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Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Titel: Heilige Mörderin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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das hat ja mit Ihnen nichts zu tun.«
    Kusanagi senkte unwillkürlich den Blick, als sie ihn ansah.
    »Das muss alles sehr anstrengend für Sie sein. Wir tun unser Möglichstes, um den Fall zu lösen, so schnell es geht. Wie wäre es, wenn Sie sich einfach etwas ausruhen würden?«
    »Ja, vielleicht sollte ich eine kleine Reise machen, um auf andere Gedanken zu kommen.«
    »Das wäre gut.«
    »Das habe ich schon ewig nicht getan. Früher bin ich sogar allein ins Ausland gereist.«
    »Stimmt, Sie haben ja in England studiert.«
    »Das haben Ihnen sicher meine Eltern erzählt. Lang ist es her.« Ayane sah ihn an. »Ach ja, ich hätte auch noch eine Bitte an Sie, Herr Kommissar.«
    »Nur heraus damit.« Kusanagi stellte die ausgetrunkene Tasse auf den Tisch.
    »Finden Sie nicht auch, dass die Wand dort etwas kahl aussieht?«
    Bis vor kurzem musste etwas Viereckiges dort gehangen haben, man sah noch die Ränder.
    »Dort war ein Wandbehang. Hiromi hatte ihn gemacht, und ich habe ihn ihr geschenkt. Jetzt sieht die Stelle so kahl aus, und ich finde, ich sollte dort wieder etwas aufhängen.«
    »Das stimmt. Haben Sie sich schon für etwas entschieden?«
    »Ja, ich habe es heute von zu Hause mitgebracht.« Ayane stand auf und holte eine ausgebeulte Papiertüte, die in einer Ecke stand. »Der Wandbehang aus dem Schlafzimmer. Dort hat er ja keinen Sinn mehr.«
    Kusanagi stand auf. »Na, dann wollen wir mal.«
    »Danke.« Ayane griff in die Tüte, zog die Hand aber gleich wieder heraus. »Aber möchten Sie nicht lieber vorher Ihre Fragen stellen? Deshalb sind Sie ja schließlich hier.«
    »Nein, das kann ich später immer noch machen.«
    Ayane sah ihn mit ernster Miene an. »Nein, das kann ich nicht zulassen. Sie sind dienstlich hier, und das geht vor.«
    Kusanagi lachte und zückte seinen Notizblock. Als er seinen Blick wieder auf Ayane richtete, hatte sie die Lippen fest zusammengepresst.
    »Dann stelle ich Ihnen also jetzt meine Fragen.«
    »Bitte«, sagte Ayane.
    »Wir haben den Namen einer Frau herausgefunden, mit der Ihr Mann sich traf, bevor er Sie kennenlernte. Es handelt sich um eine gewisse Junko Tsukui. Haben Sie diesen Namen schon einmal gehört?«
    Kusanagi zeigte Ayane den Namen in seinem Notizbuch.
    Ayane sah ihm in die Augen. »Ich höre diesen Namen zum ersten Mal«, antwortete sie.
    »Hat Ihr Mann jemals eine Bilderbuchautorin erwähnt? Jede Kleinigkeit kann uns helfen.«
    Ayane überlegte.
    »Junko Tsukui hat Bilderbücher geschrieben und illustriert. Könnte es nicht sein, dass Ihr Mann Ihnen von ihr erzählt hat?«
    Ayane senkte den Blick und nahm einen Schluck von ihrem Tee.
    »Es tut mir leid, aber ich erinnere mich nicht, dass mein Mann je über eine Bilderbuchautorin gesprochen hätte. Wenn, dann hätte ich es bestimmt nicht vergessen. Solche Menschen gehörten nicht zu seinen Kreisen.«
    »Gut, da kann man nichts machen.«
    »Hat diese Frau denn etwas mit dem Fall zu tun?«, fragte Ayane.
    »Das wissen wir nicht. Wir stehen noch immer am Anfang.«
    »Ich verstehe.« Ayane wandte den Blick ab und blinzelte.
    »Darf ich Ihnen noch eine Frage stellen? Vielleicht sollte ich Sie das nicht fragen, aber die Betreffende ist nicht mehr unter uns.«
    »Die Betreffende?« Ayane sah auf.
    »Ja, Junko Tsukui. Sie ist ebenfalls verstorben. Vor zwei Jahren.«
    »Oh.« Ayanes Augen weiteten sich.
    »Es gibt Hinweise, dass Ihr Mann seine Freundschaft mit Frau Tsukui geheim gehalten hat, was vielleicht auch die Schwierigkeiten bei unseren Ermittlungen erklärt. Wir fragen uns, warum er das wohl getan hat. Hat er sich zu Anfang Ihrer Beziehung auch so verhalten?«
    Ayane umschloss ihre Tasse mit beiden Händen und überlegte. »Nein«, sagte sie nachdenklich. »Das hätte auch nicht funktioniert. Denn als wir uns kennenlernten, war Herr Ikai dabei.«
    »Ach ja, richtig.«
    »Vielleicht hätte mein Mann sonst auch versucht, unsere Beziehung zu verbergen.«
    »Aus welchem Grund hätte er das tun sollen?«
    »Im Fall einer Trennung hätte er niemandem etwas zu erklären brauchen.«
    »Sie meinen, er hätte von Anfang erwogen, sich wieder von Ihnen zu trennen?«
    »Eher erwog er, dass seine Partnerin vielleicht keine Kinder bekommen konnte. Dann hätte er sich sofort getrennt.«
    »Kinder waren also sein höchstes Ziel, nicht wahr? Dennoch hat er Sie geheiratet, ohne dass Sie in anderen Umständen waren.«
    Ayanes Augen blitzten verschmitzt, etwas, das er bis dahin bei ihr nicht gesehen hatte.
    »Dafür gab es einen einfachen

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