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Heirate nie einen Italiener

Heirate nie einen Italiener

Titel: Heirate nie einen Italiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Lorenzo bestimmt und nahm Helens Hand, als wollte er die Szene von damals nachstellen. “Wie ich mich an deine Worte erinnere, dass es nicht heißen muss, dass eine Frau einen anderen Mann liebt, wenn sie den einen nicht liebt.”
    “Das
muss
es auch weiterhin nicht”, erwiderte Helen unsicher. Doch um den Gefühlen, die sie für Lorenzo in diesem Moment empfand, wirklich trauen zu können, war die Angst, die sie um ihn ausgestanden hatte, noch zu frisch. “Anders als damals würde ich heute allerdings nicht mehr ausschließen, dass es das heißen
kann”
, beließ sie es bei einer Andeutung.
    “Dann hast du deine Meinung also …?”
    Lorenzo unterbrach sich mit einem bedauernden Lächeln und zog die Hand zurück, weil unvermittelt der Ober aufgetaucht war und das Essen servierte.
    Es schien, als wäre mit dem Abbruch der zärtlichen Berührung auch das Thema jäh beendet, denn obwohl sie sich den weiteren Abend über angeregt unterhielten, kam keiner der beiden mehr darauf zu sprechen. Helen unternahm einige Male den Versuch, doch im entscheidenden Moment verließ sie jedes Mal der Mut.
    Deshalb hoffte sie inständig, dass Lorenzo sich ein Herz nehmen und es wagen würde, die Frage noch einmal vollständig zu wiederholen.
    Je länger sie vergeblich wartete, desto größer wurde ihre Niedergeschlagenheit. Was Lorenzo nicht einmal bemerkte – wahrscheinlich, weil er nicht weniger bedrückt war als sie.
    Die wenigen Tage in New York, auf die Lorenzo sich so gefreut hatte, vergingen wie im Flug. Von morgens bis abends hatte er geschäftliche Termine, und sein Handy stand nicht still.
    Wenigstens den letzten Abend hatte er sich frei halten können, um ihn gemeinsam mit Helen zu verbringen. Widerwillig begleitete er sie zu ihren Eltern, die auf seinem Besuch bestanden hatten.
    “Du musstest hoffentlich nicht allzu sehr leiden”, entschuldigte sich Helen auf dem Rückweg, weil ihre Eltern ihn mit großer Selbstverständlichkeit als ihren künftigen Schwiegersohn behandelt hatten.
    “Ich werde es überleben”, erwiderte er lächelnd. “Allerdings könntest du mich zur Wiedergutmachung noch zu einem Drink einladen.”
    Eine innere Stimme warnte Helen eindringlich davor, auf Lorenzos Vorschlag einzugehen. Es bedrückte sie schon genug, dass er am nächsten Tag abreisen würde, und je länger sie den Abschied vor sich herschob, umso größer wurde die Gefahr, dass ihre Gefühle ihr einen Streich spielten.
    “Gern”, stimmte sie rasch zu und schlug vor, in den Nachtclub des Elroy zu gehen, der ein beliebtes Ziel für Nachtschwärmer war.
    Auch an diesem Abend war er gut besucht, und sie fanden erst nach langem Suchen einen freien Tisch. Doch sobald die Band zu spielen begann, zog es sie ohnehin auf die Tanzfläche, die sie erst nach einer halben Stunde verließen.
    “Du tanzt wie eine Fee, trotzdem bin ich ganz schön außer Atem”, sagte Lorenzo, als sie wieder Platz genommen hatten, und fächelte sich Luft zu.
    Helen war nicht weniger erschöpft, musste sich aber eingestehen, dass das ausgelassene Tanzen daran nicht die Hauptschuld trug. Seit drei Tagen hatte sie an nichts anderes als an den Moment denken können, in dem es hieß, Abschied von Lorenzo zu nehmen und mit der Ungewissheit leben zu müssen, ob sich ihre Wege je wieder kreuzen würden.
    Die Trauer, die dieser Gedanke in ihr auslöste, glich fatal derjenigen, die sie am Flughafen empfunden hatte, als sie ihn sehnsüchtig erwartet und sich doch innerlich darauf eingestellt hatte, ihn für immer verloren zu haben. Und so suchte ihr Blick im Dämmerlicht der Diskothek sein Gesicht, als wollte sie die letzte Gelegenheit nutzen, sein Bild unauslöschlich in ihrer Erinnerung zu bewahren.
    Als er unvermittelt den Kopf hob und ihren Blick erwiderte, wusste Helen, dass ihn die Situation genauso überforderte wie sie.
    “Wenn du morgen zum Dienst kommst, bin ich schon weg”, sagte er traurig.
    “Ich weiß”, flüsterte sie.
    Er nahm ihre Hand und küsste sie zärtlich, und Helen drohte endgültig die Kontrolle über sich zu verlieren. Sie brauchte sich nur vorzubeugen und sich an Lorenzo zu schmiegen. Wenn er den Kopf hob, würden sich ihre Lippen geradezu zwangsläufig treffen, und was dann geschah …
    “Helen”, sagte er leise. “Elena!”
    “Lass uns vernünftig bleiben”, sagte sie mehr zu sich als zu Lorenzo und ohne zu wissen, woher sie die Kraft dazu nahm. “Du musst mitten in der Nacht aufstehen, und ich will nicht daran schuld sein, wenn

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