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Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Titel: Heilige Mörderin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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Grund. Ich habe darauf bestanden, bis zu unserer Hochzeit Verhütungsmittel zu benutzen.«
    »Ich verstehe. Könnte es sein, dass Ihr Mann dies bei Junko Tsukui nicht getan hat?«, fragte Kusanagi, obwohl er sich ziemlich zudringlich vorkam.
    »Vermutlich nicht. Deshalb hat er sie sicher auch abserviert.«
    »Abserviert?«
    »Ja, so war er eben.«
    Kusanagi schloss sein Notizbuch. »Das war’s. Vielen Dank.«
    »Sind wir schon fertig?«
    »Ja, ich muss mich bei Ihnen für die unangenehmen Fragen entschuldigen.«
    »Das macht doch nichts. Auch ich habe vor meinem Mann andere Männer gekannt.«
    »Ja, natürlich«, sagte Kusanagi. »So, und nun werde ich Ihnen helfen, den Wandbehang aufzuhängen.«
    Ayane griff nach der Papiertüte. Doch plötzlich überlegtesie es sich anders. »Ach nein, heute lassen wir das lieber. Ich muss die Wand erst reinigen. Danach hänge ich ihn selbst auf.«
    »Wie Sie meinen. Er macht sich bestimmt gut an der Stelle. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Hilfe brauchen.«
    Ayane bedankte sich.
    Nachdem er Anne’s House verlassen hatte, ging Kusanagi  noch einmal Ayanes Antworten durch. Yukawas Worte hatten sich ihm eingeprägt: Ich weiß, dass du dich bei deiner Arbeit als Polizist niemals von Gefühlen beeinflussen lassen würdest.

Kapitel 24
    »Nächster Halt Hiroshima«, ertönte die Durchsage. Utsumi nahm die Kopfhörer ihres iPod ab und verstaute ihn in ihrer Tasche.
    Sie trat an die Zugtür und warf einen Blick in ihr Notizbuch. Junko Tsukuis Elternhaus lag in Takaya-cho, in einem Bezirk im Osten von Hiroshima. Der nächste Bahnhof hieß Nishi-Takaya. Als Utsumi ihren Besuch am Telefon angekündigt hatte, hatte die Mutter verunsichert gewirkt. Sie war bereits von Kusanagi zum Selbstmord ihrer Tochter befragt worden.
    An einem Kiosk im Bahnhof von Hiroshima kaufte Utsumi sich eine Flasche Mineralwasser und stieg dann in die San’yo-Hauptlinie. Bis Nishi-Takaya waren es neun Stationen. Die Fahrt würde etwa vierzig Minuten dauern. Utsumi kramte ihren iPod wieder heraus. Während sie ein Album von Masaharu Fukuyama hörte, trank sie das Mineralwasser. Das Etikett wies es als besonders weich aus. Für welche Gerichte eignete sich das noch mal besonders gut? Yukawa hatte es ihr ja vor kurzem erklärt, aber sie konnte sich nicht richtig erinnern.
    Der Professor war offenbar überzeugt, dass das Gift über den Wasserfilter in den Kaffee gelangt war. Dennoch weigerte er sich, sie einzuweihen, welchen besonderen Trick der Täter dabei angewandt hatte.
    Theoretisch sei er vorstellbar, praktisch undurchführbar, hatte Yukawa gesagt. Als Utsumi ihm später das Ergebnis derErmittlungen mitteilte, mit denen er sie beauftragt hatte, hatte er wieder von Unmöglichkeit gesprochen.
    Auch wenn er ihr nichts Näheres hatte sagen wollen, hatte sie doch ein paar Hinweise. Da war zunächst der Auftrag, den Wasserfilter vom Labor Spring 8 noch einmal gründlich auf Rückstände untersuchen zu lassen. Er hatte sogar die Artikelnummer des Filters notiert.
    Das Ergebnis dieser Untersuchung stand noch aus, und die kriminaltechnische Untersuchung des Filters hatte nichts Ungewöhnliches ergeben. Er war das letzte Mal vor ungefähr einem Jahr ausgewechselt worden und entsprechend verschmutzt, aber es gab keine Spuren, dass an ihm irgendetwas verändert oder hinzugefügt worden war. Die Artikelnummer entsprach ebenfalls den Vorschriften. Aber Yukawa hatte nur zugehört, sich bedankt und aufgelegt.
    Mehr noch beschäftigte Utsumi, dass Yukawa dem Kommissar geraten hatte, nicht nur die näheren Umstände des Falles zu untersuchen, sondern auch die weiter zurückliegende Vergangenheit. Also musste er ein besonderes Interesse an Junko Tsukuis Selbstmord haben.
    Was konnte das bedeuten? Yukawa war nicht der Mann, der sich grundlos für nebensächliche Unstimmigkeiten in der Vergangenheit interessierte.
    Das einstöckige Haus der Tsukuis lag etwa fünf Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt an einem Hang. Direkt dahinter begann der Wald. Es war im westlichen Stil erbaut. Utsumi fand es ein bisschen zu groß für eine einzelne Dame. Am Telefon hatte sie erfahren, dass Junkos Vater verstorben war und der älteste Sohn nach seiner Hochzeit ins Stadtzentrum von Hiroshima gezogen war.
    Utsumi klingelte, und prompt kam die Antwort durch dieGegensprechanlage. Yoko Tsukui, eine hagere Frau von etwa Mitte sechzig, hatte sie schon erwartet. Es schien sie zu beruhigen, dass Utsumi allein gekommen war. Vielleicht hatte sie

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