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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Tsukui. Das Buch ist vor vier Jahren erschienen. Es ist vergriffen.«
    »Hast du ihre Telefonnummer?«
    »Nein.« Kishitani schaute von seinem Notizbuch auf. »Sie ist tot.«
    »Was? Seit wann?«
    »Seit etwa zwei Jahren. Sie hat Selbstmord begangen. In ihrer Wohnung.«

Kapitel 19
    Utsumi schrieb gerade ihren Bericht, als Kusanagi und Kishitani das Revier in Meguro betraten. Beide machten ein sorgenvolles Gesicht.
    »Wo ist der Alte? Ist er schon zurück?«, fragte Kusanagi etwas respektlos.
    »Ich glaube, er ist im Vernehmungsraum.«
    Kusanagi verließ ohne Antwort das Büro. Kishitani machte eine ratlose Geste.
    »Hat er schlechte Laune?«, fragte Utsumi.
    »Wir haben sie gefunden. Yoshitaka Mashibas frühere Freundin.«
    »Aber das ist doch gut. Warum ist er trotzdem so –«
    »Es gibt da eine unerwartete Entwicklung.« Kishitani setzte sich auf einen Rohrstuhl.
    Er erzählte der überraschten Utsumi, dass die frühere Geliebte von Mashiba bereits verstorben war.
    »Ach, deshalb ist er so schlechter Laune.«
    Utsumis Telefon klingelte. Es war Yukawa. Sie war überrascht. Immerhin hatten sie sich gerade erst getroffen und ausführlich gesprochen.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Wo sind Sie gerade?«, fragte Yukawa unvermittelt.
    »Auf dem Revier in Meguro.«
    »Ich bräuchte noch mal Ihre Hilfe. Können wir uns jetzt gleich treffen?«
    »Ja, kein Problem. Worum geht es denn?«
    »Das erzähle ich Ihnen, wenn wir uns sehen. Wo?« Yukawa klang ungewöhnlich aufgeregt.
    »Ich könnte zur Universität kommen.«
    »Ich bin schon auf dem Weg nach Meguro. Schnell, sagen Sie, wo.«
    Utsumi nannte ein Kettenrestaurant in der Nähe, und Yukawa legte auf. Sie packte den Bericht, an dem sie schrieb, in die Tasche, nahm ihre Jacke und verließ das Revier.
    Sie trank gerade einen Tee in dem verabredeten Restaurant,  als Yukawa eintrat. Er setzte sich zu ihr und bestellte Kakao.
    »Keinen Kaffee?«
    »Nein, die beiden Tassen, die ich vorhin mit Ihnen getrunken habe, reichen mir.« Yukawa wurde ernst. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie so unvermittelt herzitiert habe.«
    »Macht gar nichts. Also, worum geht es?«
    Nachdem der Professor kurz den Blick gesenkt hatte, sah er Utsumi an. »Eine Frage noch: An Ihrem Verdacht gegen Frau Mashiba hat sich nichts geändert, oder?«
    »Nein, sie ist noch immer meine Hauptverdächtige.«
    »Gut.« Yukawa zog ein gefaltetes Blatt Papier aus der Innentasche seines Jacketts und legte es auf den Tisch. »Bitte lesen Sie das.«
    Utsumi griff danach und breitete es aus. Sie las den Inhalt und runzelte die Stirn. »Was ist das?«
    »Ich möchte, dass Sie über den Inhalt nachdenken. Nicht nur oberflächlich, Sie müssen ganz genau nachdenken.«
    »Ist er des Rätsels Lösung?«
    Yukawa blinzelte und seufzte leise. »Nein, wahrscheinlich nicht. Er belegt eher seine Unlösbarkeit. Im Polizeijargon würde man so was wohl Hintergrundermittlung nennen.«
    »Können Sie mir das näher erklären?«
    »Wir nehmen an, dass Frau Mashiba den Kaffee vergiftet hat. Wie hat sie das getan? Wir haben nicht die geringste Ahnung. Wir haben also eine Gleichung ohne Lösung vor uns. Obwohl es doch eine geben könnte.«
    »Eine Lösung?«
    »Allerdings ist sie rein theoretisch.«
    »Inwiefern theoretisch?«
    »Theoretisch ist sie denkbar, praktisch jedoch unmöglich. Es gäbe da einen Trick, aber es ist nahezu unmöglich, ihn durchzuführen.«
    Utsumi zuckte die Achseln. »Ich verstehe nicht, worauf Sie  hinauswollen. Heißt das, ich führe diese Untersuchung durch, um zu beweisen, dass die Tat unmöglich ist?«
    »Zu beweisen, dass es auf etwas keine Antwort gibt, kann auch wichtig sein.«
    Er streckte die Hand aus und nahm den Zettel, der auf dem Tisch lag. »Das ist eine Berufskrankheit bei Wissenschaftlern. Auch wenn eine Lösung nur theoretisch möglich ist, muss ich  sie finden.« Er faltete das Papier ordentlich zusammen und steckte es wieder ein. Ein Lächeln trat auf seine Lippen. »Vergessen Sie, was ich gesagt habe.«
    »Professor Yukawa, bitte erzählen Sie mir von dem Trick. Ich bilde mir ein Urteil, nachdem ich Ihre Theorie gehört habe. Wenn ich denke, dass es sich lohnen könnte, gehe ich ihr nach.«
    »Ich bin nicht einverstanden.«
    »Warum nicht?«
    »Sobald Sie den Trick kennen, sind Sie voreingenommen. Und können nicht mehr objektiv ermitteln. Vielleicht wollen Sie auch gar nicht in diese Richtung ermitteln, aber dannbrauchen Sie den Trick auch nicht zu kennen. Jedenfalls kann ich nicht darüber

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