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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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nickte.
    »Sehr gut«, sagte er, offenbar aus dem Gefühl heraus, daß irgendein Kommentar von ihm erwartet wurde. »Aber wer steckt hinter dem Ganzen? Das müssen wir herausfinden.«
    Geoffrey, der nur allzu bereit war, diesen neuerdings aufgetauchten Watson als Watson zu übertreffen, gab mit entsprechenden Lauten zu verstehen, daß er anderer Meinung war. »Das Beste, was wir machen können«, stellte er dogmatisch fest, »ist, nicht im Weg zu stehen und keine dummen Fragen zu stellen. Schließlich kümmern sich schon zwei Leute um diese Angelegenheit. Und Gott behüte«, sagte er mit Nachdruck, »daß Leute wie wir uns jemals als Gesetzesvertreter aufspielen.«
    »Ich glaube, ich wäre ziemlich gut darin«, sagte Fielding standhaft. Pause. »Geoffrey?«
    »Ja?«
    »Glauben Sie, einer von diesen Leuten könnte mir helfen, zum Secret Service zu kommen?«
    »Himmelherrgott! Haben Sie sich das denn noch immer nicht aus dem Kopf geschlagen? Sie sind ungeeignet, sage ich Ihnen, ungeeignet –«
    »Ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich ungeeigneter bin als sonst jemand. Sie verstehen nicht, worum es mir geht.«
    »Das verstehe ich sehr gut. Und Sie liegen mit Ihren romantischen Vorstellungen völlig falsch – Sie sind verrückt … Der Secret Service hat nicht nur was mit Pistolen und schönen Spioninnen und Geheimcodes zu tun, müssen Sie wissen«, fuhr Geoffrey ernst fort, obwohl er absolut keine Ahnung hatte. »Da gibt es viel Routine und Bürokram und« – seine Phantasie kam ihm rasch zu Hilfe – »und man hängt in Pubs herum und belauscht Soldaten.« (»Warum?« sagte Fielding.) »Als nächstes behaupten Sie noch, daß es hier Spione gibt – in Tolnbridge …«
    »… Und das ist auch noch so eine Sache«, klagte der Inspektor gerade zu Geoffreys Linken. »Es gibt Spione hier – feindliche Agenten. Informationen sind durchgesickert – nichts Wichtiges, Gott sei Dank, aber dennoch symptomatisch …«
    Glücklicherweise hörte Fielding das nicht. Geoffrey hielt so lange inne, bis er die ungeheuerliche Mitteilung verdaut und sich vergewissert hatte, daß der Inspektor es ernst meinte, bevor er das Gespräch auf andere Themen lenkte. Fen schenkte dem wenig Beachtung. Eingedenk seines Hobbys hatte er angefangen, auf der Suche nach Insekten in Sträucher und Büsche zu spähen.
    »Wie war’s an den Felsen?« fragte Geoffrey.
    »Stacheldraht«, antwortete Fielding betrübt. »Man bleibt ständig dran hängen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, daß sich eine Invasion davon lange aufhalten läßt.« Ihm fiel etwas ein. »Haben Sie irgendwas Näheres über die Sache mit dem Manuskript herausgefunden, das dieses Mädchen verbrannt hat?«
    »Großer Gott«, sagte Geoffrey erschreckt. »Nein, hab ich nicht. Aber ich denke nicht, daß das irgend etwas mit unserer Geschichte zu tun hat.«
    Fielding schüttelte den Kopf; seiner ernsten Miene nach zu urteilen hielt er den Vorfall offenbar für höchst bedeutsam. Außerdem war er von den maßgeblichen Stellen übersehen worden. Er schob die Sache in Gedanken vorerst beiseite, wenn auch mit der naiven Zuversicht eines Investors, der wertlose Aktien in der Hoffnung behält, daß sie ihn eines Tages steinreich machen. »Haben Sie mit dem Wirt gesprochen?«
    »Nein. Er war nicht da.«
    Fielding sah ihn leicht vorwurfsvoll an. »Sie haben die ganze Zeit getrunken.«
    »Das habe ich allerdings«, sagte Geoffrey mit der eingebildeten Würde, die Alkohol erzeugt.
    »… legt ihre Eier in einer Art milchweißer Blase«, sagte Fen gerade. »Dann, um Mai herum, platzt die Blase auf …«
    »Übrigens, Sir«, sagte der Inspektor unvermittelt, »wir haben noch gar nicht näher über die Sache mit dem Grab gesprochen – Sie wissen schon, die Grabplatte, die bewegt worden ist.«
    »Ach du meine Güte!« stieß Fen hervor. » Allerdings nicht. Glauben Sie, Brooks hat das Grab des alten Schurken Thurston gemeint? Aber Sie sagten doch, das Mauerwerk wurde nicht angetastet, und da ist doch gar keine Grabplatte. Platte. Platte …« Er schnippte mit den Fingern, »Ich hab’s! Das muß das gewaltige Wandgrab von St. Ephraim sein, direkt unter der Bischofsgalerie. Das ist das einzige, das nicht fest verschlossen ist – es hat nämlich eine Platte, die von sechs Vorhängeschlössern gehalten wird. Ich vermute, die Schlüssel müssen irgendwo sein.« Er überlegte. »Aber ich frage mich, wieso –? Hmm. Möglicherweise hat jemand versucht, es als Versteck zu benutzen. Vielleicht hat

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