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Heiliger Zorn

Heiliger Zorn

Titel: Heiliger Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
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es nicht genauso machen?« Murakami richtete einen Finger auf die Gestalt auf dem Gravschlitten. »Was diese Frau in ihrem Kopf hat, wird mit den Maschinen sprechen, die die Marsianer zurückgelassen haben. So erfahren wir vielleicht irgendwann, wohin sie verschwunden sind – vielleicht kann es uns sogar zu ihnen fuhren.« Er unterdrückte ein Lachen. »Und der Witz ist, dass sie weder eine Archäologin noch ein trainierter Envoy-Offizier oder eine Marsianerspezialistin ist. Nein. Sie ist eine verdammte Glücksjägerin, Tak, eine Söldnerin und Maschinenkillerin an der Grenze zur Psychotikerin. Und niemand weiß, wie viele noch herumlaufen, die wie sie sind, alle mit diesem Zeug in den Köpfen. Hast du eine ungefähre Ahnung, wie viel Mist das Protektorat diesmal gebaut hat? Du warst oben in New Hok. Kannst du dir die Konsequenzen vorstellen, wenn unser erster Kontakt mit einer hyperfortgeschrittenen Alienkultur durch diese Leute zustande kommt? Wir können von Glück sagen, wenn die Marsianer nicht zurückkommen und jeden Planeten sterilisieren, den wir kolonisiert haben, nur um kein Risiko einzugehen.«
    Plötzlich hatte ich das Bedürfnis, mich wieder zu setzen. Das Zittern vom Betäubungsschuss überrollte mich erneut, stieg von den Eingeweiden bis zum Kopf hinauf und machte mich schwindlig. Ich schluckte die Übelkeit hinunter und versuchte geradeaus zu denken, während die plötzlich aus der Erinnerung aufgetauchten Einzelheiten um mich herum Lärm machten. Sylvies Schleicher in lakonischer, mörderischer Aktion gegen die Staffel der Skorpiongeschütze.
    Euer ganzes Lebenssystem ist mit unserem unvereinbar.
    Genau. Davon abgesehen wollen wir euer Scheißland.
    Orr mit seiner Brechstange, wie er über dem defekten Karakuri im Tunnel unter Drava stand. Knipsen wir das Ding jetzt aus oder was?
     ?
    DeCom-Draufgängertum an Bord der Gewehre für Guevara, durchaus amüsant in der grotesken Anmaßung, bis man es in einen Kontext stellte, der vielleicht etwas bedeutete.
    Las, wenn dir irgendwann mal eine Möglichkeit einfällt, ein Orbital zu deCommen, sag Bescheid.
    Da wär ich auch gern dabei. Wenn du ein Orbital runterholst, würden sie Mitzi Harlan dazu bringen, dir für den Rest deines Lebens jeden Morgen einen zu blasen.
    Ach du Scheiße.
    »Du glaubst wirklich, sie wäre dazu imstande?«, fragte ich benommen. »Du glaubst, sie kann mit den Orbitalen reden?«
    Er bleckte die Zähne. Es war eigentlich kein Grinsen. »Tak, ich gehe davon aus, dass sie bereits mit ihnen gesprochen hat. Im Augenblick haben wir sie ruhiggestellt, und die Tseng-Ausrüstung passt auf, ob sie sendet – das gehört zum Auftrag –, aber niemand kann sagen, was sie bereits getan hat.«
    »Und wenn sie loslegt?«
    Er zuckte die Achseln und wandte den Blick ab. »Dann habe ich meine Befehle.«
    »Großartig! Sehr konstruktiv.«
    »Verdammt, Tak, wir haben keine Wahl!« Verzweiflung kratzte in seiner Stimme. »Du kennst die verrückte Scheiße, die in New Hok abläuft. Mimints tun Dinge, die sie nicht tun sollen, Mimints, die nach Plänen gebaut wurden, an die sich niemand aus den Siedlerkriegen erinnert. Jeder glaubt, es wäre eine Art maschineller Evolution, Nanotechnik, die erwachsen geworden ist, aber was ist, wenn das gar nicht stimmt? Was ist, wenn die DeCom das ausgelöst hat? Was ist, wenn die Orbitale aufwachen, weil sie etwas von der Kommandosoftware mitbekommen und sie irgendwie auf die Mimints reagieren? Dieses Zeug war dazu konstruiert, sich mit marsianischen Maschinensystemen gut zu stellen, so weit wir sie verstanden haben, und nun hören wir von Latimer, dass es funktioniert. Also warum sollte es hier nicht funktionieren?«
    Ich starrte Sylvie Oshima an, und Jads Stimme hallte durch meinen Kopf.
    … dieses blöde Gequassel, diese Aussetzer, uns zu Gebieten zu schicken, wo schon andere gearbeitet hatten, das alles ist nach Iyamon passiert…
    … ein paarmal, als wir Mimint-Aktivitäten orteten, war schon alles vorbei, als wir eintrafen. Sah aus, als hätten sie sich gegenseitig bekämpft…
    Mein Geist wirbelte entlang der Bahnen davon, die Murakamis eigene Envoy-Intuition mir geöffnet hatte. Was war, wenn sie gar nicht gegeneinander gekämpft hatten? Oder wenn…
    Sylvie, nur halb bei Bewusstsein auf einer Koje in Drava, wie sie murmelte: Es kannte mich. Es. Wie ein alter Freund. Wie ein…
    Die Frau, die sich Nadia Makita nannte, die auf einer anderen Koje an Bord der Bewohner der Insel Boubin lag.
    Grigori. Da unten

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